"100 Kluge Köpfe für Deutschland"
Druck von Trump-Regierung auf Wissenschaft: Forschende wollen Spitzenpersonal aus USA anwerben

Vor dem Hintergrund der Regierungspolitik von US-Präsident Trump haben sich führende deutsche Forschende dafür ausgesprochen, wissenschaftliches Spitzenpersonal aus den Vereinigten Staaten anzuwerben. Der Initiative läuft unter dem Motto "Hundert kluge Köpfe für Deutschland".

    Eine Wissenschaftlerin hält eine Petrischale mit Impföse im Labor.
    Forschende aus den USA wären in Deutschland willkommen (Archivbild). (picture alliance / Westend61 / Pau Cardellach Lliso)
    Unter der Trump-Regierung würden Universitäten unter Druck gesetzt, indem ihnen mit dem Entzug von Fördermitteln gedroht werde, argumentieren die Initiatoren. "Die amerikanische Wissenschaftspolitik, so dramatisch sie sich für die USA gestaltet, bietet für Deutschland und Europa die Chance, die eigene Forschungslandschaft dynamischer zu gestalten", heißt es.

    100 Professuren - Schwerpunkt strategische Zukunftsfelder

    Die Wissenschaftler schlagen die Einrichtung eines Anwerbeprogramms vor, um unter dem Dach der Deutschen Forschungsgemeinschaft und finanziert vom Bundesforschungsministerium bis zu 100 Professuren einzurichten. Das Programm sollte sich an Wissenschaftler richten, deren Arbeit in den USA nicht oder nur eingeschränkt fortgeführt werden kann. Zugleich sollte ein Schwerpunkt auf strategischen Zukunftsfeldern liegen, in denen der Innovationsbedarf in Deutschland besonders groß sei. Genannt werden unter anderem künstliche Intelligenz (KI) und Robotik sowie klima- und gesundheitsrelevante Forschungsgebiete.
    Zu den Autoren des Aufrufs gehören die Wirtschaftsweise Schnitzer, der Chef des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, Schularick, die Präsidentin der Hertie-School-of-Governance, Woll, und die in Berkeley in den USA unterrichtende Wirtschaftswissenschaftlerin Malmendier.
    Diese Nachricht wurde am 01.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.