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Bündnis junge Generation
Warum Bündnismitglieder das Projekt als gescheitert erklären

Das "Bündnis für die junge Generation" sollte sich eigentlich mit den Bedarfen der jungen Menschen befassen. Jetzt sind 12 Bündnismitglieder ausgetreten, auch die Deutsche Sportjugend dsj. Denn das Projekt sei nie richtig angelaufen.

Stefan Raid im Gespräch mit Marina Schweizer |
Teacher and students kicking ball in net at school sports court model released, Symbolfoto property released, WESTF25181
Freiwilligendienstleistende im Sport unterstützen unter anderem Vereinen und Sportgruppen im Breitensport. (IMAGO / Westend61 / IMAGO / Fotoagentur WESTEND61)
Mit dem "Bündnis für die junge Generation" sollte eigentlich den jungen Menschen und ihren Belangen Gehör verschafft werden. Initiatorin ist die Bundesjugendministerin Lisa Paus. Seit sie das Projekt Ende 2022 gestartet hat, sei aber nicht viel passiert, kritisiert Stefan Raid, Vorsitzender der Deutschen Sportjugend dsj:
„Wir sind an einem Punkt, wo wir uns auch überlegt haben, was bringt uns diese Mitgliedschaft in diesem Bündnis.“

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Ministerin Paus habe sich in seinen Augen weder politisch noch finanziell mit dem Bündnis für die junge Generation eingesetzt, noch sich dazu bekannt, wie wichtig die Kinder- und Jugendarbeit ist.

Zwölf Bündnismitglieder treten gemeinsam aus

Die Deutsche Sportjugend dsj ist zuständig für die Kinder und Jugendlichen im Breitensport, aktuell seien das neun bis zehn Millionen Kinder und Jugendliche.
Zusammen mit elf anderen Bündnismitgliedern aus der Kinder- und Jugendarbeit ist sie jetzt aus dem "Bündnis für die junge Generation" ausgestiegen.

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Man sei dem Bündnisziel nicht näher gekommen und sieht das Projekt als gescheitert - noch bevor es überhaupt ans Laufen kommen konnte, sagt Raid:
„Das Bündnis ist nicht in irgendeiner Form genutzt worden oder es ist nicht irgendwas getan worden, damit dieses Bündnis ins Laufen kommt.“
Das Bündnis sei nicht greifbar und auch eine Vernetzung untereinander fehle, kritisiert Raid, der sich mehr Aktivitäten und Wirkkraft im politischen Raum gewünscht hätte.

Kürzungen sollen gestoppt werden

Mit dem gemeinsamen Austritt wollen die Bündnismitglieder gegen die geplanten Haushaltskürzungen im Bereich der Kinder- und Jugendpolitik protestieren. Dazu gehören auch die Freiwilligendienste im Sport.
Obwohl seit Jahren das Geld für die Freiwilligendienste und Personen, die sich im Sport engagieren knapp ist, sah der neue Haushalt vor, wegen des allgemeinen Spardrucks ein Viertel der Gelder zu kürzen.
Laut Jaana Eichhorn von der dsj würde das bedeuten, dass von den 4.000 Stellen für Freiwilligendienstleistende auch ein Viertel wegbrechen würde.
Am 16. November soll entschieden werden, ob die Kürzungen eintreten werden. Auch im Bereich der Sportinstitute hatte die Regierung Kürzungen vorgesehen, nach viel und lautem Protest die Pläne aber geändert und sogar fünf Millionen Euro mehr pro Jahr zugesichert.
Für Raid bleibt aber das "allererste Ziel, die Kürzungen rückgängig zu machen."