Das Bieterrennen um die Warenhauskette Kaufhof ist entschieden. Die Kaufvereinbarung mit Hudson's Bay aus Toronto umfasst das in Deutschland vornehmlich unter Galeria Kaufhof sowie in Belgien unter Galeria Inno operierende Warenhausgeschäft und die dazugehörenden Immobilien, wie die Metro AG in Düsseldorf mitteilte. Galeria Kaufhof hat in Deutschland 103 Filialen. Hinzu kommen 16 Sportarena-Filialen sowie 16 Warenhäuser des Tochterunternehmens Galeria Inno in Belgien.
Die Transaktion werde voraussichtlich Ende September 2015 abgeschlossen sein. Damit stechen die Kanadier den österreichischen Karstadt-Eigner René Benko aus, der ebenfalls für Kaufhof geboten hatte und früheren Medienberichten zufolge ein Angebot in ähnlicher Höhe abgegeben haben soll.
Insider: Keine Stellenstreichungen
Der Verkauf an die Kanadier hatte sich schon Ende der vergangene Woche abgezeichnet. Auch der Erlös von knapp drei Milliarden Euro ist nach dem in den vergangenen Wochen heftiger gewordenen Bieterrennen keine Überraschung mehr. Nach Angaben von Metro plant der neue Eigentümer weder Kürzungen bei den 21.500 Beschäftigten noch weitere Schließungen von Standorten. Die Kaufhof-Hauptverwaltung soll in Köln bleiben.
Insider hatten der Nachrichtenagentur Reuters kürzlich gesagt, Hudson's Bay plane im Falle einer Kaufhof-Übernahme keine Stellenstreichungen. Zur Kritik, die Nordamerikaner verstünden den deutschen Markt nicht, hieß es, Hudson's Bay werde das Kaufhof-Management nicht austauschen. Der Konzern habe Kaufhof bereits seit Jahren im Auge und könnte die Kette als Sprungbrett für eine weitere Expansion in Europa nutzen.
Erfahrung mit Warenhäusern in Nordamerika
Hudson's Bay, gegründet 1670, ist nach eigenen Angaben Nordamerikas ältestes Unternehmen. Der Konzern betreibt in den USA und Kanada mehr als 300 Warenhäuser und Fachgeschäfte. Zum Firmenimperium gehört auch die bekannte US-Warenhauskette Saks Fifth Avenue. Die Übernahme von Kaufhof wäre ein erster Schritt auf den europäischen Markt.
(fwa/tzi)