Auf der Homepage des Bahnstadt-Projektes wirbt Heidelbergs Oberbürgermeister Dr. Eckhart Würzer mit den besondern ökologischen Standards, die der neue Stadtteil haben soll:
"Wir sind nicht nur Bundeshauptstadt für Naturschutz und haben viele nationale und internationale Umwelt-Awards bekommen. Wir leben Nachhaltigkeit, Zukunftsfähigkeit, wir werden deshalb auch einen großen neuen Stadtteil in Heidelberg realisieren, mit über 160 Hektar, größer als Stuttgart 21, und dieser Stadtteil wird natürlich nach höchsten Umweltstandards realisiert. Es wird bundesweit die erste Passivhaussiedlung sein. Also, Sie sehen daran, dass Heidelberg sich hier dieser Verantwortung stellt."
Das Versprechen der Stadt Heidelberg, beim Bau der Bahnstadt ökologisch besonders behutsam vorgehen zu wollen, löst bei Umweltverbänden zur Zeit ein heftiges Kopfschütteln aus. Sie werfen der Stadt Heidelberg vor, bei den Bauvorbereitungen für die neue Bahnstadt Artenschutzvorschriften nicht beachtet zu haben und damit den Tod von mehreren hundert seltenen Mauereidechsen in Kauf zu nehmen. Der Biologe Dr. Nicolá Lutzmann von der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie – das heißt Reptilienforschung - und Terrarienkunde:
"Die auf der Bahnstadt vorhandene Population ist eine der 15 größten bundesweit. Und in sehr viele dieser Populationen wird zur Zeit eingegriffen, und die Bahnstadt ist halt auch eines dieser Projekte, wo eingegriffen wird."
An diesem Tag ist es ziemlich ruhig auf dem Messplatz im Heidelberger Stadtteil Kirchheim. Ein paar Flohmarktstände sind auf dem weiten Areal verstreut. Der Platz ist im Osten durch einen Bahndamm begrenzt. Am Rande der Böschung sind auf etwa 150 Metern Länge etwa ein Meter hohe Sandsteinmauern in Metallgeflechten errichtet worden. Die Mauern sind kahl, kein Grün ist zu sehen. Hierhin sind vor einigen Monaten die ersten Mauereidechsen vom Bahnstadtgelände umgesiedelt worden, so Nicolá Lutzmann:
"Nur wurde dann bei der ersten Abfangaktion gemerkt, dass es doch deutlich mehr Eidechsen sind, als auf dieser Ausgleichsfläche, auf der wir hier stehen, geeignet wären. Das heißt, dass statt 200 Tieren über 1000 Tiere auf dieser Fläche ausgesetzt wurden, für die sie gar nicht aufnahmebereit ist."
Auf die mehrfache Aufforderung auch des Naturschutzverbandes NABU, in die Planungen der Umsiedlungsaktionen einbezogen zu werden, habe die Stadt Heidelberg bis heute nicht reagiert, kritisiert der Reptilienexperte Nicolá Lutzmann. Die Ausgleichsfläche am Messeplatz sei zu klein, und eine zweite Fläche im Heidelberger Stadtteil Rohrbach wird gerade erst präpariert und wird in diesem Jahr den Eidechsen noch nicht genug Nahrung bieten, so die Befürchtung.
"Eine ökologische Funktionsfähigkeit ist nun mal nicht in ein bis zwei Monaten hergestellt, so schnell ist die Natur nun mal nicht, sondern eine ökologische Funktionsfähigkeit ist erst in ein bis zwei Jahren gegeben. Das heißt, man hätte die Ausgleichsflächen schon vor einem Jahr fertigstellen müssen."
Auch ein gesetzlich vorgeschriebenes Artenschutzgutachten sei bisher nicht erstellt worden. Deshalb fordern die Umweltverbände nun einen sofortigen Baustopp für die Bahnstadt für mindestens ein Jahr. Wenn der nicht kommt, drohen der Stadt Klagen. Nicolá Lutzmann:
"Auf jeden Fall ist es so, dass hier erheblicher Schaden entstanden ist, und da gibt es auch entsprechende gesetzliche Vorlagen mit denen man sicherlich auch vor Gericht gehen könnte."
"Wir sind nicht nur Bundeshauptstadt für Naturschutz und haben viele nationale und internationale Umwelt-Awards bekommen. Wir leben Nachhaltigkeit, Zukunftsfähigkeit, wir werden deshalb auch einen großen neuen Stadtteil in Heidelberg realisieren, mit über 160 Hektar, größer als Stuttgart 21, und dieser Stadtteil wird natürlich nach höchsten Umweltstandards realisiert. Es wird bundesweit die erste Passivhaussiedlung sein. Also, Sie sehen daran, dass Heidelberg sich hier dieser Verantwortung stellt."
Das Versprechen der Stadt Heidelberg, beim Bau der Bahnstadt ökologisch besonders behutsam vorgehen zu wollen, löst bei Umweltverbänden zur Zeit ein heftiges Kopfschütteln aus. Sie werfen der Stadt Heidelberg vor, bei den Bauvorbereitungen für die neue Bahnstadt Artenschutzvorschriften nicht beachtet zu haben und damit den Tod von mehreren hundert seltenen Mauereidechsen in Kauf zu nehmen. Der Biologe Dr. Nicolá Lutzmann von der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie – das heißt Reptilienforschung - und Terrarienkunde:
"Die auf der Bahnstadt vorhandene Population ist eine der 15 größten bundesweit. Und in sehr viele dieser Populationen wird zur Zeit eingegriffen, und die Bahnstadt ist halt auch eines dieser Projekte, wo eingegriffen wird."
An diesem Tag ist es ziemlich ruhig auf dem Messplatz im Heidelberger Stadtteil Kirchheim. Ein paar Flohmarktstände sind auf dem weiten Areal verstreut. Der Platz ist im Osten durch einen Bahndamm begrenzt. Am Rande der Böschung sind auf etwa 150 Metern Länge etwa ein Meter hohe Sandsteinmauern in Metallgeflechten errichtet worden. Die Mauern sind kahl, kein Grün ist zu sehen. Hierhin sind vor einigen Monaten die ersten Mauereidechsen vom Bahnstadtgelände umgesiedelt worden, so Nicolá Lutzmann:
"Nur wurde dann bei der ersten Abfangaktion gemerkt, dass es doch deutlich mehr Eidechsen sind, als auf dieser Ausgleichsfläche, auf der wir hier stehen, geeignet wären. Das heißt, dass statt 200 Tieren über 1000 Tiere auf dieser Fläche ausgesetzt wurden, für die sie gar nicht aufnahmebereit ist."
Auf die mehrfache Aufforderung auch des Naturschutzverbandes NABU, in die Planungen der Umsiedlungsaktionen einbezogen zu werden, habe die Stadt Heidelberg bis heute nicht reagiert, kritisiert der Reptilienexperte Nicolá Lutzmann. Die Ausgleichsfläche am Messeplatz sei zu klein, und eine zweite Fläche im Heidelberger Stadtteil Rohrbach wird gerade erst präpariert und wird in diesem Jahr den Eidechsen noch nicht genug Nahrung bieten, so die Befürchtung.
"Eine ökologische Funktionsfähigkeit ist nun mal nicht in ein bis zwei Monaten hergestellt, so schnell ist die Natur nun mal nicht, sondern eine ökologische Funktionsfähigkeit ist erst in ein bis zwei Jahren gegeben. Das heißt, man hätte die Ausgleichsflächen schon vor einem Jahr fertigstellen müssen."
Auch ein gesetzlich vorgeschriebenes Artenschutzgutachten sei bisher nicht erstellt worden. Deshalb fordern die Umweltverbände nun einen sofortigen Baustopp für die Bahnstadt für mindestens ein Jahr. Wenn der nicht kommt, drohen der Stadt Klagen. Nicolá Lutzmann:
"Auf jeden Fall ist es so, dass hier erheblicher Schaden entstanden ist, und da gibt es auch entsprechende gesetzliche Vorlagen mit denen man sicherlich auch vor Gericht gehen könnte."