Lyrik, Theatertexte, Avantgarde-Literatur, Übersetzungen aus kleinen Sprachen oder anspruchsvolle Romane - viele Veröffentlichungen gerade in diesen Bereichen würde es ohne unabhängige Verlage nicht geben. Die "Independents" sind unverzichtbar als wagemutige Nischen-Verleger. Aber sie kämpfen nicht nur um eine angemessene Anerkennung, sondern auch um den Zugang zum Buchmarkt. Denn die großen Buchhandelsketten nehmen zum Beispiel selten Titel kleiner Verlage ins Programm.
Zum ersten Mal haben sich jetzt mehr als 60 unabhängige Verleger bei einer zweitägigen Tagung in Düsseldorf über ihre Interessen und Probleme ausgetauscht. Am Ende stand die "Düsseldorfer Erklärung unabhängiger Verlage". Darin fordern sie staatliche Förderung unabhängiger Verlage, zum Beispiel durch einen Verlagspreis und diverse Maßnahmen zur "Sichtbarmachung" ihrer Arbeit.
Im "Büchermarkt" berichten Stefan Weidle vom Bonner Weidle Verlag und Jörg Sundermeier vom Berliner Verbrecher Verlag über die Tagung in Düsseldorf. Weidle sieht die unabhängigen Verlage nach dem Treffen "vor einem neuen Aufbruch".