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Ein Auffälliger im Schwan

In der Nacht sehen Sie das Sternbild Schwan hoch über den Himmel ziehen. Bei Einbruch der Dunkelheit erkennen Sie ihn im Osten. Sein langer Hals und sein Körper stehen fast parallel zum Horizont. Und in den frühen Morgenstunden zieht er, Schnabel voraus, auf den westlichen Horizont zu.

Damond Benningfield | 28.06.2001
    Der hellste Stern im Schwan ist Deneb. Er zählt zu den hellsten Sternen am Nachthimmel, obwohl er 1500 Lichtjahre von uns entfernt ist. Deneb markiert den Schwanz des Schwans.

    Einen der eigenartigsten Sterne im Schwan können wir mit bloßem Auge nicht sehen. Teleskope erkennen jedoch Strahlung, die dem Auge verborgen bleibt. Sie zeigen eine Gas- und Staubscheibe, die einen Stern umgibt. Vielleicht ist es eine Geburtsstätte für Planeten.

    Der Stern heißt MWC 349. Er ist jung, heiß und schwer. Und er erzeugt sehr viel Radio- bzw. Mikrowellenstrahlung. Sie ist es, die Forscher auf die Spur der Materiescheibe um den Stern führte

    Im Jahr 1995 entdeckte man mit Hilfe eines Teleskops in einem Flugzeug, dem Kuiper Airborne Observatory, dass der Stern einen infraroten Laserstrahl erzeugt. Er entsteht, wenn ultraviolettes Licht des Sterns die Wasserstoffatome in einer Gasscheibe seiner Umgebung beeinflußt. Das ultraviolette Licht regt die Atome an - trifft dann infrarotes Licht auf die Atome, so verstärken die Atome das Licht und schicken insgesamt ein helles Strahlenbündel von infrarotem Licht ins All. Der Vorgang ist vergleichbar mit einem Laserstrahl.

    Vielleicht können Astronomen diesen Stern näher erforschen, wenn das neue Flugzeug-Observatorium SOFIA seine Aufgaben in wenigen Jahren übernimmt.