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Ebola-Epidemie
"Der Westen ist darauf nicht vorbereitet"

Würde sich das Ebola-Virus "explosionsartig" im Westen verbreiten, sei dieser darauf nicht wirklich vorbereitet, sagte der Medizinhistoriker Wolfgang Uwe Eckart im DLF. Käme es zu einer Epidemie, würde dies zu Szenarien führen, die man aus historischen Quellen kenne: "deutliche Panik in der Bevölkerung, wahrscheinlich Gewalttätigkeiten, öffentliche Aufruhr."

Wolfgang Uwe Eckart im Gespräch mit Wolfgang Koczian |
    Ein Mann schiebt am 15. September 2014 in der liberianischen Hauptstadt Monrovia eine Karre mit Brot über eine Straße. Im Hintergrund hängt ein Schild mit der Aufschrift Stop Ebola.
    Die Ebola-Epidemie breitet sich vor allem in Westafrika aus. (pa/dpa)
    In der Bevölkerung mache sich wegen Ebola Unruhe breit. "Es geht um eine Krankheit, deren Regeln wir zwar kennen, aber gegen die wir nichts in der Hand haben", sagte der Medizinhistoriker Wolfgang Uwe Eckart im Deutschlandfunk. "Und das merken die Leute natürlich." Viele Dinge seien noch nicht geklärt.
    "Wir haben diese Seuche immer für eine eher afrikanische gehalten und geglaubt, dass man sie in Afrika vielleicht schnell in den Griff bekommen könnte", sagte Eckart. Mit den Fällen im Westen werde Ebola ökonomisch interessant - aber auch bedrohlich. Er glaube nicht, dass die westliche Welt wirklich vorbereitet wäre, wenn sich das Virus "explosionsartig" verbreiten würde.
    Er sei weit davon entfernt, Panik zu machen, aber: "Dann würden wir solche Szenarien wiederentdecken, wie wir sie kennen aus den historischen Quellen - also deutliche Panik in der Bevölkerung, die Tendenz zu Laienreligiosität, wahrscheinlich Gewalttätigkeiten, öffentliche Aufruhr."
    Eckart sagte weiter, der Ausbildungsstand und die Sicherheitsvorkehrungen in vielen Krankenhäusern seien nicht ausreichend. Beispielsweise brauche man für die Versorgung eines Ebola-Patienten täglich etwa 100 Schutzanzüge für das Personal. Es sei nicht klar, wie man das ökonomisch aufrecht erhalten wolle. "Die Tatsache, dass Politiker anfangen, sich Sorgen über die Grundversorgungssituation zu machen, spricht dafür, dass hier Dinge nicht geklärt sind und Dinge nach Handlungsbedarf rufen."
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