NATO-Gipfel
Ehemaliger ukrainischer Außenminister Klimkin "unglaublich enttäuscht" von Ukraine-Erklärung

Der ehemalige ukrainische Außenminister Klimkin hat die Beschlüsse des NATO-Gipfels zur Ukraine kritisiert.

12.07.2023
    Ukraine, Odessa: Der ehemalige ukrainische Außenminister Pavlo Klimkin spricht auf einer Pressekonferenz.
    Der ehemalige ukrainische Außenminister Klimkin. (imago images / Ukrinform / Yulii Zozulia via www.imago-images.de)
    Die Enttäuschung in seinem Land sei "unglaublich groß", sagte Klimkin im Deutschlandfunk. Es gehe der Ukraine nicht um einen Zeitplan, sondern um eine klare Einladung zum NATO-Beitritt. Dass diese ausgeblieben sei, sei ein Zeichen der Schwäche, auch gegenüber Russland.
    Kritik kam auch von der Politikwissenschaftlerin und früheren hochrangigen NATO-Mitarbeiterin Babst. Sie bezeichnete die NATO-Erklärung im Deutschlandfunk als "strategische Nullnummer". Insbesondere Deutschland und die USA hätten jede Art von Formulierung vermieden, die über die Beschlüsse zum Status Quo hinausgehe, der bereits vor 15 Jahren festgestellt worden sei. Bis auf die Waffenlieferungen an Kiew setze man dem russischen Präsidenten Putin und seinem Vernichtungskrieg wenig entgegen, meinte Babst.
    Die NATO-Staaten hatten der Ukraine auf dem Gipfel in Vilnius gestern grundsätzlich Hoffnung auf eine Aufnahme in das Bündnis gemacht, einen Zeitrahmen dafür aber nicht festgelegt.
    Diese Nachricht wurde am 12.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.