Der große Panda ist eigentlich ein Raubtier. Mit gefährlich Reißzähnen im Kiefer und einem kurzen Darm – ideal zum Fleischfressen. Doch aus Fleisch macht sich der Pandabär nicht viel.
"Der Große Panda frisst fast nur Bambus. Bambus macht 99 Prozent seiner Ernährung aus. "
Fuwen Wei leitet das Institut für Zoologie an der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Peking. Seit 20 Jahren beschäftigt er sich mit Pandabären. Ihre Bambus-Diät gibt ihm und seinen Kollegen viele Rätsel auf. Keiner weiß, warum der Panda im Laufe der Evolution überhaupt zu Bambus gegriffen hat und dabei geblieben ist. Was die Forscher aber noch viel mehr umtreibt: Wie kann der Panda, als Raubtier, überhaupt vom Bambus leben?
"Bambus besteht aus Proteinen und Fetten, aber vor allem Cellulose- und Hemicellulose-Fasern. Früheren Studien zufolge können Pandabären tatsächlich immerhin acht Prozent der Zellulose und fast 30 Prozent der Hemicellulose verdauen. Die Frage ist nur: wie? Denn Pandabären können die dafür notwendigen Verdauungsenzyme überhaupt nicht herstellen. Sie haben nicht die entsprechenden Gene in ihrem Erbgut."
Wenn der Panda den Bambus nicht selbst verdauen kann, dann müsste er in seinem Darm spezielle Bakterien haben, die diesen Job übernehmen. Forscher haben auch schon nach solchen Bakterien gefahndet, aber ohne Erfolg. Bis jetzt. Fuwen Wei und seinen Kollegen ist es gelungen, ein genaues Profil der Pandabären-Darmflora zu erstellen - mit modernsten molekularbiologischen Methoden. Als erstes haben sie dafür den Kot von Pandabären aufgesammelt.
"Wir haben den Kot von gefangenen Pandabären gesammelt – und von wildlebenden, im Qin-Ling-Gebirge. Dort kann man die Bären sehr gut beobachten und muss die Proben nur noch aufsammeln, wenn die Bären fertig sind."
Die Forscher wollten herausfinden, welche Bakterienarten sich überhaupt im Darm der Pandabären tummeln. Sie haben im Kot nach speziellen kleinen Erbgutschnipseln von den Bakterien gesucht. Bei jeder Bakterienart sieht dieser Erbgutschnipsel anders aus, er fungiert als Art genetischer Strichcode und verschafft den Forschern so einen Überblick darüber, welche Bakterien im Darm leben.
"Der Großteil der Darmmikroben, die wir gefunden haben – gut 70 Prozent - zählt zur Familie der Firmicutes – wie im Darm von pflanzenfressenden Säugetieren. Zu den Firmicutes gehören auch Bakterien, die Cellulose und Hemicellulose aufspalten können. Außerdem haben wir Gene gefunden, die den Bauplan für die entsprechenden Verdauungsenzyme enthalten."
Die Mikroben helfen dem Panda also dabei, seine Bambus-Diät aufrechtzuerhalten. Und auch sonst hat sich der Panda im Laufe der Zeit gut auf die Pflanzen eingestellt. Er verfügt über Pseudo-Daumen, mit denen er den Bambus besser festhalten kann, und über breite Backenzähne in seinem Raubtiergebiss, zum Zermalmen des Bambus. Nur manchmal bricht noch das Raubtier in ihm durch: Dann schnappt er sich einen jungen Vogel oder ein Nagetier. Aber das, sagt Fuwen Wei, passiere sehr, sehr selten.
"Der Große Panda frisst fast nur Bambus. Bambus macht 99 Prozent seiner Ernährung aus. "
Fuwen Wei leitet das Institut für Zoologie an der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Peking. Seit 20 Jahren beschäftigt er sich mit Pandabären. Ihre Bambus-Diät gibt ihm und seinen Kollegen viele Rätsel auf. Keiner weiß, warum der Panda im Laufe der Evolution überhaupt zu Bambus gegriffen hat und dabei geblieben ist. Was die Forscher aber noch viel mehr umtreibt: Wie kann der Panda, als Raubtier, überhaupt vom Bambus leben?
"Bambus besteht aus Proteinen und Fetten, aber vor allem Cellulose- und Hemicellulose-Fasern. Früheren Studien zufolge können Pandabären tatsächlich immerhin acht Prozent der Zellulose und fast 30 Prozent der Hemicellulose verdauen. Die Frage ist nur: wie? Denn Pandabären können die dafür notwendigen Verdauungsenzyme überhaupt nicht herstellen. Sie haben nicht die entsprechenden Gene in ihrem Erbgut."
Wenn der Panda den Bambus nicht selbst verdauen kann, dann müsste er in seinem Darm spezielle Bakterien haben, die diesen Job übernehmen. Forscher haben auch schon nach solchen Bakterien gefahndet, aber ohne Erfolg. Bis jetzt. Fuwen Wei und seinen Kollegen ist es gelungen, ein genaues Profil der Pandabären-Darmflora zu erstellen - mit modernsten molekularbiologischen Methoden. Als erstes haben sie dafür den Kot von Pandabären aufgesammelt.
"Wir haben den Kot von gefangenen Pandabären gesammelt – und von wildlebenden, im Qin-Ling-Gebirge. Dort kann man die Bären sehr gut beobachten und muss die Proben nur noch aufsammeln, wenn die Bären fertig sind."
Die Forscher wollten herausfinden, welche Bakterienarten sich überhaupt im Darm der Pandabären tummeln. Sie haben im Kot nach speziellen kleinen Erbgutschnipseln von den Bakterien gesucht. Bei jeder Bakterienart sieht dieser Erbgutschnipsel anders aus, er fungiert als Art genetischer Strichcode und verschafft den Forschern so einen Überblick darüber, welche Bakterien im Darm leben.
"Der Großteil der Darmmikroben, die wir gefunden haben – gut 70 Prozent - zählt zur Familie der Firmicutes – wie im Darm von pflanzenfressenden Säugetieren. Zu den Firmicutes gehören auch Bakterien, die Cellulose und Hemicellulose aufspalten können. Außerdem haben wir Gene gefunden, die den Bauplan für die entsprechenden Verdauungsenzyme enthalten."
Die Mikroben helfen dem Panda also dabei, seine Bambus-Diät aufrechtzuerhalten. Und auch sonst hat sich der Panda im Laufe der Zeit gut auf die Pflanzen eingestellt. Er verfügt über Pseudo-Daumen, mit denen er den Bambus besser festhalten kann, und über breite Backenzähne in seinem Raubtiergebiss, zum Zermalmen des Bambus. Nur manchmal bricht noch das Raubtier in ihm durch: Dann schnappt er sich einen jungen Vogel oder ein Nagetier. Aber das, sagt Fuwen Wei, passiere sehr, sehr selten.