Ein Elektromotor. Er sitzt auf der Hinterachse eines neuartigen elektrischen Autos. Aber der Motor bewegt das Fahrzeug, das mit seiner Fahrerkabine aus Acrylglas aussieht wie ein Osterei auf Rädern, keinen Zentimeter von der Stelle. Er zieht nur die Hinterachse nach vorne an die Vorderachse heran. Das Fahrzeug zieht sich zusammen wie eine buckelnde Katze. Einen halben Meter kürzer wird es. Drei solcher Autos würden nun in eine Parklücke passen. Das ist eine der Besonderheiten des neuen Fahrzeugkonzeptes, das am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz in Bremen entwickelt wurde. Die Wissenschaftler haben es vor wenigen Tagen vorgestellt. Projektleiter Timo Birnschein:
"Der Unterschied bei diesem Auto zu einem normalen Auto ist einfach, dass man hier pro Achse fünf Freiheitsgrade hat. Wir können jetzt hier sowohl lenken, als auch die Höhe verstellen, das Rad nach vorne und nach hinten verschieben. Wir können beispielsweise auch den Sturz ändern und ganz besonders: das Rad in 90-Grad-Stellung bringen und dadurch erreichen wir eben auch, dass wir seitwärts in eine Parklücke fahren können."
Im Fahrgestell sitzen insgesamt sechs Motoren: jeweils ein Aggregat für den Antrieb der Vorder- und der Hinterachse und vier Motoren für die Steuerung der einzelnen Räder. Der Fahrer steuert sie über einen Touchscreen in alle Richtungen, sodass das Auto vorwärts, rückwärts, seitwärts und diagonal fahren und, indem er alle Räder um 45 Grad schräg stellt, sich wie ein Kreisel drehen kann.
"Das ist eigentlich das besonders Spannende daran, denn wir können vorwärts in eine Parklücke reinfahren, drehen, und vorwärts aus der Parklücke wieder rausfahren."
Weitere Vorteile aber kann das Elektromobil erst entfalten, wenn viele seiner Art unterwegs sind. Denn in Wirklichkeit geht es bei diesem Projekt nicht um ein Auto, sondern um ein Mobilitätskonzept. Die Forscher entwickeln ein Verkehrsmodell, das Individualverkehr mit den Vorzügen öffentlicher Verkehrsmittel kombiniert. Die einzelnen Fahrzeuge sollen untereinander in Kontakt stehen und sich miteinander verbinden können. Automatisch nimmt ein spezielles Navigationssystem im Auto - so das Konzept - Kontakt mit den Navis anderer Fahrzeuge auf. So sucht es Navigationssysteme, die ganz oder teilweise auf die gleiche Fahrstrecke programmiert sind. Vorne und hinten am Fahrzeug befindet sich jeweils eine Kupplung. Damit sollen nun mehrere Fahrzeuge, die in die gleiche Richtung fahren, sich zu einem Zug verbinden. Timo Birnschein:
"Das heißt, ich fahre an den jeweiligen Wagen heran, mein Fahrzeug dockt sich automatisch an das davor fahrende Fahrzeug, ich habe damit auch also nichts mehr zu tun, um auch die Sicherheitsrisiken extrem zu minimieren, und anschließend fahre ich mit mehreren Leuten in dieselbe Richtung und nur das führende Fahrzeug hat tatsächlich etwas zu tun."
Die Kupplung stellt nicht nur eine mechanische Verbindung her, sondern sie verbindet auch die Elektrik und Elektronik.
"Dadurch kann ich als Zug auf einer Straße fahren, Energie austauschen, Informationen austauschen und auf diese Art und Weise ganz entspannt an mein Ziel kommen, ähnlich wie im Zug oder im Bus, nur, dass ich hier meinen eigenen Raum habe, ich habe immer noch meinen personalisierten Individualverkehr."
Die Verkupplung würde für ein Auto solange gehalten, bis das Ende der gemeinsamen Wegstrecke erreicht ist. Dann - oder natürlich auch früher, wenn der Fahrer es will - klinkt sich das Auto aus dem Verband aus und wird wieder zum einfachen Stadtauto.
Die Ziele des Projektes liegen nicht nur im geringeren Platzbedarf in Städten, sondern auch in der besseren Nutzung von Energie. Durch den Zusammenschluss fahren die Autos jeweils im Windschatten des Vorausfahrenden. Damit soll die Reichweite, die ein zentrales Problem bei der Entwicklung elektrischer Autos ist, sich vervielfachen. Eine Batterieladung würde dann mehrere Hundert Kilometer halten.
In Zeiten schwindender Ölvorräte ist die Idee zukunftsweisend. Allerdings wirft sie auch Fragen auf. Beispielsweise die, ob einzelne Autofahrer bereit wären, die Verantwortung für sich und ihr Auto dem unbekannten Fahrer des ersten Autos im Zug zu überlassen. Darüber hinaus würde das pragmatische Einheitsauto seine Bedeutung als Statussymbol vollends einbüßen.
"Der Unterschied bei diesem Auto zu einem normalen Auto ist einfach, dass man hier pro Achse fünf Freiheitsgrade hat. Wir können jetzt hier sowohl lenken, als auch die Höhe verstellen, das Rad nach vorne und nach hinten verschieben. Wir können beispielsweise auch den Sturz ändern und ganz besonders: das Rad in 90-Grad-Stellung bringen und dadurch erreichen wir eben auch, dass wir seitwärts in eine Parklücke fahren können."
Im Fahrgestell sitzen insgesamt sechs Motoren: jeweils ein Aggregat für den Antrieb der Vorder- und der Hinterachse und vier Motoren für die Steuerung der einzelnen Räder. Der Fahrer steuert sie über einen Touchscreen in alle Richtungen, sodass das Auto vorwärts, rückwärts, seitwärts und diagonal fahren und, indem er alle Räder um 45 Grad schräg stellt, sich wie ein Kreisel drehen kann.
"Das ist eigentlich das besonders Spannende daran, denn wir können vorwärts in eine Parklücke reinfahren, drehen, und vorwärts aus der Parklücke wieder rausfahren."
Weitere Vorteile aber kann das Elektromobil erst entfalten, wenn viele seiner Art unterwegs sind. Denn in Wirklichkeit geht es bei diesem Projekt nicht um ein Auto, sondern um ein Mobilitätskonzept. Die Forscher entwickeln ein Verkehrsmodell, das Individualverkehr mit den Vorzügen öffentlicher Verkehrsmittel kombiniert. Die einzelnen Fahrzeuge sollen untereinander in Kontakt stehen und sich miteinander verbinden können. Automatisch nimmt ein spezielles Navigationssystem im Auto - so das Konzept - Kontakt mit den Navis anderer Fahrzeuge auf. So sucht es Navigationssysteme, die ganz oder teilweise auf die gleiche Fahrstrecke programmiert sind. Vorne und hinten am Fahrzeug befindet sich jeweils eine Kupplung. Damit sollen nun mehrere Fahrzeuge, die in die gleiche Richtung fahren, sich zu einem Zug verbinden. Timo Birnschein:
"Das heißt, ich fahre an den jeweiligen Wagen heran, mein Fahrzeug dockt sich automatisch an das davor fahrende Fahrzeug, ich habe damit auch also nichts mehr zu tun, um auch die Sicherheitsrisiken extrem zu minimieren, und anschließend fahre ich mit mehreren Leuten in dieselbe Richtung und nur das führende Fahrzeug hat tatsächlich etwas zu tun."
Die Kupplung stellt nicht nur eine mechanische Verbindung her, sondern sie verbindet auch die Elektrik und Elektronik.
"Dadurch kann ich als Zug auf einer Straße fahren, Energie austauschen, Informationen austauschen und auf diese Art und Weise ganz entspannt an mein Ziel kommen, ähnlich wie im Zug oder im Bus, nur, dass ich hier meinen eigenen Raum habe, ich habe immer noch meinen personalisierten Individualverkehr."
Die Verkupplung würde für ein Auto solange gehalten, bis das Ende der gemeinsamen Wegstrecke erreicht ist. Dann - oder natürlich auch früher, wenn der Fahrer es will - klinkt sich das Auto aus dem Verband aus und wird wieder zum einfachen Stadtauto.
Die Ziele des Projektes liegen nicht nur im geringeren Platzbedarf in Städten, sondern auch in der besseren Nutzung von Energie. Durch den Zusammenschluss fahren die Autos jeweils im Windschatten des Vorausfahrenden. Damit soll die Reichweite, die ein zentrales Problem bei der Entwicklung elektrischer Autos ist, sich vervielfachen. Eine Batterieladung würde dann mehrere Hundert Kilometer halten.
In Zeiten schwindender Ölvorräte ist die Idee zukunftsweisend. Allerdings wirft sie auch Fragen auf. Beispielsweise die, ob einzelne Autofahrer bereit wären, die Verantwortung für sich und ihr Auto dem unbekannten Fahrer des ersten Autos im Zug zu überlassen. Darüber hinaus würde das pragmatische Einheitsauto seine Bedeutung als Statussymbol vollends einbüßen.