Weltbankpräsident Jim Yong Kim teilte mit, die Hilfe von umgerechnet bis zu 150 Millionen Euro diene kurzfristig zur Finanzierung von Fachpersonal, Ausrüstung und Vorbeugemaßnahmen in den am meisten betroffenen Staaten. Gleichzeitig solle sie die Länder aber auch wirtschaftlich unterstützen. Das Programm muss noch vom Verwaltungsrat abgesegnet werden, dies dürfte noch Ende der Woche geschehen. "Die internationale Gemeinschaft muss schnell handeln, damit die Ebola-Epidemie gestoppt werden kann", sagte der Weltbankpräsident.
Acht Nigerianer in Quarantäne
Nach Guinea, Sierra Leone und Liberia gibt es inzwischen auch in Nigeria den ersten Ebola-Fall. Ein Arzt, der einen kürzlich in Lagos verstorbenen Fluggast aus Liberia behandelt hatte, sei mit dem Virus infiziert, teilte Gesundheitsminister Onyebuchi Chukwu am Montag mit. Zwei weitere Menschen, die in Kontakt mit dem Mann waren und auf Isolierstationen liegen, zeigen demnach ebenfalls Symptome. Insgesamt befänden sich acht Nigerianer in Quarantäne, mehr als 60 weitere würden überwacht. In Lagos leben rund 20 Millionen Menschen. Das Gesundheitssystem Nigerias gilt als unzureichend.
Die Zahl der Toten steigt
Die Epidemie in Westafrika setzt sich ungebremst fort und ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO außer Kontrolle. Alleine in den vergangenen zwei Tagen gab es 163 neu erfasste Fälle und 61 weitere Tote, 28 davon in Liberia, 21 in Sierra Leone und 12 in Guinea. Bis Ende Juli zählte die Weltgesundheitsorganisation mehr als 1.600 Erkrankungen. Die Zahl der Toten stieg auf 887.
US-Amerikanerin wird ausgeflogen
Unterdessen bereiten die Behörden in Liberia die Rückreise der mit Ebola infizierten US-Amerikanerin Nancy Writebol vor. Ihre Ankunft in Atlanta wird für Dienstag erwartet. Die Schwester und Missionarin hatte wie der ebenfalls mit dem Virus infizierte US-Arzt Kent Brantly für die Hilfsorganisation Samaritan's Purse in Liberia gearbeitet. addonKent Brantly war der erste Ebola-Patient, der am Sonntag auf amerikanischem Boden eintraf. Dies schürte die Angst in den USA, dass sich das tödliche Virus im Land ausbreiten könnte. Brantly wird derzeit in einer Spezialklinik in Atlanta behandelt - Berichten zufolge hat sich sein Zustand verbessert.
(tj/sima/hg)