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Klimakrise
Durchschnittstemperaturen in Europa erreichen neue Höchstwerte

In Europa haben die Durchschnittstemperaturen einem aktuellen Klimabericht zufolge im vergangenen Jahr neue Höchstwerte erreicht. Der Studie zufolge stiegen die Temperaturen deutlich schneller an als in allen anderen Teilen der Erde. Mehrere lang anhaltende und intensive Hitzewellen trafen 2022 Teile West- und Nordeuropas.

    Ausgetrockneter Boden im sächsischen Gauernitz. Es sind tiefe Risse im Ackerboden zu sehen. Ein einzelnes Getreidepflänzchen bahnt sich seinen Weg ans Licht.
    Kaum Regen: Im vergangenen Jahr waren viele Regionen Europas von einer extremen Dürre betroffen. (picture-alliance / ZB / Matthias Hiekel)
    Der Kontinent erlebte den heißesten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, berichtet der europäische Klimabeobachtungsdienst Copernicus in Bonn. Nach dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre hat sich Klima inzwischen um etwa 2,2 Grad mehr erwärmt im Vergleich zur vorindustriellen Zeit. Insgesamt steigen die Temperaturen in Europa doppelt so schnell wie im globalen Durchschnitt - und schneller als auf jedem anderen Kontinent.
    Auch die Sonneneinstrahlung, der Schwund der Gletscher in den Alpen und der Zahl der Tage mit extremer Hitze in südeuropäischen Ländern verzeichneten neue Höchstwerte. Zugleich setzten Waldbrände so viel CO2 frei wie seit 15 Jahren nicht.
    Besonders auffällig und alarmierend sei die verbreitete Trockenheit in Europa, so die Studie. Es habe über Monate hinweg deutlich weniger Niederschläge gegeben. Gleichzeitig stieg der CO2-Gehalt weiter an: Satelliten-Messungen weisen neue Rekorde auf. Die Copernicus-Studie hat nach der Auswertung zusätzlicher Datenquellen festgestellt, dass es sich um die höchsten jemals gemessenen Werte an Treibhausgasen in der Atmosphäre handelt.
    Diese Nachricht wurde am 20.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.