Wenn in Deutschland über den Islam geredet wird, geht es meistens um Integrationspolitik oder Terrorbekämpfung. Und obwohl der Islam mittlerweile ein mediales Topthema geworden ist, wird viel zu selten über die Religion selbst geredet. Das ist ein großes Manko; denn wenn sich die Öffentlichkeit mehr über den Islam als Religion – und nicht als vermeintlich demokratiefeindliche Ideologie – informieren würde, könnten mehr und mehr Menschen erkennen, dass der Islam tatsächlich eine Religion ist wie jede andere. In diesem Sinne könnte das Buch von Kristiane Backer einen Beitrag zur Aufklärung leisten. Denn bei "Der Islam als Weg des Herzens" handelt es sich nicht um unreflektierte Konvertitenprosa, sondern um eine gewissenhafte und kritische Auseinandersetzung mit den zahlreichen verschiedenen Traditionen und Strömungen im Islam. Der spirituelle Weg der Autorin endet nicht mit der Unterwerfung unter orthodoxe Glaubensdogmen – im Gegenteil: "Wer Antworten auf die großen, essentiellen Fragen [...] und eine spirituelle Praxis sucht, die leicht zu erschließen ist", schreibt die Autorin, "für den ist der Islam ein wunderbarer Weg. Jedoch nicht der einzige." Backer verweist in ihrem Buch gleich zweimal auf die Metapher, der zufolge die Religionen nichts anderes seien als Schöpfkellen, mit denen der Mensch aus dem Brunnen der Gotteserfahrung schöpft. In diesem Zusammenhang zitiert die Autorin auch Sure 5:48 des Korans.
"Jedem Volk haben wir einen Rechtsweg und eine Glaubensrichtung zugewiesen. Wenn Gott gewollt hätte, hätte Er euch zu einem einzigen Volk gemacht. Er hat euch aber verschieden geschaffen, um euch zu prüfen und zu erkennen, was ihr aus den euch offenbarten verschiedenen Rechtswegen und Glaubensrichtungen macht. Wetteifert miteinander, gute Werke zu vollbringen!""
Kristiane Backer beschwört nicht einfach die Friedfertigkeit ihrer Religion, sondern bezieht sich immer auf das heilige Buch der Muslime und andere islamische Quellen. Außerdem zieht sie zahlreiche international anerkannte islamische Gelehrte zu Rat und beschreibt, wie diese in persönlichen Begegnungen und Gesprächen den Islam als eine tolerante Religion der Menschlichkeit auslegen. In ihrem Buch stellt sie unter anderem den englischen Islamgelehrten Martin Lings vor, den Großmufti von Bosnien und Herzegowina, Mustafa Ceric, den kuwaitisch-amerikanischen Theologen Khaled Abu Fadl, aber auch islamische Feministinnen wie Asma Barlas, Leila Ahmed oder Amina Wadud.
Mit dem britischen islamischen Gelehrten Gai Eaton diskutiert Kristiane Backer die Interpretation des Wortes dschihad. In der westlichen Öffentlichkeit wird dieser Begriff oft als Aufruf zum Krieg gegen die Ungläubigen verstanden. In Bezug auf die islamischen Quellen zeigt sich hier jedoch eine ganz andere Bedeutung.
"Der große dschihad ist (...) die lebenslange Arbeit an sich selbst – das Bemühen, religiöse Pflichten einzuhalten, den Charakter zu festigen und zu verbessern. Aufrichtigkeit, Mitmenschlichkeit und Zivilcourage sind Werte, die der große dschihad belohnt."
Schon Salman Rushdie, eines der prominentesten Opfer islamistischer Gewalt und Kenner des Islams hat erklärt, dass der Koran im Vergleich mit beispielsweise der Bibel keineswegs gewaltverherrlichender sei. Und Kristiane Backer zitiert in diesem Zusammenhang das heilige Buch der Muslime und belegt, dass man den Koran tatsächlich als Botschaft des Friedens interpretieren kann.
"'Gott liebt nicht diejenigen, die Überschreitungen begehen' (Koran, 2:190), heißt es [...] ausdrücklich. Terrorismus gründet sich auf Hass und Rache, und genau davor warnt der Koran: 'Euer Hass gegen einige Menschen soll Euch nicht dazu führen, ungerecht zu sein' (Koran, 5:8)."
Ein an mehreren Stellen aufgegriffenes Thema ist das Vergelten von schlechten Taten mit guten Taten. Auch hier beruft sich Backer auf den Koran und zitiert Sure 41:34:
"Die gute Tat ist der schlechten nicht gleichzusetzen. Erwidere die schlechte, die dir geschieht, mit einer guten! So wird derjenige, mit dem eine Feindschaft bestand, zu einem Freund."
Auch in ihrer Rolle als Frau setzt sich Kristiane Backer kritisch mit ihrer Religion auseinander. Sie ist keineswegs bereit, ihr selbstbestimmtes Leben aufzugeben. Sie zeigt sich geschockt, wenn jemand aus ihrem Umfeld die untergeordnete Rolle der Frau gegenüber dem Mann als eine Selbstverständlichkeit ansieht, und sie ist auch nicht bereit, diese Rollenbilder zu akzeptieren. So trifft sich Backer mit der in Hamburg geborenen und in England lebenden und lehrenden Halima Krausen und diskutiert mit ihr die oft zitierte Passage im Koran, mit welcher angeblich sanktioniert wird, dass der Mann seine Frau körperlich züchtigen darf. Krausen zufolge handelt es sich hier um eine Fehlinterpretation – die betreffende Vokabel im Kontext der Entstehung des Korans trage die Bedeutung "ermahnen". Außerdem würde der Koran in der gleichen Sure die Frauen ebenso dazu aufrufen, ihre Männer in der gleichen Weise zu "ermahnen". Abgesehen davon, sei Gewalttätigkeit im Islam ein Scheidungsgrund, so Krausen. Hier bestätigt sich, was auch aus Fachkreisen immer wieder verlautbart wird: dass viele maßgebliche reformerische Impulse im Islam aus dem Wirkungskreis des 'Islamischen Feminismus' hervorgehen.
Selbstverständlich behandelt das Buch von Kristiane Backer auch das Thema Verschleierung. Die Autorin vertritt die Ansicht, dass das Tragen des normalen Kopftuches nicht verboten werden dürfe. Backer selbst trägt keinen Schleier und betont, dass keine Frau zum Tragen des Kopftuches gezwungen werden dürfe, da dieses Gebot im Koran auch an keiner Stelle aufgestellt wird.
Neben der Einführung in die zeitgenössische Hermeneutik des Islams ist "Der Islam als Weg des Herzens" aber auch eine Biografie der Autorin. Backer beschreibt ihren Weg von dem kleinen Radiosender im Hamburg zu dem Musiksender MTV in London, sie erzählt vom Celebrity-Leben mit den Stars der Musikbranche, vom rauschend-glamourösen Sommerfest in der Londoner Residenz von Mick Jagger, von ihren Besuchen in Pakistan und der Bewunderung für die heiter gelebte Religiosität der einfachen Leute, die es dort – inmitten von religiösem Fanatismus – eben auch gibt. Backer beschreibt, wie sie mit Freunden im Hippieviertel von San Francisco über die Dichtung des islamischen Mystikers Rumi diskutiert, sie schildert die Sitzungen bei einer skurril-wunderlichen Sufi-Gruppe in London, die Begegnung mit einer erfolgreichen Geschäftsfrau aus Saudi-Arabien, die Besonderheiten des europäischen Islams in Bosnien-Herzegowina – und schließlich auch die Strapazen ihrer Pilgerfahrt nach Mekka. Backer schildert auch das Scheitern ihrer Ehe mit einem eigentlich weltoffenen Marokkaner, dem Fernsehjournalisten Rachid Jaafar. Sie beschreibt ihn als aufmerksamen, liebevollen und aufrichtigen Ehemann. Doch bereits kurze Zeit nach der Eheschließung kommt es zu Unstimmigkeiten, weil Jaafar keine Kontakte zu anderen Männern erlaubt – selbst nicht zu über jeden Verdacht erhabenen langjährigen Freunden im greisen Rentenalter. Zudem gibt er seiner Frau zu verstehen, dass er ihre Zukunft in der häuslichen Sphäre sieht, und nicht als professionell aktive Journalistin – dabei ließe sich ja auch der Kontakt zu anderen Männern nicht vermeiden. Nach kurzer Zeit kommt es zur Trennung, die Ehe wird aufgelöst. Es ist bewegend zu lesen, wie Backer damit ringt und hadert, wie sie versucht, all dem einen Sinn abzuringen, nach Erklärungen sucht. Sie gesteht aber auch unumwunden ein, dass die Ehe nicht zuletzt aufgrund unüberbrückbarer kultureller Differenzen gescheitert sei. Ihr Buch ist keine unreflektierte Feel-Good-Werbung einer unbekümmerten Konvertitin, die ihr Heil in weltfremden spirituellen Sphären gefunden zu haben meint, sondern eine lebendige wie aufrichtige Auseinandersetzung mit den Widersprüchen von Glauben und Leben.
Allein aber dadurch, dass Kristiane Backer zeigt, wie viele unterschiedliche Spielarten des Islams es gibt, erschüttert das weit verbreitete Vorurteil, dass diese Religion sich zum Ziel gesetzt hat, die westlich-freiheitliche Grundordnung zu unterwandern. Das Buch wirkt hier geradezu wie ein Gegengift zu der überreizten Islam-Debatte im Land.
Man sollte natürlich nicht den Fehler begehen, den radikalen und militanten Islam zu verharmlosen. Neben dem auch bürgerliche Kreise erfassenden Rechtspopulismus zählt er zu den größten Herausforderungen der freiheitlichen Demokratie in Europa – und auch er bezieht sich auf den Koran und islamische Traditionen. Auch der Islamismus, der die Religion politisch auslegt und die freiheitliche Demokratie ablehnt, steht im Widerspruch zum deutschen Grundgesetz.
Das Buch "Der Weg des Herzens" zeigt allerdings, dass der Islam in Bewegung ist, dass es im Innern dieser Religion gärt, weil es verschiedene Auslegungen gibt, die miteinander konkurrieren. Wenn es im Westen und in Deutschland nicht gelingt, den Blick für die von Backer glaubwürdig vorgestellte tolerante Auslegung des Islams freizumachen, wird es keine gelingende Integration von Muslimen in diesem Land geben. Deswegen sind die Lektionen von Backers Buch eine große Chance für die Zukunft der Demokratie in Deutschland.
"Jedem Volk haben wir einen Rechtsweg und eine Glaubensrichtung zugewiesen. Wenn Gott gewollt hätte, hätte Er euch zu einem einzigen Volk gemacht. Er hat euch aber verschieden geschaffen, um euch zu prüfen und zu erkennen, was ihr aus den euch offenbarten verschiedenen Rechtswegen und Glaubensrichtungen macht. Wetteifert miteinander, gute Werke zu vollbringen!""
Kristiane Backer beschwört nicht einfach die Friedfertigkeit ihrer Religion, sondern bezieht sich immer auf das heilige Buch der Muslime und andere islamische Quellen. Außerdem zieht sie zahlreiche international anerkannte islamische Gelehrte zu Rat und beschreibt, wie diese in persönlichen Begegnungen und Gesprächen den Islam als eine tolerante Religion der Menschlichkeit auslegen. In ihrem Buch stellt sie unter anderem den englischen Islamgelehrten Martin Lings vor, den Großmufti von Bosnien und Herzegowina, Mustafa Ceric, den kuwaitisch-amerikanischen Theologen Khaled Abu Fadl, aber auch islamische Feministinnen wie Asma Barlas, Leila Ahmed oder Amina Wadud.
Mit dem britischen islamischen Gelehrten Gai Eaton diskutiert Kristiane Backer die Interpretation des Wortes dschihad. In der westlichen Öffentlichkeit wird dieser Begriff oft als Aufruf zum Krieg gegen die Ungläubigen verstanden. In Bezug auf die islamischen Quellen zeigt sich hier jedoch eine ganz andere Bedeutung.
"Der große dschihad ist (...) die lebenslange Arbeit an sich selbst – das Bemühen, religiöse Pflichten einzuhalten, den Charakter zu festigen und zu verbessern. Aufrichtigkeit, Mitmenschlichkeit und Zivilcourage sind Werte, die der große dschihad belohnt."
Schon Salman Rushdie, eines der prominentesten Opfer islamistischer Gewalt und Kenner des Islams hat erklärt, dass der Koran im Vergleich mit beispielsweise der Bibel keineswegs gewaltverherrlichender sei. Und Kristiane Backer zitiert in diesem Zusammenhang das heilige Buch der Muslime und belegt, dass man den Koran tatsächlich als Botschaft des Friedens interpretieren kann.
"'Gott liebt nicht diejenigen, die Überschreitungen begehen' (Koran, 2:190), heißt es [...] ausdrücklich. Terrorismus gründet sich auf Hass und Rache, und genau davor warnt der Koran: 'Euer Hass gegen einige Menschen soll Euch nicht dazu führen, ungerecht zu sein' (Koran, 5:8)."
Ein an mehreren Stellen aufgegriffenes Thema ist das Vergelten von schlechten Taten mit guten Taten. Auch hier beruft sich Backer auf den Koran und zitiert Sure 41:34:
"Die gute Tat ist der schlechten nicht gleichzusetzen. Erwidere die schlechte, die dir geschieht, mit einer guten! So wird derjenige, mit dem eine Feindschaft bestand, zu einem Freund."
Auch in ihrer Rolle als Frau setzt sich Kristiane Backer kritisch mit ihrer Religion auseinander. Sie ist keineswegs bereit, ihr selbstbestimmtes Leben aufzugeben. Sie zeigt sich geschockt, wenn jemand aus ihrem Umfeld die untergeordnete Rolle der Frau gegenüber dem Mann als eine Selbstverständlichkeit ansieht, und sie ist auch nicht bereit, diese Rollenbilder zu akzeptieren. So trifft sich Backer mit der in Hamburg geborenen und in England lebenden und lehrenden Halima Krausen und diskutiert mit ihr die oft zitierte Passage im Koran, mit welcher angeblich sanktioniert wird, dass der Mann seine Frau körperlich züchtigen darf. Krausen zufolge handelt es sich hier um eine Fehlinterpretation – die betreffende Vokabel im Kontext der Entstehung des Korans trage die Bedeutung "ermahnen". Außerdem würde der Koran in der gleichen Sure die Frauen ebenso dazu aufrufen, ihre Männer in der gleichen Weise zu "ermahnen". Abgesehen davon, sei Gewalttätigkeit im Islam ein Scheidungsgrund, so Krausen. Hier bestätigt sich, was auch aus Fachkreisen immer wieder verlautbart wird: dass viele maßgebliche reformerische Impulse im Islam aus dem Wirkungskreis des 'Islamischen Feminismus' hervorgehen.
Selbstverständlich behandelt das Buch von Kristiane Backer auch das Thema Verschleierung. Die Autorin vertritt die Ansicht, dass das Tragen des normalen Kopftuches nicht verboten werden dürfe. Backer selbst trägt keinen Schleier und betont, dass keine Frau zum Tragen des Kopftuches gezwungen werden dürfe, da dieses Gebot im Koran auch an keiner Stelle aufgestellt wird.
Neben der Einführung in die zeitgenössische Hermeneutik des Islams ist "Der Islam als Weg des Herzens" aber auch eine Biografie der Autorin. Backer beschreibt ihren Weg von dem kleinen Radiosender im Hamburg zu dem Musiksender MTV in London, sie erzählt vom Celebrity-Leben mit den Stars der Musikbranche, vom rauschend-glamourösen Sommerfest in der Londoner Residenz von Mick Jagger, von ihren Besuchen in Pakistan und der Bewunderung für die heiter gelebte Religiosität der einfachen Leute, die es dort – inmitten von religiösem Fanatismus – eben auch gibt. Backer beschreibt, wie sie mit Freunden im Hippieviertel von San Francisco über die Dichtung des islamischen Mystikers Rumi diskutiert, sie schildert die Sitzungen bei einer skurril-wunderlichen Sufi-Gruppe in London, die Begegnung mit einer erfolgreichen Geschäftsfrau aus Saudi-Arabien, die Besonderheiten des europäischen Islams in Bosnien-Herzegowina – und schließlich auch die Strapazen ihrer Pilgerfahrt nach Mekka. Backer schildert auch das Scheitern ihrer Ehe mit einem eigentlich weltoffenen Marokkaner, dem Fernsehjournalisten Rachid Jaafar. Sie beschreibt ihn als aufmerksamen, liebevollen und aufrichtigen Ehemann. Doch bereits kurze Zeit nach der Eheschließung kommt es zu Unstimmigkeiten, weil Jaafar keine Kontakte zu anderen Männern erlaubt – selbst nicht zu über jeden Verdacht erhabenen langjährigen Freunden im greisen Rentenalter. Zudem gibt er seiner Frau zu verstehen, dass er ihre Zukunft in der häuslichen Sphäre sieht, und nicht als professionell aktive Journalistin – dabei ließe sich ja auch der Kontakt zu anderen Männern nicht vermeiden. Nach kurzer Zeit kommt es zur Trennung, die Ehe wird aufgelöst. Es ist bewegend zu lesen, wie Backer damit ringt und hadert, wie sie versucht, all dem einen Sinn abzuringen, nach Erklärungen sucht. Sie gesteht aber auch unumwunden ein, dass die Ehe nicht zuletzt aufgrund unüberbrückbarer kultureller Differenzen gescheitert sei. Ihr Buch ist keine unreflektierte Feel-Good-Werbung einer unbekümmerten Konvertitin, die ihr Heil in weltfremden spirituellen Sphären gefunden zu haben meint, sondern eine lebendige wie aufrichtige Auseinandersetzung mit den Widersprüchen von Glauben und Leben.
Allein aber dadurch, dass Kristiane Backer zeigt, wie viele unterschiedliche Spielarten des Islams es gibt, erschüttert das weit verbreitete Vorurteil, dass diese Religion sich zum Ziel gesetzt hat, die westlich-freiheitliche Grundordnung zu unterwandern. Das Buch wirkt hier geradezu wie ein Gegengift zu der überreizten Islam-Debatte im Land.
Man sollte natürlich nicht den Fehler begehen, den radikalen und militanten Islam zu verharmlosen. Neben dem auch bürgerliche Kreise erfassenden Rechtspopulismus zählt er zu den größten Herausforderungen der freiheitlichen Demokratie in Europa – und auch er bezieht sich auf den Koran und islamische Traditionen. Auch der Islamismus, der die Religion politisch auslegt und die freiheitliche Demokratie ablehnt, steht im Widerspruch zum deutschen Grundgesetz.
Das Buch "Der Weg des Herzens" zeigt allerdings, dass der Islam in Bewegung ist, dass es im Innern dieser Religion gärt, weil es verschiedene Auslegungen gibt, die miteinander konkurrieren. Wenn es im Westen und in Deutschland nicht gelingt, den Blick für die von Backer glaubwürdig vorgestellte tolerante Auslegung des Islams freizumachen, wird es keine gelingende Integration von Muslimen in diesem Land geben. Deswegen sind die Lektionen von Backers Buch eine große Chance für die Zukunft der Demokratie in Deutschland.