Ich grüsse Sie alle - willkommen an unsere Gäste auf dem Podium, im Saal und willkommen an unsere Hörerinnen, Hörer und User - zur Institution Sportkonferenz im Deutschlandfunk! Unsere Sportchefin Astrid Rawohl, alle Kolleginnen und Kollegen der Redaktion und alle Kolleginnen und Kollegen aller Gewerke hier im Haus ermöglichen diesen Moment, wieder! Und wir haben in diesem Jahr erstmals eine Vorgruppe, eine Vorband und sind damit mitten im Thema - Show, Sport, Analog, digital - E-Sport!
Ist E-Sport Sport? Nach den Buchstaben des Koalitionsvertrages - ja! Auf der Bühne hier im Kammermusiksaal im Show-Wettkampf - zum Anfassen - live und in Farbe! Nichts da, eher Spiel als Sport, vor allem kommerziell, risikohaftet, ja gefährlich in seinen weiteren Dimensionen digital und analog, sagen die Kritiker.
Gibt's eine digitale Rendite?
Kann man trennen - zwischen Sport-Simulationen und E-Gaming? Diesen Vorschlag gibt es. Und es gibt viele, viele Fragen: Gibt's eine Rendite, also gibt's Kids auf dem Sportplatz in der Folge von E-Sport oder gibt's eine Rendite für Reaktionsfähigkeiten, mentale Beweglichkeiten - für's analoge und für's digitale Leben?
Ach, andere Sportarten, das Boxen zum Beispiel oder das Fechten, die sind doch sehr viel gewaltätiger! Nichts da, E-Sport bedroht den organisierten, analogen Sport. Und - drei bis vier Millionen spielen, verstehen sich zum Teil auch als digitale Athleten in dieser Branche und deren Vertreter sagen, das sei die Versportlichung der Digitalisierung.
Ich brauche bitte Orientierung. Will ihre Positionen und Begründungen hören. Und hätte Sie ganz gut gebrauchen können, als vor jetzt ungefähr zehn Jahren eines morgens bei uns daheim eine gleichaltrige Mutter an der Haustür stand und sagte, "ich habe wunderbar die ganze Nacht durchgespielt und Jan hat gewonnen!"
Der Sohn als Intensiv-Gamer
Jan, unser Sohn, war damals intensiver Gamer und ich habe damals nichts, fast nichts verstanden. Die Mutter des Freundes, die bei uns im Türrahmen stand, übrigens auch nicht.
Es ist höchste Zeit zu streiten. Das ist auf der Sportkonferenz und im Deutschlandfunk auch institutionell üblich und Traditon! Und ich erinnere mich an eine Diskussion in den vergangenen Jahren hier an diesem Ort, wo's ordentlich zur Sache ging, gut so!
Kommerzielle Auswüchse des Fußballs waren das Thema und der Philosoph und Sportbegeisterte Wolfram Eilenberger war wieder einmal zu Gast. Es ging auch um Liebe zum Sport und Eilenberger markierte den Unterschied - es gibt ihn! Zwischen Eros, also der blinden und rauschhaften Liebe auch zum Fußball als Sport und Philia, der erwachsenen Liebe, auch zum Fußball - einer Zuneigung, die fundamental Freundschaft und Kritik einschließt. Erwachsen und nicht blind! Darum geht's!
Sie werden reden, hören - am besten miteinander reden und einander zu hören und natürlich werden Sie streiten und damit auch in diesem Jahr klarmachen: Hier spielt die Musik, auch heute! Die Kammermusik im Deutschlandfunk. Sport, Spiel, Streit - in diesem Saal des Senders, in den, Sie wissen's, beileibe nicht jeder hineindarf. Sie schon!
Ihnen und uns allen bitte sportlich-spielerische Gelassenheit und alle Freiheit im Austausch! Es gilt, wie immer an dieser Stelle und von hier oben: Keep on rocking!
Gut, dass Sie alle da sind!