Auch zwei Jahre nach dem Start stehen die Deutschen hinter den Zielen der Energiewende: 82 Prozent wollen aus der Atomenergie aussteigen und die erneuerbaren Energien stärker ausbauen. Sehr umstritten ist allerdings, wie die Energiewende umgesetzt wird. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts forsa im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbandes.
Der Chef der Verbraucherzentralen, Gerd Billen, sagt: 48 Prozent der Befragten sehen das Wie der Energiewende kritisch, nur 40 Prozent finden die Umsetzung gut. Es gibt also mittlerweile mehr Kritiker als Unterstützer für die Art und Weise der Umsetzung:
"Ich glaube, die Zustimmung der Verbraucher ist relativ robust. Ich habe aber auch das Gefühl, sie kann kippen. Sie kann dann kippen, wenn das Thema Kosten nicht von der Politik ernst genommen wird."
Die Kosten, das sei der laut Umfrage zentrale Kritikpunkt der Verbraucher an der Umsetzung der Energiewende. Daher fordern die Verbraucherschützer gleich mehrere Maßnahmen. Der Energie-Fachmann der Verbraucherzentralen, Holger Krawinkel, kritisiert vor allem die Förderung für Solaranlagen. Zwar wurde die Förderung für Sonnenstrom gekürzt, wer aber noch vor kurzem eine Solaranlage aufgestellt hat, bekommt für die nächsten 20 Jahre einen sehr hohen, garantierten Preis – den alle Verbraucher über die EEG-Umlage zahlen müssen, die monatlich auf die Stromrechnung draufgeschlagen wird.
"Ich denke, es muss überlegt werden – und das wäre unsere Forderung – einen Großteil dieser Solarförderung aus der EEG-Umlage herauszunehmen und über öffentliche Haushaltsmittel zu finanzieren. Das sind Technologieentwicklungskosten, die können nicht dem Stromverbraucher aufgelastet werden, sondern die müssen über öffentliche Haushalte also Steuern finanziert werden. Es geht um knapp neun Milliarden Euro pro Jahr. Wenn die aus der Wälzungssumme des EEG herausgenommen würden, würde die Umlage sofort auf die Hälfte zusammenschnurren, also etwa bei zwei, zweieinhalb Cent liegen."
Die Umfrage zeigt auch: Viele Verbraucher empfinden die Verteilung der Kosten für die Energiewende als ungerecht. Theoretisch sollen alle Stromverbraucher über die EEG-Umlage die Energiewende bezahlen. Es gibt aber Tausende Unternehmen, die von der Umlage so gut wie befreit sind – ursprünglich sollte die Umlagebefreiung dazu dienen, um Betriebe im internationalen Wettbewerb zu schonen.
"Die Verbraucher selbst plädieren dafür, wenn man eine Befreiung hat, sie für kleinere und mittlere Unternehmen einzusetzen und nicht für die großen. Nach dem Motto, die, die ohnehin schon viel verdienen, die muss man nicht davon befreien. Wenn man das politisch diskutiert, wird man dazu kommen zu sagen, okay, es gibt Unternehmen, die stehen im internationalen Wettbewerb, für die sind Strompreise wichtig, hier hängen Arbeitsplätze dran, das kann ein wichtiges Argument sein, bestimmte Unternehmen oder Branchen auszunehmen. Aber es darf nicht ausufern."
Laut Umfrage verlangen die Verbraucher mehrheitlich auch eine bessere Planung der Energiewende, sagt Gerd Billen.
"Wir haben derzeit eine Situation, dass der Bund Pläne schmiedet, dass 16 Bundesländer Ausbaupläne schmieden, die insgesamt zu einer völligen Überkapazität in der Stromerzeugung führen."
Weil Bund und Länder ihre Windparks und Solaranlagen nicht koordinierten, sagt Holger Krawinkel, sei auch die Planung von Stromnetzen schwierig.
"Der Netzausbau ist natürlich auch davon abhängig, wo künftig die Erzeugungskapazitäten stehen. Und da das keiner so genau weiß, weil es eben keine verbindlichen Planungen in den Ländern gibt, wird eher mehr geplant als wenig. Und das führt dazu, dass erstens die Belastung der Landschaft höher wird durch Hochspannungsleitungen und natürlich auch die Kosten höher werden, dadurch, dass mehr Leitungen gebaut werden, als unbedingt notwendig."
Die Verbraucher forderten daher auch eine dezentralere Stromversorgung, Strom solle möglichst dort produziert werden, wo er verbraucht wird. Die Verbraucherschützer fordern ein Bundesamt für die Energiewende, um die Energiewende endlich besser koordinieren zu können.
Der Chef der Verbraucherzentralen, Gerd Billen, sagt: 48 Prozent der Befragten sehen das Wie der Energiewende kritisch, nur 40 Prozent finden die Umsetzung gut. Es gibt also mittlerweile mehr Kritiker als Unterstützer für die Art und Weise der Umsetzung:
"Ich glaube, die Zustimmung der Verbraucher ist relativ robust. Ich habe aber auch das Gefühl, sie kann kippen. Sie kann dann kippen, wenn das Thema Kosten nicht von der Politik ernst genommen wird."
Die Kosten, das sei der laut Umfrage zentrale Kritikpunkt der Verbraucher an der Umsetzung der Energiewende. Daher fordern die Verbraucherschützer gleich mehrere Maßnahmen. Der Energie-Fachmann der Verbraucherzentralen, Holger Krawinkel, kritisiert vor allem die Förderung für Solaranlagen. Zwar wurde die Förderung für Sonnenstrom gekürzt, wer aber noch vor kurzem eine Solaranlage aufgestellt hat, bekommt für die nächsten 20 Jahre einen sehr hohen, garantierten Preis – den alle Verbraucher über die EEG-Umlage zahlen müssen, die monatlich auf die Stromrechnung draufgeschlagen wird.
"Ich denke, es muss überlegt werden – und das wäre unsere Forderung – einen Großteil dieser Solarförderung aus der EEG-Umlage herauszunehmen und über öffentliche Haushaltsmittel zu finanzieren. Das sind Technologieentwicklungskosten, die können nicht dem Stromverbraucher aufgelastet werden, sondern die müssen über öffentliche Haushalte also Steuern finanziert werden. Es geht um knapp neun Milliarden Euro pro Jahr. Wenn die aus der Wälzungssumme des EEG herausgenommen würden, würde die Umlage sofort auf die Hälfte zusammenschnurren, also etwa bei zwei, zweieinhalb Cent liegen."
Die Umfrage zeigt auch: Viele Verbraucher empfinden die Verteilung der Kosten für die Energiewende als ungerecht. Theoretisch sollen alle Stromverbraucher über die EEG-Umlage die Energiewende bezahlen. Es gibt aber Tausende Unternehmen, die von der Umlage so gut wie befreit sind – ursprünglich sollte die Umlagebefreiung dazu dienen, um Betriebe im internationalen Wettbewerb zu schonen.
"Die Verbraucher selbst plädieren dafür, wenn man eine Befreiung hat, sie für kleinere und mittlere Unternehmen einzusetzen und nicht für die großen. Nach dem Motto, die, die ohnehin schon viel verdienen, die muss man nicht davon befreien. Wenn man das politisch diskutiert, wird man dazu kommen zu sagen, okay, es gibt Unternehmen, die stehen im internationalen Wettbewerb, für die sind Strompreise wichtig, hier hängen Arbeitsplätze dran, das kann ein wichtiges Argument sein, bestimmte Unternehmen oder Branchen auszunehmen. Aber es darf nicht ausufern."
Laut Umfrage verlangen die Verbraucher mehrheitlich auch eine bessere Planung der Energiewende, sagt Gerd Billen.
"Wir haben derzeit eine Situation, dass der Bund Pläne schmiedet, dass 16 Bundesländer Ausbaupläne schmieden, die insgesamt zu einer völligen Überkapazität in der Stromerzeugung führen."
Weil Bund und Länder ihre Windparks und Solaranlagen nicht koordinierten, sagt Holger Krawinkel, sei auch die Planung von Stromnetzen schwierig.
"Der Netzausbau ist natürlich auch davon abhängig, wo künftig die Erzeugungskapazitäten stehen. Und da das keiner so genau weiß, weil es eben keine verbindlichen Planungen in den Ländern gibt, wird eher mehr geplant als wenig. Und das führt dazu, dass erstens die Belastung der Landschaft höher wird durch Hochspannungsleitungen und natürlich auch die Kosten höher werden, dadurch, dass mehr Leitungen gebaut werden, als unbedingt notwendig."
Die Verbraucher forderten daher auch eine dezentralere Stromversorgung, Strom solle möglichst dort produziert werden, wo er verbraucht wird. Die Verbraucherschützer fordern ein Bundesamt für die Energiewende, um die Energiewende endlich besser koordinieren zu können.