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Düfte und Gerüche
"Geruch warnt uns vor Gefahr"

Die Geruchswahrnehmung ist die komplexeste Wahrnehmung des Menschen. Der Geruchssinn hilft uns, uns vor Gefahren zu schützen oder Menschen richtig einzuordnen, sagte die Psychologin Bettina Pause im Dlf. In Zeiten von Videokonferenzen gibt es aber ein Risiko.

Bettina Pause im Gespräch mit Brigid Becker |
Ein Kind riecht an einer Blume.
Der Mensch kann eine Billion Gerüche wahrnehmen, sagte die Forscherin Bettina Pause (imago/PhotoAlto)
Im Frühling sind wir mit sehr viel mehr Düften konfrontiert als im Winter, sagte die Psychologin Bettina Pause im Deutschlandfunk. "Mit dem Frühling, mit dem Sprießen der Blumen und Pflanzen kommen sehr viel mehr Düfte in die Luft. Die Geruchswahrnehmung ist die komplexeste Wahrnehmung, die wir haben. Wir können zum Beispiel eine Billion Gerüche wahrnehmen, aber nur fünf Millionen Farben", sagte die Professorin für Biologische Psychologie und Sozialpsychologie an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. Pause hat den Geruchssinn erforscht und ein Buch mit dem Titel "Alles Geruchssache" verfasst.

Der Geruchssinn leide dabei allerdings unter geringerer Wertschätzung und werde deutlich weniger beachtet, als der Sehsinn oder Tastsinn. Das hat Gründe: "Wir können ihn zum einen schlecht benennen. Wir erzählen abends selten von den Gerüchen, die wir tagsüber erlebt haben. Uns fällt der Geruch auf, wenn er ungewöhnlich ist oder sehr stark riecht."
"Der Geruch wird deutlich, wenn er uns vor Gefahren warnt"
Der Geruch werde deutlich, wenn er uns vor Gefahren warnt, also beispielsweise Brandgeruch oder verdorbene Lebensmittel, sagte die Psychologin. So schütze er auch manchmal unser Leben.
Zudem helfe der Geruch den Menschen, möglicherweise eine große soziale Intelligenz aufzubauen. Diese brauchen wir, um Freundschaften, Bündnisse und Gemeinschaften zu bilden, um damit Feinde und Gefahr abzuwehren. Außerdem helfe er uns auch dabei zu erkennen, wer womöglich ängstlich oder aggressiv sei, Stress oder betrügerische Absichten haben, erklärte Pause im Dlf.
Vorsicht bei Videotelefonie
Diese Möglichkeiten habe man bei Videotelefonie oder virtuellen Konferenzschaltungen nicht. Deswegen sei es womöglich leichter, auf Tricks oder Betrug hereinzufallen, als im realen Leben.
Deswegen riet die Expertin bei wichtigen und beruflichen Besprechungen, die womöglich für das eigene Leben entscheidend sind, diese besser im realen Leben durchzuführen. Denn dann könne man besser auf das Bauchgefühl vertrauen. Das Bauchgefühl bekomme man bei Videokonferenzen nicht, da der Geruch der von dem jeweiligen Menschen übertragen wird, fehlt.
Wie riecht die Nase?
Mit Hilfe unserer Nase können wir Tausende von Gerüchen unterscheiden. Wie das funktioniert erklärt das Youtube-Video der Max-Planck-Gesellschaft: