Wohl selten war die Bilanz einer Untersuchung der Stiftung Warentest so eindeutig negativ oder auch vernichtend wie diesmal. "Krank statt schlank" lautet nämlich die Überschrift über diesem Test von Schlankheitsmitteln. Es bestehe aufgrund der Zusammensetzung der Mittel eine – so wörtlich – hohe bis sehr hohe Gefahr für die Gesundheit der Menschen, die solche Mittel einnähmen. In vielen Kapseln lauert demnach ein unbekannter und schädlicher Cocktail, sagt Carl-Friedrich Theill, er ist Leiter des Ressorts Gesundheit bei der Stiftung Warentest:
"Viele Produkte werden als natürliche Nahrungsergänzungsmittel mit Pflanzengemischen angeboten. Beispielsweise mit Lotusblume oder Kokos. Es handelt sich aber tatsächlich um Arzneimittel, die der ärztlichen Kontrolle bedürfen. Enthaltene Bestandteile sind in Deutschland rezeptpflichtig und das aus gutem Grund. Bei unkontrollierter Einnahme können sich Nutzer Schlaflosigkeit, Herzrasen, Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck und sogar Abhängigkeit einhandeln. "
Gefunden wurden beispielsweise Inhaltsstoffe wie Ephedrin, eine unkontrollierte Einnahme, das zeigen Studien aus den USA, habe dort bereits zu Todesfällen geführt. Oder auch Sibutramin, dieser Wirkstoff wurde beispielsweise inzwischen in Italien vom Markt genommen, weil es hierbei ebenfalls zu Todesfällen kam. Ebenfalls wurden sehr hohe Mengen an Koffein nachgewiesen oder auch von Stoffen, die in Potenzmitteln verwendet werden – Wirkstoffe, die vor allem den Blutdruck in die Höhe treiben. Und Übergewichtige haben ja bekanntlich ohnehin schon mit Bluthochdruck zu kämpfen, sagt Ursula Loggen von der Verbraucherorganisation:
"Bei 13 der 16 Produkte muss der Verbraucher demnach mit einer Gesundheitsgefährdung durch die Einnahme der Kapseln rechnen. Und zwar nicht nur aufgrund der Inhaltsstoffe und deren mitunter gefährlichen Kombination, sondern auch wegen der völlig unzureichenden, nicht lesbaren oder falschen Informationen, die präsentiert werden. Entwarnung für die drei weiteren Schlankheitsmittel im Test können wir nicht geben. Da zu wenig über die Inhaltsstoffe bekannt ist."
Im Internet werden die Schlankheitspillen oft als Wundermittel angepriesen. Die Warentester haben sich diese Mittel besorgt, die Absender sitzen allesamt im Ausland, meist in Fernost oder den USA. Medizinische Hinweise oder Mengenangabe zur Einnahme würden deshalb oft gänzlich fehlen, oder sie seien in einer recht exotischen Sprache verfasst. Dies alles führe zu einer oft unkontrollierten Einnahme der Mittel, sagt Carl-Friedrich Theill:
"Es handelt sich hier – auch angesichts der Werbeaussagen – um extreme Irreführung. Die Abnehmwilligen wissen nicht, welche gefährlichen Mixturen sie zu sich nehmen. Und jeder weiß, dass Mittel, an die sich große Hoffnungen richten, das Ziel auch in relativ kurzer Zeit erreichen zu können, dass diese Mittel also oft nach dem Motto "Viel hilft viel" eingenommen werden."
Getestet wurde somit zuallererst die Zusammensetzung der Mittel, nicht so sehr die vermeintliche Wirkung, also ob sie wirklich helfen können, schlank zu werden. Dazu hat man auch Nutzer dieser Mittel befragt. Die Warentester gehen davon aus, dass die Mittel den Appetit schmälern helfen, stellen aber einen nachhaltigen Erfolg in Frage - nämlich für den Zeitraum, in dem das Mittel abgesetzt wird. Das Fazit von Ursula Loggen:
"Für zwei Drittel der von uns befragten Nutzer dieser Schlankheitsmittel waren die Werbeversprechen kaufentscheidend. Informationen zu unerwünschten Nebenwirkungen vor der Einnahme des Mittels hatte nur die Hälfte der Befragten. Ein Drittel nahmen diese Nebenwirkungen sogar wissentlich in Kauf. Bedauerliche Bilanz bei den Befragten: Eine effektive Gewichtsabnahme schien die Einnahme der Schlankheitsmittel nicht zu bewirken. Rund ein Viertel berichtete von Beeinträchtigungen und mitunter heftigen Nebenwirkungen. Bedauerlich auch, dass viele monatlich etwa 50 bis 150 Euro dafür ausgegeben hatten."
Die Ergebnisse dieser Untersuchung hat die Stiftung Warentest nun offiziellen Stellen zugesandt. An die Adresse der Verbraucher ist aber die gerichtete Empfehlung klar und eindeutig: Hände weg von diesen Präparaten!
"Viele Produkte werden als natürliche Nahrungsergänzungsmittel mit Pflanzengemischen angeboten. Beispielsweise mit Lotusblume oder Kokos. Es handelt sich aber tatsächlich um Arzneimittel, die der ärztlichen Kontrolle bedürfen. Enthaltene Bestandteile sind in Deutschland rezeptpflichtig und das aus gutem Grund. Bei unkontrollierter Einnahme können sich Nutzer Schlaflosigkeit, Herzrasen, Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck und sogar Abhängigkeit einhandeln. "
Gefunden wurden beispielsweise Inhaltsstoffe wie Ephedrin, eine unkontrollierte Einnahme, das zeigen Studien aus den USA, habe dort bereits zu Todesfällen geführt. Oder auch Sibutramin, dieser Wirkstoff wurde beispielsweise inzwischen in Italien vom Markt genommen, weil es hierbei ebenfalls zu Todesfällen kam. Ebenfalls wurden sehr hohe Mengen an Koffein nachgewiesen oder auch von Stoffen, die in Potenzmitteln verwendet werden – Wirkstoffe, die vor allem den Blutdruck in die Höhe treiben. Und Übergewichtige haben ja bekanntlich ohnehin schon mit Bluthochdruck zu kämpfen, sagt Ursula Loggen von der Verbraucherorganisation:
"Bei 13 der 16 Produkte muss der Verbraucher demnach mit einer Gesundheitsgefährdung durch die Einnahme der Kapseln rechnen. Und zwar nicht nur aufgrund der Inhaltsstoffe und deren mitunter gefährlichen Kombination, sondern auch wegen der völlig unzureichenden, nicht lesbaren oder falschen Informationen, die präsentiert werden. Entwarnung für die drei weiteren Schlankheitsmittel im Test können wir nicht geben. Da zu wenig über die Inhaltsstoffe bekannt ist."
Im Internet werden die Schlankheitspillen oft als Wundermittel angepriesen. Die Warentester haben sich diese Mittel besorgt, die Absender sitzen allesamt im Ausland, meist in Fernost oder den USA. Medizinische Hinweise oder Mengenangabe zur Einnahme würden deshalb oft gänzlich fehlen, oder sie seien in einer recht exotischen Sprache verfasst. Dies alles führe zu einer oft unkontrollierten Einnahme der Mittel, sagt Carl-Friedrich Theill:
"Es handelt sich hier – auch angesichts der Werbeaussagen – um extreme Irreführung. Die Abnehmwilligen wissen nicht, welche gefährlichen Mixturen sie zu sich nehmen. Und jeder weiß, dass Mittel, an die sich große Hoffnungen richten, das Ziel auch in relativ kurzer Zeit erreichen zu können, dass diese Mittel also oft nach dem Motto "Viel hilft viel" eingenommen werden."
Getestet wurde somit zuallererst die Zusammensetzung der Mittel, nicht so sehr die vermeintliche Wirkung, also ob sie wirklich helfen können, schlank zu werden. Dazu hat man auch Nutzer dieser Mittel befragt. Die Warentester gehen davon aus, dass die Mittel den Appetit schmälern helfen, stellen aber einen nachhaltigen Erfolg in Frage - nämlich für den Zeitraum, in dem das Mittel abgesetzt wird. Das Fazit von Ursula Loggen:
"Für zwei Drittel der von uns befragten Nutzer dieser Schlankheitsmittel waren die Werbeversprechen kaufentscheidend. Informationen zu unerwünschten Nebenwirkungen vor der Einnahme des Mittels hatte nur die Hälfte der Befragten. Ein Drittel nahmen diese Nebenwirkungen sogar wissentlich in Kauf. Bedauerliche Bilanz bei den Befragten: Eine effektive Gewichtsabnahme schien die Einnahme der Schlankheitsmittel nicht zu bewirken. Rund ein Viertel berichtete von Beeinträchtigungen und mitunter heftigen Nebenwirkungen. Bedauerlich auch, dass viele monatlich etwa 50 bis 150 Euro dafür ausgegeben hatten."
Die Ergebnisse dieser Untersuchung hat die Stiftung Warentest nun offiziellen Stellen zugesandt. An die Adresse der Verbraucher ist aber die gerichtete Empfehlung klar und eindeutig: Hände weg von diesen Präparaten!