Der leuchtende Schriftzug war nicht zu übersehen. "Eagles of Death Metal" prangte in riesigen roten Buchstaben über dem Eingang vom Olympia. Der Bereich um die Konzerthalle war komplett abgesperrt. Wer hier rein wollte, wurde doppelt und dreifach kontrolliert.
"Sie kommen wieder, da kommen wir auch wieder, da muss man nicht lange weiter überlegen." Für Frédéric, der am Abend des 13. November über das Dach des "Bataclan" vor den Terroristen fliehen konnte, war klar, dass er die Einladung der Band annimmt. Und auch Christophe will dabei sein, wenn die Eagles of Death Metal ihr Konzert zu Ende spielen. "Ich hoffe, wir werden heute wieder vor der Bühne stehen, rechts, wo wir auch im 'Bataclan' standen."
"Ich habe Leute wiedergetroffen, die ich noch aus dem 'Bataclan' kannte"
Für viele der Überlebenden ist der Abend eine hochemotionale Angelegenheit. Doch auch für die Band, die selbst noch traumatisiert ist von ihrem Auftritt im "Bataclan". Er habe Angst vor dem Abend, hatte Frontmann Jesse Hughes mehrfach betont. Allerdings scheint das alles wie weggeblasen, als die Eagles of Death Metal anfangen, zu spielen.
Sofort reißt es das Publikum von den Sitzen. Viele tanzen. Frontmann Jesse Hughes macht das eine oder andere Späßchen auf der Bühne, schlägt sogar eine seiner Gitarren kurz und klein.
Fast zwei Stunden lang gibt die Band alles. Am Ende doch ein ganz normales Rock-Konzert? Nicht ganz. Einige, die es nicht ausgehalten haben, seien schnell wieder gegangen, erzählt eine Frau aus dem psychologischen Betreuungsteam, das während des ganzen Abends anwesend war. Und Konzert-Besucher Cédric fügt hinzu: "Ich habe Leute wiedergetroffen, die ich noch aus dem 'Bataclan' kannte. Manche von ihnen mussten weinen. Aber die meisten waren da, um zu feiern, um das Konzert zu genießen. Und vielleicht, um das Kapitel abzuschließen."