Die islamische Religionspädagogik ist innerhalb der Universität Osnabrück angekommen. Der frisch berufene Professor Bülent Ucar hat den Lehrstuhl seit Beginn im vergangenen Wintersemester verwaltet. Er freut sich, dass sein Studiengang keine lange Anlaufzeit gebraucht hat, um sich an der Hochschule zu etablieren. Für ihn keine Selbstverständlichkeit:
"Wir sind natürlich keine Rechtswissenschaft, keine Medizin, keine evangelische Theologie. Wir sind eine wissenschaftliche Disziplin, die im deutschsprachigen Raum noch im Entstehen ist. Entscheidend ist: die Kollegen sind sehr aufgeschlossen, die Universitätsleitung ist sehr aufgeschlossen, der Fachbereich ist sehr aufgeschlossen. Vor diesem Hintergrund bin ich mit der Atmosphäre, der Unterstützung sehr zufrieden."
Bestes Beispiel für die gute Unterstützung der Islamischen Religionspädagogik ist die schon intensive Vernetzung mit anderen Fächern, zum Beispiel der evangelischen Theologie:
"Wir haben eine Lehrveranstaltung angeboten mit einem evangelischen Theologen zusammen und zwar zum Thema Islam und Christentum: Gemeinsamkeiten, Trennlinien, Historisches. Die Zusammensetzung der Studenten war genauso gemischt und bunt. Wir hatten evangelische Theologiestudenten, katholische Theologiestudenten, Studenten der islamischen Religionspädagogik, der Soziologie und der interkulturellen Pädagogik."
Dagegen ist das Interesse der Studierenden an dem eigentlichen Ergänzungsstudiengang deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben beklagt der 31-jährige Professor. Bislang haben sich nur vier für islamische Religionspädagogik eingeschrieben. Dazu gehört auch Sarah Trabelsi, deren Eltern aus Tunesien stammen. Sie hofft, dass es regulären islamischen Religionsunterricht bald in vielen Bundesländern an den Schulen geben wird. Bis jetzt existiert dieser, abgesehen von Modellversuchen und Arbeitsgemeinschaften nur auf dem Papier:
"Man weiß natürlich von seinen Dozenten, dass das sehr gut aussieht mittlerweile, da wir 900.000 muslimische Schüler haben in Deutschland und dementsprechend ist der Bedarf da. "
Bülent Ucar teilt diese Zuversicht. Der Bedarf an islamischem Religionsunterricht ist da, sagt er. Das hätten zahlreiche Modellversuche eindeutig bewiesen:
"Die Teilnahmequoten sind sehr hoch und das zeigt, dass die muslimischen Eltern ein sehr großes Interesse an einer religiösen Bildung ihrer Kinder haben an einer staatlichen Schule. Ich bin da sehr zuversichtlich. Wir müssen die breite Mitte der Muslime in Deutschland ansprechen und ich denke, wenn man vor diesem Hintergrund arbeitet, forscht und lehrt, wird man auch die Unterstützung der Eltern und der Schülerschaft haben und daran arbeiten wir."
Darum plant die Universität Osnabrück die islamische Religionspädagogik zum grundständigen also vollwertigen Studiengang auszubauen. Wann es soweit ist, ist jedoch noch offen. Zunächst hoffen die Verantwortlichen, dass die Zahl der Studierenden zum kommenden Wintersemester steigt.
Offen ist bislang auch, ob in Osnabrück an die islamische Religionspädagogik die Ausbildung von Imamen, also islamischen Geistlichen gekoppelt wird. Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann hatte das kürzlich in einem Zeitungsinterview ins Gespräch gebracht. Grundsätzlich begrüßt Bülent Ucar die Idee Imame für islamische Gemeinden in Deutschland an staatlichen Hochschulen ausbilden zu lassen:
"Weil wir große Problem in diesem Bereich haben. Die Imame kommen in der Regel aus den Herkunftsländern der Muslime in Deutschland für drei, vier, fünf, sechs Jahre. Sie kennen die kulturellen Sensibilitäten dieses Landes nicht, sind sprachlich nicht in der Lage, sich zu verständigen und haben einzig die Option, nach einigen wenigen Jahren wieder zurückzukehren. Sie sind daher nicht interessiert an einer Integration der Muslime in Deutschland, weil sie ganz andere Optionen für sich haben. "
Laut Innenminister Schünemann erarbeite man in Hannover zur Zeit ein Konzept für einen Studiengang Islamische Theologie. Wo dieser in Niedersachsen angeboten werden soll, ist noch nicht entschieden.
"Wir sind natürlich keine Rechtswissenschaft, keine Medizin, keine evangelische Theologie. Wir sind eine wissenschaftliche Disziplin, die im deutschsprachigen Raum noch im Entstehen ist. Entscheidend ist: die Kollegen sind sehr aufgeschlossen, die Universitätsleitung ist sehr aufgeschlossen, der Fachbereich ist sehr aufgeschlossen. Vor diesem Hintergrund bin ich mit der Atmosphäre, der Unterstützung sehr zufrieden."
Bestes Beispiel für die gute Unterstützung der Islamischen Religionspädagogik ist die schon intensive Vernetzung mit anderen Fächern, zum Beispiel der evangelischen Theologie:
"Wir haben eine Lehrveranstaltung angeboten mit einem evangelischen Theologen zusammen und zwar zum Thema Islam und Christentum: Gemeinsamkeiten, Trennlinien, Historisches. Die Zusammensetzung der Studenten war genauso gemischt und bunt. Wir hatten evangelische Theologiestudenten, katholische Theologiestudenten, Studenten der islamischen Religionspädagogik, der Soziologie und der interkulturellen Pädagogik."
Dagegen ist das Interesse der Studierenden an dem eigentlichen Ergänzungsstudiengang deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben beklagt der 31-jährige Professor. Bislang haben sich nur vier für islamische Religionspädagogik eingeschrieben. Dazu gehört auch Sarah Trabelsi, deren Eltern aus Tunesien stammen. Sie hofft, dass es regulären islamischen Religionsunterricht bald in vielen Bundesländern an den Schulen geben wird. Bis jetzt existiert dieser, abgesehen von Modellversuchen und Arbeitsgemeinschaften nur auf dem Papier:
"Man weiß natürlich von seinen Dozenten, dass das sehr gut aussieht mittlerweile, da wir 900.000 muslimische Schüler haben in Deutschland und dementsprechend ist der Bedarf da. "
Bülent Ucar teilt diese Zuversicht. Der Bedarf an islamischem Religionsunterricht ist da, sagt er. Das hätten zahlreiche Modellversuche eindeutig bewiesen:
"Die Teilnahmequoten sind sehr hoch und das zeigt, dass die muslimischen Eltern ein sehr großes Interesse an einer religiösen Bildung ihrer Kinder haben an einer staatlichen Schule. Ich bin da sehr zuversichtlich. Wir müssen die breite Mitte der Muslime in Deutschland ansprechen und ich denke, wenn man vor diesem Hintergrund arbeitet, forscht und lehrt, wird man auch die Unterstützung der Eltern und der Schülerschaft haben und daran arbeiten wir."
Darum plant die Universität Osnabrück die islamische Religionspädagogik zum grundständigen also vollwertigen Studiengang auszubauen. Wann es soweit ist, ist jedoch noch offen. Zunächst hoffen die Verantwortlichen, dass die Zahl der Studierenden zum kommenden Wintersemester steigt.
Offen ist bislang auch, ob in Osnabrück an die islamische Religionspädagogik die Ausbildung von Imamen, also islamischen Geistlichen gekoppelt wird. Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann hatte das kürzlich in einem Zeitungsinterview ins Gespräch gebracht. Grundsätzlich begrüßt Bülent Ucar die Idee Imame für islamische Gemeinden in Deutschland an staatlichen Hochschulen ausbilden zu lassen:
"Weil wir große Problem in diesem Bereich haben. Die Imame kommen in der Regel aus den Herkunftsländern der Muslime in Deutschland für drei, vier, fünf, sechs Jahre. Sie kennen die kulturellen Sensibilitäten dieses Landes nicht, sind sprachlich nicht in der Lage, sich zu verständigen und haben einzig die Option, nach einigen wenigen Jahren wieder zurückzukehren. Sie sind daher nicht interessiert an einer Integration der Muslime in Deutschland, weil sie ganz andere Optionen für sich haben. "
Laut Innenminister Schünemann erarbeite man in Hannover zur Zeit ein Konzept für einen Studiengang Islamische Theologie. Wo dieser in Niedersachsen angeboten werden soll, ist noch nicht entschieden.