Licht ausschalten. Für eine Stunde. Morgen, Samstag zwischen 20.30 Uhr und 21.30 Uhr Ortszeit werden Millionen Menschen auf der ganzen Welt das Licht ausschalten.
"Das ist ein Symbol. Natürlich wird auch während der Stunde eine ganze Menge Energie gespart, aber letztlich kann man natürlich mit einer Stunde Licht aus nicht die Welt retten, wenn man danach die Füße hochlegt. Man muss natürlich auch den Rest des Jahres was tun und das ist auch die Idee hinter der Earth Hour, dass wir uns vornehmen, auch den Rest des Jahres etwas für den Klimaschutz zu tun",
sagt Immo Fischer vom World Wide Fund For Nature, WWF. Die Umweltorganisation hat die weltweite Earth Hour organisiert. Bei der letzten Earth Hour vor einem Jahr haben nach Angaben des WWF knapp 7000 Städte in 154 Ländern mitgemacht, bei über 3000 Sehenswürdigkeiten sei das Licht ausgegangen. Auch in Deutschland machen dieses Jahr wieder ganze Städte mit, sagt der WWF-Sprecher:
"Wir schreiben ganz viele Städte an und fragen sie, ob sie nicht mitmachen wollen und auch ein Zeichen für den Klimaschutz setzen möchten. Und dann sagen die Stadtverwaltungen in der Regel, ja, klar, sind wir gerne dabei und wir schalten x, y, und z Gebäude aus. Das sind dann häufig Rathäuser, Schlösser, zentrale Gebäude, die berühmtesten, wichtigsten Gebäude aus der jeweiligen Stadt."
Der offizielle Videoclip zur Earth Hour will ein globales Gemeinschaftsgefühl kreieren, zum Schutz des Planeten. Zum achten Mal werden dann morgen wieder Millionen Menschen rund um den Globus für eine Stunde das Licht ausschalten, auch weil Prominente die Kampagne unterstützen, etwa der Schauspieler William Shatner, bekannt als Captain Kirk in Raumschiff Enterprise.
"Heute hat fast jeder verstanden, dass wir nur noch wenig Zeit haben, um zu beeinflussen, unter welchen Bedingungen wir leben. Darüber werde ich nachdenken."
Licht aus für eine Stunde - eine symbolische Handlung, aber seit der ersten Earth Hour vor sieben Jahren sei viel erreicht worden, behauptet der WWF auf der Earth-Hour-Webseite: 250.000 Russen hätten einen besseren Schutz ihrer Wälder und Seen gefordert; Argentinien habe die Earth Hour genutzt, um ein Gesetz durchs Parlament zu bringen für ein 3,4 Millionen ha großes Meeresschutzgebiet. In Madagaskar seien Tausende holzsparende Öfen an Familien verteilt worden. Weitere Beispiele werden aufgelistet, aber ob die alle als Erfolge der Earth Hour zu verbuchen sind, da hat Immo Fischer vom WWF seine Zweifel.
"In manchen Ländern wird es halt verbunden mit einem konkreten Projekt. Ja, es ist ein bisschen schwierig zu sagen, wie viel da jetzt durch Earth Hour zustande kam."
In diesem Jahr will der WWF die Gunst der dunklen Stunde nutzen und Geld einwerben für konkrete Umweltprojekte. Earth Hour Blue heißt die Plattform, wo jeder spenden kann: Ein Schildkrötenprojekt auf Lampedusa braucht 30.000 Dollar, hat erst 455 Dollar eingeworben; die Kampagne gegen Wilderei von Nashörnern und anderen Wildtieren hat ihre 20.000 Dollar dagegen schon eingesammelt. Dutzende weitere Projekte warten auf Spender.