"Heute können wir alle stolz über den Fortschritt sein", sagte Präsidentin Sirleaf in ihrer Rede. Seit März hätten unzählige Helfer im Land gegen die Ebola-Epidemie gekämpft, nun könnten die Behörden auch ohne die Notstandsbefugnisse auskommen, um die Krankheit weiter einzudämmen. In Liberia war vor drei Monaten der Notstand ausgerufen worden.
Nun können Märkte wieder öffnen und Schulen nach und nach den Betrieb wieder aufnehmen, sobald sie entsprechend gereinigt wurden. So sollen Neuinfektionen mit dem Ebola-Virus ausgeschlossen werden.
Nächtliche Ausgangssperre bleibt
Gleichzeitig betonte Sirleaf aber, dass der Kampf gegen Ebola noch nicht vorbei sei. Besonders in ländlichen Gegenden breite sich das Virus weiter aus und es gebe Tote. Eine nächtliche Ausgangssperre bleibt bestehen. In besonders gefährdeten Gebieten gilt sie weiter zwischen 21 Uhr und 6 Uhr morgens. In allen anderen wird sie ab sofort verkürzt und beginnt erst um Mitternacht.
Auch nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation entspannt sich die Lage in Liberia etwas - ebenso im benachbarten Guinea. In Sierra Leone breite sich das Ebola-Virus aber weiter rasant aus.
Bisher mehr als 5.100 Ebola-Tote
Bisher sind in Westafrika nach WHO-Angaben 5.160 Menschen an der tödlichen Krankheit gestorben, die meisten in Liberia. Die Dunkelziffer dürfte nach Einschätzung von Fachleuten aber deutlich höher liegen.
Die Ebola-Epidemie wird nach Angaben des Internationalen Währungsfonds auch Thema beim G20-Treffen in Brisbane in dieser Woche sein. Die Staats- und Regierungschefs beraten in Australien über einen Vorschlag der USA, den betroffenen westafrikanischen Ländern Schulden zu erlassen.
(pr/ach)