Fußball
Durchsuchungen beim französischen Ligaverband LFP wegen möglicher Veruntreuung öffentlicher Gelder und Bestechung

In Frankreich haben Finanzermittler am Morgen in Paris Räumlichkeiten des Profifußballligaverbands LFP, der Tochtergesellschaft LFP Media sowie des Investmentfonds CVC durchsucht. Auch das Privathaus von LFP-Präsident Labrune in Saint-Rémy-de-Provence wurde durchsucht.

    Paris: Das Logo der französischen Fußball-Profiliga (LFP) an ihrem Hauptsitz
    Razzia beim französischen Ligaverband LFP (Franck Fife / AFP / dpa / Franck Fife)
    Hintergrund der Razzia sind Ermittlungen der Finanzstaatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Veruntreuung öffentlicher Gelder, der aktiven und passiven Bestechung von Amtsträgern sowie der illegalen Zinsentnahme. Die Vergehen sollen im Zusammenhang mit einem Deal zwischen der LFP und dem CVC begangen worden sein. Die LFP hatte 2022 rund 13 Prozent ihrer Einnahmen auf Lebenszeit an den CVC abgetreten und im Gegenzug 1,5 Milliarden Euro erhalten. Damit sollten die Clubs der ersten französischen Fußballliga bei der Bewältigung der Corona-Folgen unterstützt werden.
    Diese Übereinkunft wurde seitdem heftig kritisiert. So wurde unter anderem hinterfragt, ob die LFP überhaupt autorisiert sei, die Rechte auf Lebenszeit zu veräußern. Außerdem erhielten Medienberichten zufolge mehrere Akteure Millionenbeträge, darunter auch LFP-Chef Labrune. An ihn und seine Kanzlei sowie andere LFP-Funktionäre sollen rund 13,5 Millionen von insgesamt 37 Millionen Euro Schmiergeld geflossen sein, 24 Millionen sollen demnach an zwei Banken gegangen sein.
    Diese Nachricht wurde am 05.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.