In der Tat sprechen inzwischen sogar die Statistiken eine eindeutige Sprache. E10, das Super-Benzin mit einem vergleichsweise höheren Bio-Ethanol-Anteil, wird weiterhin von einem Großteil der Autofahrer schlichtweg ignoriert. Nur rund jeder siebte, der es nutzen könnte, tankt es letztendlich auch. Wir haben unter Autofahrern in Berlin nachgefragt, womit dies zusammenhängen könnte. Hier sind die Antworten:
"Also ich kann es tanken, es ist sogar preiswerter, aber dadurch hat das Fahrzeug ja auch einen höheren Verbrauch und das sehe ich gar nicht ein."
"Ich habe ein ganz altes VW-Modell und ich vermute, mit E10 bleibt mein Auto dann an der nächsten Kreuzung liegen"
"Ich tanke seit zehn Jahren Super und belasse es dabei. Habe zwar gehört, dass mein Auto auch mit E10 betankt werden könnte, aber das Risiko gehe ich nicht ein."
Da sind also verschiedene Argumente zu hören. Inzwischen darf aber davon ausgegangen werden, dass es nicht mehr allein ein Informationsdefizit ist, welches schließlich zum Nein zu E10 führt. Die meisten Autofahrer wissen inzwischen, ob ihr Gefährt und der dazugehörige Motor den Biosprit vertragen oder nicht.
Somit stellt sich – aufgrund dieser weitverbreiteten Verweigerungshaltung der Bevölkerung – inzwischen für den Verbraucherzentrale Bundesverband sozusagen die Sinnfrage. Holger Krawinkel, Energieexperte beim vzbv, kann sich ein generelles Scheitern von E10 durchaus vorstellen:
"Wenn die Quoten weiter so niedrig bleiben, wird E10 sicherlich irgendwann vom Markt genommen werden. Möglicherweise muss es eine grundsätzliche Debatte über Agro-Bio-Treibstoffe geben. Wir wissen, dass die CO2-Vermeidungskosten bei den Agro-Treibstoffen besonders hoch sind. Da gibt es deutlich günstigere Maßnahmen. Und gerade hinsichtlich der Energiewende muss natürlich darauf geachtet werden, dass dies volkswirtschaftlich in einem sinnvollen Rahmen bleibt. E10 gehört nicht zu einem sinnvollen volkswirtschaftlichen Rahmen!"
E10 sei politisch gewollt und auch durchgesetzt worden, sagt Karin Retzlaff, sie ist Sprecherin des Mineralölwirtschaftsverbandes. Der Gesetzgeber hat mit der Einführung auch gewisse Beimischquoten für Bio-Sprit allgemein formuliert – bei Nichterreichung drohen finanzielle Konsequenzen für die Unternehmen der Mineralölwirtschaft.
"Es ist in der Tat so, für jeden Gigajoule-Energiegehalt, der fehlt, müssten dann 19 Euro bezahlt werden. Eine Abgabe an das Finanzministerium. Das kann sich dann schon zu einigen Millionen Euro summieren."
Wie viel Kosten auf die Unternehmen zukommen, kann aber wohl erst im nächsten Frühjahr gesagt werden - die Unternehmen der Branche könnten als Ausgleich noch Zertifikate erwerben, um fehlende Quoten bei der Biosprit-Beimischung verrechnen zu können. Doch egal, wie dies am Ende ausgeht, die Kosten dürften dann wohl wieder die Verbraucher zahlen, mutmaßt Holger Krawinkel vom Bundesverband der Verbraucherzentralen.
"Natürlich ist damit zu rechnen, dass diese Kosten irgendwo bleiben – und im Zweifelsfall natürlich beim Kunden. Aber auch hier ist die Politik gefordert: Wenn E10 nicht am Markt durchsetzbar ist, dann dürfen am Ende nicht die Kunden bestraft werden. Dann muss eben das entsprechende Gesetz geändert, die Quoten abgesenkt werden."
Offiziell wagt derzeit niemand eine genaue Schätzung, was da noch an Kosten anfallen könnte. Die Akteure hoffen, dass sich vielleicht die Skepsis und die Verweigerungshaltung der Kunden irgendwie noch legen werden. Es gibt zudem auch noch weiße Flecken auf der Landkarte, wo es bislang noch gar kein E10 zu kaufen gibt. Auch das soll geändert werden – und der Mineralölwirtschaftsverband hofft ebenso auf mehr Informationen seitens der Verantwortlichen, der Politik also. Sprecherin Karin Retzlaff:
"Das sind gesamtgesellschaftliche Fragestellungen, die geklärt werden müssen. Das ist auch Aufgabe der Politik. Es soll im September auch noch einmal eine Infobroschüre des Bundesumweltministeriums geben. Diese Fragen sollen hier aufgegriffen werden."
E10 und kein Ende der Diskussion über Sinn und Unsinn von Biosprit also.
"Also ich kann es tanken, es ist sogar preiswerter, aber dadurch hat das Fahrzeug ja auch einen höheren Verbrauch und das sehe ich gar nicht ein."
"Ich habe ein ganz altes VW-Modell und ich vermute, mit E10 bleibt mein Auto dann an der nächsten Kreuzung liegen"
"Ich tanke seit zehn Jahren Super und belasse es dabei. Habe zwar gehört, dass mein Auto auch mit E10 betankt werden könnte, aber das Risiko gehe ich nicht ein."
Da sind also verschiedene Argumente zu hören. Inzwischen darf aber davon ausgegangen werden, dass es nicht mehr allein ein Informationsdefizit ist, welches schließlich zum Nein zu E10 führt. Die meisten Autofahrer wissen inzwischen, ob ihr Gefährt und der dazugehörige Motor den Biosprit vertragen oder nicht.
Somit stellt sich – aufgrund dieser weitverbreiteten Verweigerungshaltung der Bevölkerung – inzwischen für den Verbraucherzentrale Bundesverband sozusagen die Sinnfrage. Holger Krawinkel, Energieexperte beim vzbv, kann sich ein generelles Scheitern von E10 durchaus vorstellen:
"Wenn die Quoten weiter so niedrig bleiben, wird E10 sicherlich irgendwann vom Markt genommen werden. Möglicherweise muss es eine grundsätzliche Debatte über Agro-Bio-Treibstoffe geben. Wir wissen, dass die CO2-Vermeidungskosten bei den Agro-Treibstoffen besonders hoch sind. Da gibt es deutlich günstigere Maßnahmen. Und gerade hinsichtlich der Energiewende muss natürlich darauf geachtet werden, dass dies volkswirtschaftlich in einem sinnvollen Rahmen bleibt. E10 gehört nicht zu einem sinnvollen volkswirtschaftlichen Rahmen!"
E10 sei politisch gewollt und auch durchgesetzt worden, sagt Karin Retzlaff, sie ist Sprecherin des Mineralölwirtschaftsverbandes. Der Gesetzgeber hat mit der Einführung auch gewisse Beimischquoten für Bio-Sprit allgemein formuliert – bei Nichterreichung drohen finanzielle Konsequenzen für die Unternehmen der Mineralölwirtschaft.
"Es ist in der Tat so, für jeden Gigajoule-Energiegehalt, der fehlt, müssten dann 19 Euro bezahlt werden. Eine Abgabe an das Finanzministerium. Das kann sich dann schon zu einigen Millionen Euro summieren."
Wie viel Kosten auf die Unternehmen zukommen, kann aber wohl erst im nächsten Frühjahr gesagt werden - die Unternehmen der Branche könnten als Ausgleich noch Zertifikate erwerben, um fehlende Quoten bei der Biosprit-Beimischung verrechnen zu können. Doch egal, wie dies am Ende ausgeht, die Kosten dürften dann wohl wieder die Verbraucher zahlen, mutmaßt Holger Krawinkel vom Bundesverband der Verbraucherzentralen.
"Natürlich ist damit zu rechnen, dass diese Kosten irgendwo bleiben – und im Zweifelsfall natürlich beim Kunden. Aber auch hier ist die Politik gefordert: Wenn E10 nicht am Markt durchsetzbar ist, dann dürfen am Ende nicht die Kunden bestraft werden. Dann muss eben das entsprechende Gesetz geändert, die Quoten abgesenkt werden."
Offiziell wagt derzeit niemand eine genaue Schätzung, was da noch an Kosten anfallen könnte. Die Akteure hoffen, dass sich vielleicht die Skepsis und die Verweigerungshaltung der Kunden irgendwie noch legen werden. Es gibt zudem auch noch weiße Flecken auf der Landkarte, wo es bislang noch gar kein E10 zu kaufen gibt. Auch das soll geändert werden – und der Mineralölwirtschaftsverband hofft ebenso auf mehr Informationen seitens der Verantwortlichen, der Politik also. Sprecherin Karin Retzlaff:
"Das sind gesamtgesellschaftliche Fragestellungen, die geklärt werden müssen. Das ist auch Aufgabe der Politik. Es soll im September auch noch einmal eine Infobroschüre des Bundesumweltministeriums geben. Diese Fragen sollen hier aufgegriffen werden."
E10 und kein Ende der Diskussion über Sinn und Unsinn von Biosprit also.