New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio bestätigte den ersten positiven Befund von Ebola in der Stadt. Bei einem Arzt sei die lebensgefährliche Krankheit nachgewiesen worden, sagte De Blasio am späten Donnerstagabend (Ortszeit). Der 33-jährige Mediziner war vor wenigen Tagen aus Westafrika zurückgekehrt und hatte zuletzt über Fieber und Durchfall geklagt. Er wurde sofort isoliert.
"Es gibt keinen Grund zur Sorge", beteuerte De Blasio. "Wir haben ein starkes Team, und wir sind seit Monaten vorbereitet. Jetzt läuft ab, was wir so oft geübt haben." Ebola übertrage sich nur durch Körperflüssigkeiten: "Es genügt nicht, im selben U-Bahn-Wagen zu sein oder in der Nähe zu wohnen."
Today, a patient at Bellevue Hospital tested positive for Ebola. But let me be clear: there is no reason for New Yorkers to be alarmed.— Bill de Blasio (@BilldeBlasio) 24. Oktober 2014
Engerer Kontakt zu vier Menschen
New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo fügte hinzu: "Wir hatten alle gehofft, dass dieser Tag nie kommen wird. Aber wir sind hier in New York, und Menschen aus aller Welt kommen zu uns. Diese Nachricht konnte uns nicht überraschen." Cuomo sagte, der Mann habe zu vier Menschen engeren Kontakt gehabt. Alle vier seien bereits ermittelt. "Wir sind so vorbereitet, wie man nur vorbereitet sein kann."
Der New Yorker Gesundheitsbehörde zufolge hatte der 33-Jährige für die Organisation Ärzte ohne Grenzen in Guinea gearbeitet. Er war am 14. Oktober nach Europa und drei Tage später nach New York geflogen. Da habe er noch keine Symptome gezeigt. Als erfahrener Arzt habe er zwei Mal am Tag seine Körpertemperatur gemessen, erst am Donnerstag habe er aber Fieber bekommen. Die Behörde bestätigte auch, dass der Arzt mit mehreren U-Bahn-Linien sowie Taxi gefahren sei und am Abend vor dem Fieber zum Bowlen gegangen sei.
Erster Fall in Mali
Derweil meldete das bislang von Ebola verschonte westafrikanische Mali eine erste Ansteckung. Bei einem zweijährigen Mädchen sei das Virus nachgewiesen worden, teilte das Gesundheitsministerium des Landes mit. Das Kleinkind sei am Mittwoch in ein Krankenhaus gebracht worden, am Donnerstag habe der Befund festgestanden. Das Mädchen sei zuvor in Guinea gewesen, hieß es.
Die westafrikanischen Länder Guinea, Liberia und Sierra Leone sind am stärksten vom Ausbruch der Seuche betroffen. Die Zahl der Infektionen stieg dort zuletzt weiter stark an.
(nch/tf)