Der Vorwurf ist berechtigt", meint Frank-Walter Steinmeier. "Wir waren auf die Größenordnung der Epidemie nicht richtig vorbereitet", räumt der Außenminister ein, der sich gerade in New York aufhält und auch Gespräche darüber führt, was die Vereinten Nationen im Kampf gegen Ebola tun können. Kabinettskollege Hermann Gröhe drängt nun auf schnelle Unterstützung aus Deutschland – während zeitgleich eine erste Bundeswehr-Maschine mit Desinfektionsmitteln, Handschuhen und Stiefeln nach Westafrika startet, ruft der Gesundheitsminister in Berlin Freiwillige dazu auf, sich für einen Ebola-Einsatz zu melden
Wer sich berufen fühlt, den Kampf gegen die Seuche aufzunehmen, kann sich mit dem Deutschen Roten Kreuz in Verbindung setzen. Dessen Präsident Rudolf Seiters sagt eine intensive Vorbereitung der Helfer zu. Zunächst sollen zwei Krankenhäuser in Liberia und Sierra Leone eingerichtet werden, Anfang Oktober könnten die ersten Helfer vor Ort sein.
Etwa alle vier bis sechs Wochen – so Seiters - sollen die Expertenteams rotieren, sodass insgesamt weitaus mehr Freiwillige gebraucht werden. Einem ähnlichen Aufruf der Verteidigungsministerin waren bereits etwa 2000 Freiwillige der Bundeswehr, Soldaten und Zivilisten, gefolgt. Das deutsche Militär will Feldlazarette bereitstellen, derzeit wird eine Luftbrücke nach Monrovia in Liberia eingerichtet, dem Land, das mit mehr als 3.000 Fällen am stärksten vom Ebola-Ausbruch betroffen ist. Wir müssen ganz schnell etwas tun, fordert Frank-Ulrich Montgomery. Den Präsidenten der Bundesärztekammer, treibt die Sorge, dass sich die Epidemie am Ende doch über die ganze Welt verbreiten könnte.
Auch Gesundheitsminister Gröhe warnt vor der weltweiten Bedrohung durch Ebola. In Deutschland werde daher intensiv an einem Impfstoff geforscht, für Januar kündigt der Christdemokrat erste Tests an. Trotz aller schlechten Nachrichten aus Afrika gebe es für die deutsche Bevölkerung allerdings keinen Grund zur Panik.
Die Bundesregierung will nun zusätzliche Gelder bereitstellen, um die Arbeit des Deutschen Roten Kreuzes zu unterstützen. Rudolf Seiters hofft allerdings auch auf Spenden aus der Bevölkerung: "Wir brauchen die Unterstützung unserer Bürger!" betont der DRK-Chef.