Das "Schmähgedicht" und seine Folgen als "Staatskrise" zu bezeichnen, sei eine "typisch journalistische Übertreibung" gewesen, sagte der ehemalige Leiter des Grimme-Instituts in der Sendung @mediasres.
Böhmermann hatte mit teils drastischen Worten dem türkischen Präsidenten Erdogan bestimmter sexueller Handlungen bezichtigt. Dabei verwies er mehrfach darauf, dass es sich um einen strafbaren Beitrag handle, der die Grenze von Satire und Schmähkritik aufzeigen solle. Hintergrund war ein Satirebeitrag im NDR-Magazin "Extra3" gewesen, nach dessen Ausstrahlung in Ankara der deutsche Botschafter einbestellt worden war.
"Der Streit geht weiter"
Böhmermann habe mit seinem Beitrag eine Auseinandersetzung über die Frage, was die Freiheit der Rede sei, angestoßen, findet Medienwissenschaftler Gäbler. Persönlich habe er den Beitrag bereits damals trotz eines "hohen Solidarisierungsdruckes" nicht für gelungen gehalten. "Ich fand, dass es keine treffende Satire war, sondern nur Haudrauf und vulgär."
Böhmermann stehe die "Rolle des Märtyrers der Meinungsfreiheit" nicht. Und der Streit darüber, was in der Satire verboten sei, gehe dennoch weiter.
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