Mehr als fünf Millionen Tonnen - so viel Schlacke und Asche fällt in Deutschland jedes Jahr in Müllverbrennungsanlagen und in Kraftwerken an, die vornehmlich Gewerbeabfälle verfeuern. Die Verbrennungsrückstände bestehen aus allen möglichen Stoffen. Darunter sind auch Metalle. Sie stammen vor allem aus Elektronik-Kleingeräten, die im Hausmüll gelandet sind.
Forscher wie Franz Simon fragen sich heute, ob man die begehrten Rohstoffe nicht in stärkerem Maße zurückgewinnen könnte. Der Chemiker leitet den Fachbereich für Umwelttechnologien bei der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung in Berlin:
"Also, diese Aschen bestehen ja vor allem aus mineralischem Material, was sich so in Richtung Baumaterial verwerten lässt. Aus dem Grund musste man schon immer den Eisenschrott entfernen, weil sich das natürlich nicht in einem Baumaterial sehr gut macht. Dann ist irgendwann aufgefallen, dass eben nicht nur Eisen drin ist, sondern auch Nichteisen-Metalle. Das ist Kupfer, Messing, andere Metalle, die man eben auch rausholen kann. Die sind allerdings nicht magnetisch, das heißt, man muss andere Methoden anwenden, um die abzutrennen."
Das geschieht auch bereits in vielen Anlagen, die die Asche aus der Müllverbrennung aufbereiten. Doch das Potenzial ist noch nicht ausgereizt, wie Simon sagt. Man könne aus der Asche
"so etwa acht bis manchmal zehn Prozent Eisen herausholen. Und im Augenblick sind wir bei einem Prozent Nichteisen-Metalle, also vor allem Aluminium und Kupfer. Und das lässt sich eventuell mit besserer Technik sogar verdoppeln."
Auf dem Frankfurter Fachkolloquium wurden beispielhaft Zahlen für eine Großanlage aus dem Rhein-Main-Gebiet genannt. Sie verwertet die Asche aus fünf Müllverbrennungsanlagen.
Selbst aus der feinsten Asche-Fraktion mit Partikeln, die nur wenige Millimeter groß sind, könnte man noch viel herausholen, wie Key Herklotz abgeschätzt hat, Experte bei der Ingenieurgesellschaft CDM Consult:
"800 Tonnen Kupfer. In einem Jahr ist das das Potenzial, was in der Schlacke drinsitzt. Die liegen dort. Die entziehen wir dem Kreislauf, aber gewinnen's noch nicht zurück."
Dass das Recycling auch in der Praxis funktioniert, möchte die Bundesanstalt für Materialforschung jetzt erstmals großtechnisch zeigen. Franz Simon bereitet das Projekt gerade mit vor:
"Das Projekt wird vermutlich im Frühjahr losgehen, im Mai. Und wir wollen das demonstrieren an Anlagen in Hamburg und in Berlin. Berlin deshalb interessant: Dort gibt es eine Deponie, wo Asche abgelagert worden ist, wo nur Eisen abgetrennt worden ist. Das heißt, alle Edelmetalle sind noch drin. Man ergreift jetzt die Gelegenheit und holt dort die Nichteisen-Metalle Kupfer, Aluminium und so weiter heraus. Eine tolle Gelegenheit, das zu demonstrieren."
Wie Simon in Frankfurt erläuterte, soll die Deponie-Asche speziell behandelt werden. Und zwar mit Methoden, wie sie auch im Erzbergbau heute angewendet werden, um die Ausbeute bei der Metallgewinnung zu erhöhen.
Eines dieser Verfahren ist zum Beispiel die Flotation. Dabei wird die Asche in eine Lösung gegeben, die Schaum bildet, und daran lagern sich die Metallverbindungen an - aufgrund ihrer speziellen Oberflächeneigenschaften.
Eine andere Aufbereitungsmethode für die Asche ist das sogenannte Bioleaching. Dabei kommen besondere Bakterien zum Einsatz,
"die in der Lage sind, ein saures Milieu herzustellen. Das gelingt den Bakterien deshalb, weil da Schwefel drin ist. Die machen aus dem Schwefel, der drin ist, Schwefelsäure. Also, ein Lösungsverfahren. Und man muss dann eigentlich nur noch das Sickerwasser fassen und da das Kupfer abtrennen."
Recycling-Experte Simon kann sich Asche-Deponien als Quelle für kostbare Sekundärmetalle künftig gut vorstellen:
"Also, ich habe so was schon gesehen in Südafrika, wo man Halden hatte aus dem Goldbergbau, die nicht mehr stabil gewesen sind. Und weil man sie eben noch mal neu aufschichten musste, hat man mit neuen Technologien dann auch das Gold, was noch drin ist, herausgeholt. Und die Technik hat sich jetzt auch verbessert in Bezug auf die Verbrennungsrückstände, sodass es sich lohnen könnte, die alten Asche-Deponien, die wir haben, noch einmal aufzuarbeiten mit den Techniken, die heute zur Verfügung stehen. Der Metallgehalt von den Aschen auf diesen Deponien ist deutlich mehr, als was heute im Erzbergbau abgebaut wird."
Natürlich wird noch geprüft werden, bei welchen Metallen die Rückgewinnung aus der Feinasche auch wirtschaftlich Sinn macht. Key Herklotz ist aber heute schon sicher:
"Interessant ist es auf jeden Fall. Und Aluminium, Kupfer ist jetzt schon eigentlich klar: An die Dinge muss man ran!"
Forscher wie Franz Simon fragen sich heute, ob man die begehrten Rohstoffe nicht in stärkerem Maße zurückgewinnen könnte. Der Chemiker leitet den Fachbereich für Umwelttechnologien bei der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung in Berlin:
"Also, diese Aschen bestehen ja vor allem aus mineralischem Material, was sich so in Richtung Baumaterial verwerten lässt. Aus dem Grund musste man schon immer den Eisenschrott entfernen, weil sich das natürlich nicht in einem Baumaterial sehr gut macht. Dann ist irgendwann aufgefallen, dass eben nicht nur Eisen drin ist, sondern auch Nichteisen-Metalle. Das ist Kupfer, Messing, andere Metalle, die man eben auch rausholen kann. Die sind allerdings nicht magnetisch, das heißt, man muss andere Methoden anwenden, um die abzutrennen."
Das geschieht auch bereits in vielen Anlagen, die die Asche aus der Müllverbrennung aufbereiten. Doch das Potenzial ist noch nicht ausgereizt, wie Simon sagt. Man könne aus der Asche
"so etwa acht bis manchmal zehn Prozent Eisen herausholen. Und im Augenblick sind wir bei einem Prozent Nichteisen-Metalle, also vor allem Aluminium und Kupfer. Und das lässt sich eventuell mit besserer Technik sogar verdoppeln."
Auf dem Frankfurter Fachkolloquium wurden beispielhaft Zahlen für eine Großanlage aus dem Rhein-Main-Gebiet genannt. Sie verwertet die Asche aus fünf Müllverbrennungsanlagen.
Selbst aus der feinsten Asche-Fraktion mit Partikeln, die nur wenige Millimeter groß sind, könnte man noch viel herausholen, wie Key Herklotz abgeschätzt hat, Experte bei der Ingenieurgesellschaft CDM Consult:
"800 Tonnen Kupfer. In einem Jahr ist das das Potenzial, was in der Schlacke drinsitzt. Die liegen dort. Die entziehen wir dem Kreislauf, aber gewinnen's noch nicht zurück."
Dass das Recycling auch in der Praxis funktioniert, möchte die Bundesanstalt für Materialforschung jetzt erstmals großtechnisch zeigen. Franz Simon bereitet das Projekt gerade mit vor:
"Das Projekt wird vermutlich im Frühjahr losgehen, im Mai. Und wir wollen das demonstrieren an Anlagen in Hamburg und in Berlin. Berlin deshalb interessant: Dort gibt es eine Deponie, wo Asche abgelagert worden ist, wo nur Eisen abgetrennt worden ist. Das heißt, alle Edelmetalle sind noch drin. Man ergreift jetzt die Gelegenheit und holt dort die Nichteisen-Metalle Kupfer, Aluminium und so weiter heraus. Eine tolle Gelegenheit, das zu demonstrieren."
Wie Simon in Frankfurt erläuterte, soll die Deponie-Asche speziell behandelt werden. Und zwar mit Methoden, wie sie auch im Erzbergbau heute angewendet werden, um die Ausbeute bei der Metallgewinnung zu erhöhen.
Eines dieser Verfahren ist zum Beispiel die Flotation. Dabei wird die Asche in eine Lösung gegeben, die Schaum bildet, und daran lagern sich die Metallverbindungen an - aufgrund ihrer speziellen Oberflächeneigenschaften.
Eine andere Aufbereitungsmethode für die Asche ist das sogenannte Bioleaching. Dabei kommen besondere Bakterien zum Einsatz,
"die in der Lage sind, ein saures Milieu herzustellen. Das gelingt den Bakterien deshalb, weil da Schwefel drin ist. Die machen aus dem Schwefel, der drin ist, Schwefelsäure. Also, ein Lösungsverfahren. Und man muss dann eigentlich nur noch das Sickerwasser fassen und da das Kupfer abtrennen."
Recycling-Experte Simon kann sich Asche-Deponien als Quelle für kostbare Sekundärmetalle künftig gut vorstellen:
"Also, ich habe so was schon gesehen in Südafrika, wo man Halden hatte aus dem Goldbergbau, die nicht mehr stabil gewesen sind. Und weil man sie eben noch mal neu aufschichten musste, hat man mit neuen Technologien dann auch das Gold, was noch drin ist, herausgeholt. Und die Technik hat sich jetzt auch verbessert in Bezug auf die Verbrennungsrückstände, sodass es sich lohnen könnte, die alten Asche-Deponien, die wir haben, noch einmal aufzuarbeiten mit den Techniken, die heute zur Verfügung stehen. Der Metallgehalt von den Aschen auf diesen Deponien ist deutlich mehr, als was heute im Erzbergbau abgebaut wird."
Natürlich wird noch geprüft werden, bei welchen Metallen die Rückgewinnung aus der Feinasche auch wirtschaftlich Sinn macht. Key Herklotz ist aber heute schon sicher:
"Interessant ist es auf jeden Fall. Und Aluminium, Kupfer ist jetzt schon eigentlich klar: An die Dinge muss man ran!"