Für frühere Generationen in Deutschland gab es triftige Gründe, vor den Traualtar zu treten. Wer eine Familie gründen wollte, kam um die Ehe nicht herum; für viele Menschen, vor allem Frauen, war die Ehe die einzige soziale Absicherung.
Heute ist das anders. Niemand muss mehr heiraten, um Familie zu haben, um rechtlich und finanziell abgesichert zu sein.
Ist die Ehe damit überflüssig geworden? Oder hat sie, befreit von gesellschaftlichen Zwängen als individuelle Liebesentscheidung sogar eine größere Bedeutung bekommen? Ist sie ein Modell, dass auch für junge Menschen heutzutage noch attraktiv ist? Oder wird sie von alten Regeln und überholten Gesetzen künstlich am Leben erhalten, weil sich kein Politiker traut, die rechtliche und finanzielle Bevorzugung von Eheleuten abzuschaffen? Darüber streiten die Journalisten Carolin Würfel und Hannes Leitlein.