Die EU gehe mit der Türkei "einen Deal in der Flüchtlingsfrage ein", lautete der Vorwurf. Im Gegenzug für Zusagen Ankaras zur Aufnahme von Flüchtlingen solle die EU zu dem Vorgehen der türkischen Armee schweigen.
Zu der Demonstration hatten mehrere kurdische Organisationen aufgerufen. Die Demonstration führte durch die leere Innenstadt von Düsseldorf. Viele Teilnehmer trugen Fotos des in der Türkei inhaftierten Chefs der PKK, Abdullah Öcalan. Anwohner protestierten mit einem Transparent gegen die lautstarke Demonstration am Feiertag: "Hallo Ihr Kurden - Ihr seid willkommen, aber wir finden es unhöflich und respektlos, dass Ihr heute demonstriert", stand darauf. Demonstranten waren auch aus dem benachbarten Ausland angereist.
Das türkische Militär kämpft im Südosten des Landes gegen die verbotene kurdische PKK, die von der EU als terroristische Organisation eingestuft wird. Menschenrechtler werfen der Armee vor, dabei auch zahlreiche Zivilisten getötet zu haben. Seit dem Sommer sind mehrere hundert Menschen in dem Konflikt ums Leben gekommen; Zehntausende sind auf der Flucht. Der Konflikt der Regierung in Ankara mit der PKK eskalierte im Juni wieder - der vor drei Jahren eingeleitete Friedensprozess kam zum Erliegen.