Mit dem Weltcup in Sölden sind die alpinen Wintersportler in die Saison 2020/21 gestartet. Für den Deutschen Ski-Verband (DSV) verlief der Auftakt allerdings enttäuschend. Mit Lena Dürr landete die beste Deutsche Im Riesenslalom nur auf Rang 38. "Das war nicht das, was wir uns erwartet haben", sagte DSV-Sportdirektor Wolfgang Maier im Dlf. "Der Riesenslalom ist jetzt nicht unsere beste Disziplin, aber ich habe schon damit gerechnet, dass sich zumindest eine Fahrerin für das Finale qualifiziert. Wir hatten nicht genug Mut."
Mit Viktoria Rebensburg und Felix Neureuther sind zwei DSV-Topathleten und Aushängeschilder nach ihren Rücktritten nicht mehr dabei. Maier wehrt sich jedoch dagegen, jetzt kleinere Brötchen zu backen. Hoffnungen setzt er vor allem in Linus Straßer und Stefan Luitz. "Wir sind ‚still alive‘. Das wird man auch in der nächsten Zeit sehen."
Skisport steht vor einer komplizierten Saison
Unabhängig vom Leistungsvermögen der Athletinnen und Athleten steht der DSV und der gesamte Skisport aufgrund der Corona-Pandemie vor einer komplizierten Saison. Die Auflagen sind enorm. "Wenn man so etwas noch nicht erlebt hat, ist es nicht vorstellbar", sagte Maier zu den Corona-Maßnahmen. "Wir sind komplett isoliert. Wir dürfen nur aus den Hotels raus, wenn wir Sport machen. Und wenn wir Sport machen, wird jeder Schritt überwacht. In der Nachverfolgung ist das schon unglaublich."
Die Gefahr einer Infektion schätzt Maier aber gering ein. "Wir haben die Kontaktnähe nicht. Wir sind komplett bekleidet, sodass nur noch das Gesicht frei ist. Und das Gesicht ist mit dem Masken abgedeckt. Und jeder fährt für sich alleine, ob im Training oder im Rennen." Maier ist deshalb überzeugt, dass der Wintersport auch in diesem Jahr als Weltcup-Saison funktionieren kann.
Dass die Saison stattfindet ist für den DSV überlebenswichtig. "Der Skiverband ist ein Verband, der ganz gering öffentlich gefördert wird. Wir erwirtschaften unser Volumen selber. Und wenn wir nicht stattfinden, ist es jederzeit möglich, dass der DSV in Insolvenz gehen kann", sagte Maier. "Aber ich gehe jetzt erst einmal davon aus, dass wir stattfinden werden, auch unter erschwerten Bedingungen mit viel mehr organisatorischem Aufwand. Aber Sölden zeigt ja, dass es geht."