"Jemand, der in aller Öffentlichkeit die Gräueltaten der Terrormiliz "Islamischer Staat" gutheißt, das Köpfen von Journalisten rechtfertigt und nicht davor zurückschreckt, seine eigene Familie zu töten, wenn sie sich nicht an die islamischen Gesetze hält, hat bei uns nichts zu suchen", sagte der Innenminister.
"Deutschland in 30 Jahren islamisch"
Der Salafist hatte in einem Interview des SZ-Magazins gesagt, er beneide seinen Freund David G. aus Kempten, der als Gotteskrieger in Syrien umgekommen war. Die vom IS enthaupteten Journalisten seien Feinde gewesen "und die darf man töten", ebenso wie Kriegsgefangene. "Ich würde sogar meine eigene Familie töten, wenn sie sich gegen den Islamischen Staat stellt", sagte der 22-Jährige, der nach dem Abitur Wirtschaftsinformatik studiert hatte. In 30 Jahren werde auch Deutschland wahrhaft islamisch sein.
A. steht seit eineinhalb Jahren im Fokus der Polizei. Hinweise auf konkrete Straftaten oder Anschlagspläne liegen bislang nicht vor. Daher gebe es auch keine Rechtsgrundlage, ihn in Deutschland dauerhaft festzusetzen. "Es gibt keinen anderen Weg, als ihn in sein Heimatland abzuschieben", sagte Herrmann. Nach Vorführung beim Haftrichter sei er in die bayerische Abschiebehaftanstalt gebracht worden. Herrmann: "Damit können wir die schnellstmögliche Ausweisung in die Türkei sicherstellen. Er steht dann unter der Obhut der türkischen Sicherheitsbehörden."
(tzi/ach)