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Edathy-Affäre
BKA-Dokumente belasten Oppermann

SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann könnte einem Medienbericht zufolge durch Dokumente des Bundeskriminalamts in der Edathy-Affäre in Bedrängnis geraten. Es geht um seine Telefonate mit BKA-Chef Jörg Ziercke - und damit um die Frage, wann er von den Kinderpornographie-Vorwürfen gegen Sebastian Edathy erfuhr.

    SPD-Politiker Thomas Oppermann und BKA-Chef Jörg Ziercke
    Ein Telefonat über den Fall Edathy bringt sie in Bedrängnis: SPD-Politiker Thomas Oppermann und BKA-Chef Jörg Ziercke (dpa / pa / Montage Deutschlandradio)
    In Entwürfen zur internen BKA-Chronologie der Kinderporno-Affäre um den ehemaligen SPD-Bundestagsabgeordneten Sebastian Edathy sollen ursprünglich zwei Telefonate zwischen Oppermann und dem damaligen BKA-Chef Ziercke dokumentiert worden sein. Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". In späteren Versionen der als Verschlusssache eingestuften Dokumente hätten BKA-Mitarbeiter die Hinweise auf die Anrufe gelöscht.
    Zeitpunkt der Telefonate entscheidend
    Oppermann und Ziercke hatten angegeben, nur einmal in der Sache telefoniert zu haben, und zwar am 17. Oktober 2013. Die in den Dokumenten erwähnten Gespräche beziehen sich dem Bericht zufolge auf den 15. Oktober 2013 und den 13. Februar 2014. Gerade der 15. Oktober ist im Fall Edathy ein relevantes Datum: An diesem Tag erfuhr BKA-Chef Ziercke, dass Edathy auf der Kundenliste eines kanadischen Internetanbieters stand, bei dem kinderpornografisches Material sichergestellt worden war.
    "Es häufen sich die Anhaltspunkte, dass Ziercke und Oppermann nicht nur einmal miteinander telefoniert haben", sagt die Grünen-Obfrau im Edathy-Untersuchungsausschuss des Bundestages, Irene Mihalic. "Wenn sich diese bestätigen würden, müssten wir klären, welche Motive sie hatten, Teile ihrer Kommunikation zu verschweigen." Ziercke ist im zweiten Untersuchungsausschuss zum Fall Edathy noch in diesem Monat erneut als Zeuge geladen. Das Gremium soll klären, ob Edathy vor den Ermittlungen gewarnt worden war. Dies bestreitet der SPD-Fraktionschef.
    (tzi/pr)