Schiffe der Marine sind derzeit auf der Suche nach dem Flugschreiber des Airbus A320, der aus bislang ungeklärter Ursache abstürzte. Die Maschine mit 66 Menschen an Bord war am Donnerstagmorgen vom Radar verschwunden.
Gestrige Berichte wurden dementiert. "Was wir gefunden haben, gehört nicht zu unserem Flugzeug ", sagte der Vizepräsident von EgyptAir, Achmed Adel, dem US-Fernsehsender CNN. Damit korrigierte er frühere Angaben seines Unternehmens, wonach Rettungswesten und Plastikteile der Maschine entdeckt worden seien. Auch ein Tweet, in dem das Unternehmen sein Beileid ausdrückte und erklärte, es habe Angehörige der Passagiere informiert, wurde gelöscht.
Die griechische Luftfahrtsicherheitsbehörde erklärte ebenfalls, man habe lediglich "ein Stück Holz und Materialien, die nicht von einem Flugzeug stammen" gefunden, sagte Behördenchef Athanasios Binis der Nachrichtenagentur AFP.
Turbulenzen vor dem Verschwinden
Die Maschine hatte sich auf dem Weg von Paris nach Kairo befunden, als sie am frühen Donnerstagmorgen zwischen den griechischen Inseln und der ägyptischen Küste vom Radar verschwand. An Bord befanden sich 66 Personen. Die meisten Passagiere waren Ägypter und Franzosen.
Ägyptens Regierung sprach davon, dass ein Terroranschlag wahrscheinlicher sei als ein technisches Versagen. Nach den bisherigen Erkenntnissen geriet die Maschine in der Reiseflughöhe von etwa 11.000 Metern plötzlich ins Trudeln. Sie sackte um mehrere Tausend Meter ab, bevor sie vom Radar verschwand. Einen Notruf soll es nicht gegeben haben.
"Intensivierte Suche" im Mittelmeer
Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums gibt es derzeit keine Hinweise auf eine Explosion an Bord des Flugzeuges. Es sei aber noch zu früh, um eine Ursache für den Absturz auszuschließen.
Der Nahost-Experte Michael Lüders sagte im Deutschlandfunk, nichts sei unmöglich, er warnte allerdings vor Spekulationen. Für Ägypten und die Tourismusbranche dort sei der Absturz jedenfalls eine "Katastrophe".
Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi ordnete eine "intensivierte" Suche im möglichen Absturzgebiet an, wie ARD-Korrespondentin Sabine Rossi berichtet. Auch griechische und britische Einsatzkräfte sind im Mittelmeer unterwegs, um Überreste der Maschine zu finden. Sowohl in Kairo als auch in Paris nahmen die Staatsanwaltschaften Ermittlungen auf.
(pr/am/tgs/at)