Äthiopien ist vielen Menschen nach wie vor als Land der Hungersnöte bekannt. Von dieser Vergangenheit ist Äthiopien heute weit entfernt. Nach wie vor ist die Landwirtschaft jedoch die Lebensgrundlage für die Menschen. 80 Prozent der rund 80 Millionen Einwohner hängen von der Landwirtschaft ab. Das Hochland zum Beispiel ist weltberühmt für den Export von Kaffee. Dr. Eyasu Elias, Präsident der äthiopischen Gesellschaft für Bodenkunde, sagt, in den Böden Äthiopiens stecke jedoch noch viel ungenutztes Potenzial.
"Äthiopien hat einige der besten Böden. Wir haben tropische Böden, vulkanische Böden, die alle reich an Nährstoffen sind. Tiefe Böden, Vertisole. Doch wegen jahrelanger Misswirtschaft ist das Land degradiert und wir sehen vielerorts Erosion und tiefe Erosionsrinnen, das ist ein Problem."
Erosion wird durch Überweidung und Rodung verursacht. Die fruchtbare Erdschicht wird abgetragen. An Stellen, wo es diese noch gibt, ist oft ein anderes Problem: dass Äthiopiens Bauern nicht immer das Geld haben, um Dünger zu kaufen, sagt Eyasu. Auch sei jahrzehntelang in Äthiopien unzureichend gedüngt worden. Verschiedene Böden haben verschiedene Anforderungen. Es sei bislang nur Stickstoffdünger verwendet worden. Dabei bräuchten viele Pflanzen auch Kalium, Zink, Eisen, Bor und andere Elemente.
"Wir müssen endlich eine Karte unserer Böden anfertigen. Wir sagen immer, die Landwirtschaft ist das Rückgrat des Landes. Doch wir selbst wissen nicht einmal über die verschiedenen Böden, die wir haben, bescheid. Es ist hier bislang keine saubere Arbeit geleistet worden. Es gibt ein paar Karten, die stammen aus den 80er- und 60er-Jahren. Diese Karten sind aber unvollständig. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen hat beispielsweise Mitte der Achtziger eine Übersichtskarte angefertigt, im Maßstab 1:2.000.000. Die ist aber zu allgemein und hilft den Bauern nicht, Entscheidungen zu treffen. Unsere Böden sind sehr verschieden. Da braucht es eine genaue Karte."
Wer sich im neuen Bodenatlas Afrikas Äthiopiens Böden anschaut, findet einen bunten Flickenteppich vor. Der Atlas ist ein Projekt der Europäischen Kommission, Afrikanischen Union und der Vereinten Nationen. Arwyn Jones arbeitet am Gemeinsamen Forschungszentrum der Europäischen Kommission im italienischen Ispra. Er war bereits federführend am europäischen Bodenatlas beteiligt.
"Der Atlas soll auf die Bedeutung von Böden aufmerksam machen. Er ist primär für politische Entscheider gedacht, aber auch für Landbesitzer und die breite Öffentlichkeit. Ich denke, dadurch, dass immer mehr von uns in Städten leben, haben wir vergessen, wie Nahrung produziert und Land bewirtschaftet wird."
Der neue Atlas zeigt eindrucksvolle Fotos und Karten von Afrikas tropischen Böden bis hin zu den Wüsten und erklärt in einfacher Sprache die verschiedenen Bodenformen, ihre Anforderungen und Probleme. Jones sagt, eine große Herausforderung sei gewesen, dass viele Länder Afrikas nur lückenhafte Daten besäßen. Die alten Daten hätten sie versucht, so weit wie möglich zu aktualisieren.
"Ein Großteil der Daten ist historisch und stammt noch aus der Kolonialzeit. In vielen Fällen ist das Material über 50, 60 Jahre alt. Doch natürlich verändern sich Böden mit der Zeit langsam. In Afrika hat es hier dramatische Veränderungen gegeben."
Ein Stichwort ist die Sahelzone, in der Dürren und Hungersnöte durch Misswirtschaft chronisch wurden. Der neue Atlas soll internationale und nationale Entscheider dazu bewegen, mehr für den Schutz und die Verbesserung von Böden zu tun, die als lebenswichtige und ertragreiche Ressource lange vernachlässigt wurde. Auch soll der Atlas die Länder dazu anregen, mehr und neue Bodendaten zu sammeln. Das geschieht bereits in Äthiopien, wo Ende des Jahres ein detaillierter Atlas über die Zusammensetzung und Düngeanforderungen aller Böden des Landes herausgegeben werden soll. Diese Daten werden in ein anderes afrikanisches Bodenprojekt einfließen: AfSIS. Der Africa Soil Information Service, an dem die amerikanische Columbia Universität beteiligt ist, soll eine detaillierte, digitale Informationsquelle für alle Böden Afrikas im Internet werden. Den afrikanischen Bodenatlas der EU gibt es nur in Buch oder E-Book-Form.
"Äthiopien hat einige der besten Böden. Wir haben tropische Böden, vulkanische Böden, die alle reich an Nährstoffen sind. Tiefe Böden, Vertisole. Doch wegen jahrelanger Misswirtschaft ist das Land degradiert und wir sehen vielerorts Erosion und tiefe Erosionsrinnen, das ist ein Problem."
Erosion wird durch Überweidung und Rodung verursacht. Die fruchtbare Erdschicht wird abgetragen. An Stellen, wo es diese noch gibt, ist oft ein anderes Problem: dass Äthiopiens Bauern nicht immer das Geld haben, um Dünger zu kaufen, sagt Eyasu. Auch sei jahrzehntelang in Äthiopien unzureichend gedüngt worden. Verschiedene Böden haben verschiedene Anforderungen. Es sei bislang nur Stickstoffdünger verwendet worden. Dabei bräuchten viele Pflanzen auch Kalium, Zink, Eisen, Bor und andere Elemente.
"Wir müssen endlich eine Karte unserer Böden anfertigen. Wir sagen immer, die Landwirtschaft ist das Rückgrat des Landes. Doch wir selbst wissen nicht einmal über die verschiedenen Böden, die wir haben, bescheid. Es ist hier bislang keine saubere Arbeit geleistet worden. Es gibt ein paar Karten, die stammen aus den 80er- und 60er-Jahren. Diese Karten sind aber unvollständig. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen hat beispielsweise Mitte der Achtziger eine Übersichtskarte angefertigt, im Maßstab 1:2.000.000. Die ist aber zu allgemein und hilft den Bauern nicht, Entscheidungen zu treffen. Unsere Böden sind sehr verschieden. Da braucht es eine genaue Karte."
Wer sich im neuen Bodenatlas Afrikas Äthiopiens Böden anschaut, findet einen bunten Flickenteppich vor. Der Atlas ist ein Projekt der Europäischen Kommission, Afrikanischen Union und der Vereinten Nationen. Arwyn Jones arbeitet am Gemeinsamen Forschungszentrum der Europäischen Kommission im italienischen Ispra. Er war bereits federführend am europäischen Bodenatlas beteiligt.
"Der Atlas soll auf die Bedeutung von Böden aufmerksam machen. Er ist primär für politische Entscheider gedacht, aber auch für Landbesitzer und die breite Öffentlichkeit. Ich denke, dadurch, dass immer mehr von uns in Städten leben, haben wir vergessen, wie Nahrung produziert und Land bewirtschaftet wird."
Der neue Atlas zeigt eindrucksvolle Fotos und Karten von Afrikas tropischen Böden bis hin zu den Wüsten und erklärt in einfacher Sprache die verschiedenen Bodenformen, ihre Anforderungen und Probleme. Jones sagt, eine große Herausforderung sei gewesen, dass viele Länder Afrikas nur lückenhafte Daten besäßen. Die alten Daten hätten sie versucht, so weit wie möglich zu aktualisieren.
"Ein Großteil der Daten ist historisch und stammt noch aus der Kolonialzeit. In vielen Fällen ist das Material über 50, 60 Jahre alt. Doch natürlich verändern sich Böden mit der Zeit langsam. In Afrika hat es hier dramatische Veränderungen gegeben."
Ein Stichwort ist die Sahelzone, in der Dürren und Hungersnöte durch Misswirtschaft chronisch wurden. Der neue Atlas soll internationale und nationale Entscheider dazu bewegen, mehr für den Schutz und die Verbesserung von Böden zu tun, die als lebenswichtige und ertragreiche Ressource lange vernachlässigt wurde. Auch soll der Atlas die Länder dazu anregen, mehr und neue Bodendaten zu sammeln. Das geschieht bereits in Äthiopien, wo Ende des Jahres ein detaillierter Atlas über die Zusammensetzung und Düngeanforderungen aller Böden des Landes herausgegeben werden soll. Diese Daten werden in ein anderes afrikanisches Bodenprojekt einfließen: AfSIS. Der Africa Soil Information Service, an dem die amerikanische Columbia Universität beteiligt ist, soll eine detaillierte, digitale Informationsquelle für alle Böden Afrikas im Internet werden. Den afrikanischen Bodenatlas der EU gibt es nur in Buch oder E-Book-Form.