Wenige Autofahrer haben umgedacht - die meisten tanken nach wie vor kein E10. Aber damit hätte man ja eigentlich auch gerechnet, sagt man beim Bundesverband der deutschen Ethanolwirtschaft BDB, denn bei der Einführung des bleifreien Benzins 1985 da hätte das auch zehn Jahre gedauert. Fakt ist jedenfalls: Seit Februar 2011 gibt es E10, also den Kraftstoff mit zehn Prozent Bioethanol Anteil – erst nur in Ost- und Süddeutschland, ein paar Monate später dann überall. Jede zweite Tankstelle bietet den Sprit inzwischen an, Mineralölindustrie und Politik waren davon ausgegangen, dass 80 bis 90 Prozent der Benziner damit dann auch betankt werden – aber davon sind wir noch weit entfernt. Zurzeit beträgt der Anteil des verkauften Biosprits gerade mal 12 bis 13 Prozent. Die meisten Autofahrer meiden die E10 Säule an der Tankstelle:
"Dass dafür auch eine Menge Rohstoffe vernichtet werden, finde ich nicht ganz so lustig, ich finde es eigentlich nicht schön, wenn ich es so mitkriege, was da so an Nahrungsmitteln verballert wird. Ich fahr den anderen weiter, weil es sicherer ist, das Auto ist 19 Jahre al,t ich müsste direkt mal zum Hersteller fahren, ob die das mal überprüfen könnten, bis jetzt habe ich es noch nicht gemacht, ist Bequemlichkeit.
Gar nicht – erstmal ist es für mich ne Schande, dass man Ressourcen nutzt und da Sprit herstellt, den ich dann auch nur verbrenne und dann ist man als Deutscher auch ein bisschen verliebt in sein Auto und weiß immer nicht, passt das, passt, das nicht."
Immerhin: Der Bundesverband der deutschen Ethanolwirtschaft hat bei Infratest eine neue Umfrage in Auftrag gegeben, der zufolge jetzt immerhin 33 Prozent der Autofahrer schon mal E10 getankt haben, vor einem Jahr waren es noch 24 Prozent - wie viele davon allerdings wieder zur alten Sorte zurückgekehrt sind, sagt die Umfrage nicht.
Hauptgrund, den neuen Sprit nicht zu tanken ist für fast drei Viertel der Autofahrer immer noch der Zweifel, ob der Motor das verträgt. Für Dietrich Klein, den Geschäftsführer des BDB, Anlass, mehr Aufklärung zu fordern:
"Wenn diese technischen Bedenken bestehen, obwohl 90 Prozent der Benzinautos tauglich sind für E10, dann gibt es eine Informationsproblem und zwar in den Werkstätten, aber auch teilweise an den Tankstellen. Bislang können sich die Autofahrer informieren im Internet, über die Liste der Deutschen Automobiltreuhand, aber das reicht offenbar nicht, sondern die Autofahrerinnen und Autofahrer müssen direkt informiert werden."
Da der Energieanteil im Bioethanol geringer ist als beim Benzin befürchten viele Autofahrer auch einen höheren Verbrauch, und meinen, dass vier bis fünf Cent weniger pro Liter kein Vorteil seien. Und: Der Zweifel, ob Bioethanol wirklich eine umweltfreundlichere Alternative ist, scheint doch eine viel größere Rolle zu spielen, als das Ergebnis der Studie das widerspiegelt. Laut Infratest sind ethische Bedenken nämlich nur für sechs Prozent der Autofahrer ein Grund, E10 abzulehnen. Allerdings wollen 80 Prozent der Befragten, dass man in der EU produzierte Nahrungsmittelüberschüsse in die Entwicklungsländer gibt, und nicht dass man die Flächen nimmt, um darauf Zuckerrüben, Mais oder Weizen für die Bioethanolerzeugung anzubauen. Bei den Themen Nachhaltigkeit, Regenwald, Artenvielfalt und Flächenkonkurrenz zu Nahrungsmitteln versucht der BDB deshalb hier die Bedenken auszuräumen:
"Wir produzieren kein Bioethanol aus Nahrungsmitteln, sondern aus Industrierüben und Futtergetreide. Pro Liter Ethanol werden circa 1 bis 1,1 kg Futtermittel erzeugt, das heißt, das ist eine kombinierte Erzeugung. Circa die Hälfte kommt aus deutscher Produktion, dann haben wir Importe aus EU Mitgliedsstaaten, Frankreich, Großbritannien, teilweise auch Spanien, zur Überraschung vieler: Wir haben keine Importe aus Brasilien, sondern wir haben Importe aus den USA."
In den USA ist derzeit übrigens schon E15 teilweise eingeführt und es wird über E20 diskutiert.
Zur E10-Verträglichkeit Ihres Autos:
Informationszentrale für die europäische Automobilwirtschaft DAT - E10-Verträglichkeit
"Dass dafür auch eine Menge Rohstoffe vernichtet werden, finde ich nicht ganz so lustig, ich finde es eigentlich nicht schön, wenn ich es so mitkriege, was da so an Nahrungsmitteln verballert wird. Ich fahr den anderen weiter, weil es sicherer ist, das Auto ist 19 Jahre al,t ich müsste direkt mal zum Hersteller fahren, ob die das mal überprüfen könnten, bis jetzt habe ich es noch nicht gemacht, ist Bequemlichkeit.
Gar nicht – erstmal ist es für mich ne Schande, dass man Ressourcen nutzt und da Sprit herstellt, den ich dann auch nur verbrenne und dann ist man als Deutscher auch ein bisschen verliebt in sein Auto und weiß immer nicht, passt das, passt, das nicht."
Immerhin: Der Bundesverband der deutschen Ethanolwirtschaft hat bei Infratest eine neue Umfrage in Auftrag gegeben, der zufolge jetzt immerhin 33 Prozent der Autofahrer schon mal E10 getankt haben, vor einem Jahr waren es noch 24 Prozent - wie viele davon allerdings wieder zur alten Sorte zurückgekehrt sind, sagt die Umfrage nicht.
Hauptgrund, den neuen Sprit nicht zu tanken ist für fast drei Viertel der Autofahrer immer noch der Zweifel, ob der Motor das verträgt. Für Dietrich Klein, den Geschäftsführer des BDB, Anlass, mehr Aufklärung zu fordern:
"Wenn diese technischen Bedenken bestehen, obwohl 90 Prozent der Benzinautos tauglich sind für E10, dann gibt es eine Informationsproblem und zwar in den Werkstätten, aber auch teilweise an den Tankstellen. Bislang können sich die Autofahrer informieren im Internet, über die Liste der Deutschen Automobiltreuhand, aber das reicht offenbar nicht, sondern die Autofahrerinnen und Autofahrer müssen direkt informiert werden."
Da der Energieanteil im Bioethanol geringer ist als beim Benzin befürchten viele Autofahrer auch einen höheren Verbrauch, und meinen, dass vier bis fünf Cent weniger pro Liter kein Vorteil seien. Und: Der Zweifel, ob Bioethanol wirklich eine umweltfreundlichere Alternative ist, scheint doch eine viel größere Rolle zu spielen, als das Ergebnis der Studie das widerspiegelt. Laut Infratest sind ethische Bedenken nämlich nur für sechs Prozent der Autofahrer ein Grund, E10 abzulehnen. Allerdings wollen 80 Prozent der Befragten, dass man in der EU produzierte Nahrungsmittelüberschüsse in die Entwicklungsländer gibt, und nicht dass man die Flächen nimmt, um darauf Zuckerrüben, Mais oder Weizen für die Bioethanolerzeugung anzubauen. Bei den Themen Nachhaltigkeit, Regenwald, Artenvielfalt und Flächenkonkurrenz zu Nahrungsmitteln versucht der BDB deshalb hier die Bedenken auszuräumen:
"Wir produzieren kein Bioethanol aus Nahrungsmitteln, sondern aus Industrierüben und Futtergetreide. Pro Liter Ethanol werden circa 1 bis 1,1 kg Futtermittel erzeugt, das heißt, das ist eine kombinierte Erzeugung. Circa die Hälfte kommt aus deutscher Produktion, dann haben wir Importe aus EU Mitgliedsstaaten, Frankreich, Großbritannien, teilweise auch Spanien, zur Überraschung vieler: Wir haben keine Importe aus Brasilien, sondern wir haben Importe aus den USA."
In den USA ist derzeit übrigens schon E15 teilweise eingeführt und es wird über E20 diskutiert.
Zur E10-Verträglichkeit Ihres Autos:
Informationszentrale für die europäische Automobilwirtschaft DAT - E10-Verträglichkeit