Eine Inflation von bald tausend Prozent pulverisiert Renten und Ersparnisse der Bevölkerung, derweil Polit-Funktionäre und Militärs ihren exklusiven Zugang zu billigen Devisen in pompöse Paläste ummünzen. 80 Prozent aller Simbabwer sind arbeitslos; die meisten Lehrer, Ärzte und Ingenieure haben das Land verlassen; der Tourismus ist zusammengebrochen, ebenso Afrikas dereinst bestes Gesundheitswesen. Niemand bremst die Aids-Pandemie; jeder zweite Simbabwer hängt am Tropf internationaler Nahrungsmittelhilfe.
Tiefe Verzweiflung und Angst haben vor allem die Menschen im bitterarmen Süden Simbabwes erfasst – in Matabeleland. Hoffnung gibt vielen nur noch der Glaube an Gott. Nur noch bei Gedenkgottesdiensten, wie kürzlich in der katholischen Kathedrale von Bulawayo, wagen sie zu sprechen über das, was in ihrem Land geschieht – über das, was auch ihnen persönlich geschieht.
Die jungen Leute von der Zanu-PF kamen um elf Uhr abends. "Komm raus", riefen sie meinem Mann durch die geschlossene Tür zu, "wir wollen Dich MDC-Schwein fertig machen." – Mein Mann bat mich, Licht zu machen, und sagte: "Lass mich gehen. Dann sterbe vielleicht ich, aber nicht du und die Kinder." – Als er die Tür öffnete, legten sie ihm sofort Handschellen an. Mich haben sie geschlagen, dann alle zusammen in einen Eimer uriniert und mich gezwungen, den Inhalt zu trinken. –Während der nächsten Tage habe ich überall nach meinem Mann gesucht– vergeblich. Am Donnerstag nach seinem Verschwinden kam dann abends um neun mein Schwager und sagte mir, dass er tot sei.
Zum Terror regierungsnaher Milizen gesellt sich tägliche Sorge um die nächste Mahlzeit. Millionen Simbabwer hungern – weil Präsident Mugabe binnen drei Jahren Afrikas ertragreichste Landwirtschaft zugrunde gerichtet hat. Fast alle weißen Farmer, das Rückgrat der Landwirtschaft, wurden enteignet – in der Regel zugunsten hoher Politiker und Offiziere. Zwischen 2000 und 2003 sank die kommerzielle Tabakproduktion von 230.000 auf 60.000 Tonnen, die Maisproduktion von 810.000 auf 185.000 Tonnen.
Zu den Enteigneten zählt der heute 69-jährige Buck de Vries.
Am 21. Juni kamen sie und jagten uns von unserer Farm – mitten in der Nacht. Es waren so genannte "Kriegsveteranen" in sechs Fahrzeugen der Zanu-PF-Ortsgruppen Cholocho und Lupane. Wir konnten es genau sehen – weil sich das Klebeband, mit dem sie die Parteisymbole abgeklebt hatten, gelöst hatte. – Bei strömendem Regen und eisiger Kälte trieben sie meine Arbeiter, deren Frauen und Kinder zusammen, schafften die insgesamt etwa 80 Personen mit ihren Pickups zur Hauptstraße Bulawayo – Victoria Falls und ließen sie dort im Regen stehen.
Ende der 60er Jahre gab Buck de Vries die Rinderzucht seines Vaters auf und schuf im Gwaai-Valley nahe Bulawayo ein Safari-Paradies – ein Paradies, das Scharen ausländischer Jäger, Foto-Touristen und Zoologen anzog. Tausende Büffel, Kudus und Elen-Antilopen wurden auf 15.000 Hektar Land angesiedelt; Löwen, Elefanten, Giraffen und Zebras.
Heute leben die Söhne in Südafrika, Australien und Amerika; de Vries selbst bewohnt mit seiner Frau drei Zimmer im ansonsten leer stehenden Haus eines Freundes. Überall Umzugskartons voller Bücher und Geschirr, dazwischen Lampenschirme, Fernseher, einige Jagdtrophäen.
"Fast alles Wild haben sie vernichtet", sagt der Farmer leise, "Tausende meiner Tiere sind in Drahtschlingen verreckt. Überall auf meinem Land riecht es nach verwesenden Kadavern." Fahrig wühlt er in einer Tasche, zieht eine Video-Kassette heraus, legt sie ins Abspielgerät.
Hier sehen Sie einen Wildhund, der tot in einer Drahtschlinge hängt. – Der afrikanische Wildhund ist vom Aussterben bedroht; eine internationale Gruppe von Wissenschaftlern forschte über ihn auf meiner Farm. – Da, noch zwei tote Wildhunde. Von den 30 Tieren in drei Rudeln sind höchstens noch vier, vielleicht gar keines mehr übrig. Alle vernichtet in weniger als drei Jahren. Sehen Sie den jungen Elefanten, dem ein Draht den halben Rüssel abgerissen hat? Und der andere dort überlebte nur, weil er sich von einem Baum losreißen konnte. Aber höchstens zehn Prozent der in eine Falle geratenen Tiere schaffen es, sich zu befreien; die anderen sterben unbemerkt im Busch – so wie die Löwin dort, die in einer Drahtschlinge verendete.
Am frühen Morgen hasten entlang der zerbröselnden 13. Straße Bulawayos Tausende Männer und Frauen westwärts, ins Industriegebiet. Zehn, 15 Kilometer laufen sie zur Arbeit und abends zurück, weil ihr Monatslohn von umgerechnet 15 Euro für den Bus nicht reicht. Ein Liter Milch kostet zwölf, ein Laib Brot 40 Cent.
Immerhin: diese Arbeiter haben ein Einkommen. 500.000 vertriebene Farmarbeiter und deren Familien, über zwei Millionen Menschen also, haben gar nichts mehr, keine Arbeit, kein Zuhause.
Zehntausende haben von ihrem letzten Geld Utensilien zum Goldschürfen gekauft: Schaufel, Sieb und Chemikalien. Nun zerfressen sie wie Termiten die Uferböschung Gold führender Flüsse wie die des Usumgwani, fällen Bäume für provisorische Hütten, brennen Gras nieder, vernichten mit Zyanid reiche Fischbestände. In atemberaubendem Tempo - berichten Ökologen - erodieren die Uferhänge; hunderttausende Tonnen Sand wurden bereits flussabwärts in Stauseen gespült, mit denen einst weiße Farmer Simbabwes Mais bewässerten. Mehrere Dämme haben inzwischen 50 Prozent ihrer Kapazität eingebüßt.
Hungernde und Geschäftemacher aller Art plündern überdies die Nationalparks des Landes. Aus dem weltberühmten Hwange-Park ist ein Großteil der Wildbestände bereits verschwunden, täglich werden Teak- und Mahagonistämme illegal nach Südafrika geschafft.
Einige hundert vertriebene Arbeiter sind auf der Müllkippe jenseits des Industriegebiets gestrandet, Aus Brettern, Plastik- und Eternitplatten haben sie an den Hängen der Kippe Verschläge errichtet. In der Hütte des bärtigen Tifkin Ispanda steht ein Bett für die siebenköpfige Familie; daneben Kleiderhaufen, scharrende Hühner, auf einem Karton Kämme und Zahnpasta. Beißender Rauch zieht von draußen herein – so dass die im Bett liegende, fiebernde Frau fast nicht zu sehen ist.
Sehen Sie meine Frau. Sie ist krank, weil wir so furchtbar viele Mücken haben. Außerdem müssen wir ständig Qualm einatmen – von dort drüben. Da verbrennt die Stadtverwaltung Reifen; und der ganze Rauch zieht zu uns.
Wie Tifkin, der früher Lastwagen fuhr, hat auch die energische Evah Dlamini bessere Tage gesehen; bei ihrer Arbeitgeberin lernte sie ein recht brauchbares Englisch. Hier, am Rande der Kippe, hat Evah ein kleines Warenlager angelegt: Eternit-Rohre, Draht aus Reifenkarkassen, zerrissene Gummistiefel, Kleidungsstücke; alles vom Müll. Das Problem ist, Käufer zu finden.
Manchmal klauben wir leere Flaschen aus dem Müll, tragen sie in die Stadt und versuchen, sie dort zu verkaufen. Werden wir die Flaschen nicht los, werfen wir sie weg – weil es nichts bringt, Flaschen acht Kilometer hin und acht Kilometer zurück zu tragen, wenn sie doch niemand kauft. Tja, ohne Flaschen und ohne Geld kommen wir dann zurück.
"Sadza, Sadza", sagt Evah auf die Frage nach dem täglichen Essen; einmal täglich Maisbrei; an Weihnachten und Ostern vielleicht ein Huhn. Das Wasser des nahen Brunnens sei schlecht; viele Kinder litten an Durchfall, Husten, Malaria.
Zwischen den Hütten sitzen vor Schmutz starrende Kinder mit dickem Bauch und geröteten Augen, Frauen mit völlig apathischem Gesichtsausdruck. – Welche Rolle spielt Aids?
Ja, einige hier haben Aids. Aber sie wollen es nicht zugeben. Sie klagen nur "Mein Bauch, mein Bauch!". – Wir sehen, dass sie HIV-positiv sind. Aber was bringt das? Hier hat eh niemand Geld fürs Krankenhaus. Wir bleiben in unseren Hütten und sterben dort – auch wenn der Kopf zerspringt vor Schmerz. – Im Krankenhaus wollen sie doch zuerst Geld sehen. Dass man kein Geld hat und auf der Müllkippe lebt, juckt die überhaupt nicht. "Tut uns leid. Wir können nichts für sie tun", sagen sie nur. Und hier schreit der Kranke dann vor Schmerz. "Mein Bauch tut weh. Bitte, helft mir. Mein Kopf, mein Bein. Er schreit, bis er stirbt.
Es gibt wenige Orte in Simbabwe, an denen Schwerkranke noch Hilfe bekommen. Einer dieser Orte ist das St. Lukes-Hospital 140 Kilometer nördlich von Bulawayo, ein katholisches Missionskrankenhaus.
In der Ambulanz warten rund hundert Patienten – Frauen in geblümten Kleidern, Männer mit Schlips und Stock, dem Zeichen ihrer Würde. Im Rollstuhl eine hohlwangige, bis auf die Knochen abgemagerte junge Frau – in einem blütenweißen Kleid. – Chefarzt Hans Schales, der 30 Jahre lang ein deutsches Krankenhaus leitete, nimmt kein Blatt vor den Mund.
Die meisten Frauen sterben hier zwischen 18 und 30 Jahren. Sehr junge Frauen, die ein, zwei Kinder haben. Sie kommen mit ihren Kindern noch ins Krankenhaus. Oft stirbt die Mutter hier. Die Kinder bleiben uns zurück. Wir müssen sie betreuen, bis die Angehörigen sie nach Hause holen. Einmal hatten wir auch Kinder, die bis zu sechs Monate bei uns blieben, weil wir die Angehörigen nicht auffinden konnten. Und die tote Mutter, die lag sechs Monate in der Leichenhalle bei uns.
"Wir hier können Aids-Patienten nur symptomatisch behandeln", sagt der gelernte Gynäkologe Schales, "mit Infusionen gegen Durchfälle, mit der Operation von Abszessen, mit Antibiotika gegen Lungenentzündungen und Tuberkulose. An antiretrovirale Medikamente denken wir nicht einmal."
Immerhin: Dank tatkräftiger Unterstützung durch das deutsche katholische Hilfswerk "Misereor" und einen von Schales’ Kindern gegründeten Förderverein kann das Krankenhaus seine 250 stationären Patienten ernähren; Labor, Röntgen- und Ultraschallgeräte funktionieren; die nötigsten Medikamente sind vorhanden.
Der Andrang jedoch, sagt Schales mit besorgter Miene, werde immer größer – insbesondere seit das staatliche Zentralkrankenhaus Mpilo in Bulawayo praktisch geschlossen ist. Das Personal dort streikt.
In Bulawayo berichtet die Bürgerrechtlerin Jenny Williams, eine schmale, asketisch wirkende Mulattin, über das Mädchen Deborah.
Deborah wurde aus einem Supermarkt entführt, als sie gerade für ihre Mutter Gemüse einkaufte. 18 Monate lang hat niemand von ihr gehört. In dieser Zeit machte sie in einem Ausbildungslager der so genannten "Jugendmilizen" die Hölle durch. Zu Dutzenden wurden dort Jungen und Mädchen in Erdlöchern zusammen gepfercht; nachts kam es zu Massenvergewaltigungen. – Als Deborah schließlich fliehen konnte, war sie schwanger; heute hat sie ein Kind, das – wie sie – HIV-positiv ist. – 16 Jahre alt war sie zur Zeit ihrer Entführung. Noch jüngere, elf- bis zwölfjährige Mädchen wurden nachts in Hotels der Umgebung gebracht – wo Minister und andere hohe Politiker sie benutzten.
"Grüne Bomber" heißen Mugabes Jugendmilizen im Volksmund. 2001 gegründet, sollen sie offiziell Jugendliche über Aids aufklären und zu Patrioten erziehen. Neun Monate Dienst sind Pflicht; wer nicht dient, bekommt kein Abschlusszeugnis seiner Schule. In hermetisch abgeriegelten Lagern werden Jungen wie Mädchen auf den Diktator eingeschworen und brutal darauf abgerichtet, auch eigene Verwandte zu foltern und umzubringen.
"Die Grünen Bomber sind Mugabes neue Sturmabteilung", sagt Jenny Williams, "Nachfolger der in die Jahre gekommenen so genannten ‚Kriegsveteranen’. Wie diese sollen sie in erster Linie die politische Opposition terrorisieren."
Politische Versammlungen sind verboten in Simbabwe. Deshalb haben Jenny Williams und ihre Gesinnungsgenossinnen eine – laut Statuten – unpolitische Frauenorganisation gegründet: "Frauen Simbabwes erheben sich", kurz WOZA.
"Wir gehen auf die Straße mit ganz konkreten Anliegen", sagt Jenny. "Wir trommeln auf leeren Töpfen gegen den Mangel an Mais und Speiseöl. Wir prangern an, dass infolge der Inflation alle Arbeitnehmer 45 Prozent Einkommensteuer zahlen. Wir verlangen bezahlbare Schulgebühren für unsere Kinder."
Vor einer Woche reagierte die Polizei einmal mehr nach bekanntem Muster.
Etwa 80 Polizisten stürmten auf uns zu und versuchten, uns – unter Einsatz von Knüppeln und Tränengas – auseinander zu treiben. Sie schlugen blindlings auf uns ein und riefen uns zu: "Rennt! Rennt, ihr dummen Weiber." – Wir weigerten uns aber und gingen ganz ruhig auseinander - auch deshalb, weil wir wussten, dass sie, wenn wir einmal rannten, ihre Hunde auf uns hetzen würden. Mindestens drei Frauen erlitten denn auch schlimme Bissverletzungen von den Hunden. Viele andere von uns wurden an Nieren, Gesäß und Armen grün und blau geschlagen. Dabei waren wir doch nur friedliche Demonstrantinnen.
Stolz zeigt Jenny ihre blauen Flecken. Neunmal wurde sie 2003 unter dem berüchtigten "Public Order Security Act" verhaftet, allerdings nicht einmal verurteilt.
Jennys Freundin Shari Eppel bebt am ganzen Leib, beim Treffen im Hotelzimmer. Ständig hat sie sich umgeschaut, ob ein Auto sie verfolgt; nervös fahren während des Gesprächs ihre Hände durch das lange blonde Haar. – Diesmal, erzählt sie, traktiert das Regime ihre Familie mit Telefonterror. Heute Mittag wollte der elfjährige Sohn gar nicht aufhören zu weinen.
Shari Eppel leitete bis Ende 2002 den "Amani Trust", Simbabwes aktivste Menschenrechtsorganisation. Der "Amani Trust" lüftete, unterstützt vom deutschen Hilfswerk "Misereor", den Mantel des Schweigens über Mugabes Massaker am Volk der Ndebele während der 80er Jahre; er dokumentierte bis zuletzt die Folterpraxis des Regimes und betreute Opfer. Schließlich aber wurde der Druck zu stark.
Im November 2002 mussten wir – nach einem Jahr unablässiger staatlicher Schikanen – unser Büro schließen. Immer wieder waren Mitarbeiter von uns festgenommen und verhört worden; so genannte Kriegsveteranen hatten in unserem Büro randaliert; staatliche Medien hatten uns in endlosen Tiraden als terroristische Organisation dargestellt. Als uns schließlich sogar der Sozialminister vor dem Parlament als illegale Organisation bezeichnete, mussten wir einsehen, dass wir Folteropfern keine sichere Zuflucht mehr bieten konnten. Wer schwere Folter hinter sich hat, kann doch nicht in einem Büro Hilfe suchen, wo ständig Polizei auftaucht, Leute verhaftet und alles auf den Kopf stellt.
Rückschläge musste zuletzt auch David Coltart hinnehmen, Schattenjustizminister der Oppositionspartei MDC. Coltart wirkt im Gespräch übermüdet und zeigt, um die Mundwinkel herum, Züge von Resignation. Sein Haus, das mit seiner reichhaltigen Bibliothek gediegene Bildungsbürgerlichkeit ausstrahlt, ist mittlerweile umgeben von einer fünf Meter hohen, stacheldrahtbewehrten Mauer und einem Elektrozaun; zusätzlich sichern mehrere Hunde das Anwesen.
David Coltart blickt auf ein politisch enttäuschendes 2003 zurück: Das friedliche Bemühen des MDC um internationale Solidarität, das Ausschöpfen des Rechtswegs gegen illegale Maßnahmen Mugabes und eine Kampagne des zivilen Ungehorsams in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres zeitigten keine sichtbaren Erfolge.
Im Gegenteil: Mugabe konnte den Druck auf die Opposition weiter verstärken; seine Paladine plündern ungehemmter denn je die Ressourcen des Landes; die letzte freie Tageszeitung wurde geschlossen.
Lautstark verkündete Sanktionen des Auslands zeigten derweil keine Wirkung; Südafrikas Präsident Thabo Mbeki demonstrierte sogar Solidarität mit dem Diktator des Nachbarlandes. – Vereinzelt greifen nun Anhänger des intern zunehmend zerstrittenen MDC zur Gewalt:
Wir haben in den vergangenen Jahren immer wieder unsere Anhänger zur Gewaltlosigkeit aufgerufen. In einem von extremen politischen Spannungen geprägten Umfeld jedoch ist es unmöglich, Ausbrüche von Gewalt völlig zu vermeiden. – Sie müssen sehen, dass MDC-Anhänger und die Jugend dieses Landes insgesamt maßloser Provokation seitens der Staatsmacht ausgesetzt sind. Und, ja, sporadisch haben MDC-Anhänger in letzter Zeit zur Gewalt gegriffen. Wir versuchen, das zu minimieren; aber die Tragödie dieses Landes ist, dass das Regime alle Wege gewaltfreien Widerstands systematisch blockiert. – Das stärkt die "Falken" im MDC, wenngleich die "Tauben" bislang das Sagen haben. Da jedoch Mugabe von Tag zu Tag drakonischer agiert, wird der Tag kommen, an dem entweder die "Falken" im MDC die Oberhand gewinnen oder eine dritte Kraft entsteht – eine Kraft, die bereit ist, das Regime mit Waffengewalt zu bekämpfen.
Tiefe Verzweiflung und Angst haben vor allem die Menschen im bitterarmen Süden Simbabwes erfasst – in Matabeleland. Hoffnung gibt vielen nur noch der Glaube an Gott. Nur noch bei Gedenkgottesdiensten, wie kürzlich in der katholischen Kathedrale von Bulawayo, wagen sie zu sprechen über das, was in ihrem Land geschieht – über das, was auch ihnen persönlich geschieht.
Die jungen Leute von der Zanu-PF kamen um elf Uhr abends. "Komm raus", riefen sie meinem Mann durch die geschlossene Tür zu, "wir wollen Dich MDC-Schwein fertig machen." – Mein Mann bat mich, Licht zu machen, und sagte: "Lass mich gehen. Dann sterbe vielleicht ich, aber nicht du und die Kinder." – Als er die Tür öffnete, legten sie ihm sofort Handschellen an. Mich haben sie geschlagen, dann alle zusammen in einen Eimer uriniert und mich gezwungen, den Inhalt zu trinken. –Während der nächsten Tage habe ich überall nach meinem Mann gesucht– vergeblich. Am Donnerstag nach seinem Verschwinden kam dann abends um neun mein Schwager und sagte mir, dass er tot sei.
Zum Terror regierungsnaher Milizen gesellt sich tägliche Sorge um die nächste Mahlzeit. Millionen Simbabwer hungern – weil Präsident Mugabe binnen drei Jahren Afrikas ertragreichste Landwirtschaft zugrunde gerichtet hat. Fast alle weißen Farmer, das Rückgrat der Landwirtschaft, wurden enteignet – in der Regel zugunsten hoher Politiker und Offiziere. Zwischen 2000 und 2003 sank die kommerzielle Tabakproduktion von 230.000 auf 60.000 Tonnen, die Maisproduktion von 810.000 auf 185.000 Tonnen.
Zu den Enteigneten zählt der heute 69-jährige Buck de Vries.
Am 21. Juni kamen sie und jagten uns von unserer Farm – mitten in der Nacht. Es waren so genannte "Kriegsveteranen" in sechs Fahrzeugen der Zanu-PF-Ortsgruppen Cholocho und Lupane. Wir konnten es genau sehen – weil sich das Klebeband, mit dem sie die Parteisymbole abgeklebt hatten, gelöst hatte. – Bei strömendem Regen und eisiger Kälte trieben sie meine Arbeiter, deren Frauen und Kinder zusammen, schafften die insgesamt etwa 80 Personen mit ihren Pickups zur Hauptstraße Bulawayo – Victoria Falls und ließen sie dort im Regen stehen.
Ende der 60er Jahre gab Buck de Vries die Rinderzucht seines Vaters auf und schuf im Gwaai-Valley nahe Bulawayo ein Safari-Paradies – ein Paradies, das Scharen ausländischer Jäger, Foto-Touristen und Zoologen anzog. Tausende Büffel, Kudus und Elen-Antilopen wurden auf 15.000 Hektar Land angesiedelt; Löwen, Elefanten, Giraffen und Zebras.
Heute leben die Söhne in Südafrika, Australien und Amerika; de Vries selbst bewohnt mit seiner Frau drei Zimmer im ansonsten leer stehenden Haus eines Freundes. Überall Umzugskartons voller Bücher und Geschirr, dazwischen Lampenschirme, Fernseher, einige Jagdtrophäen.
"Fast alles Wild haben sie vernichtet", sagt der Farmer leise, "Tausende meiner Tiere sind in Drahtschlingen verreckt. Überall auf meinem Land riecht es nach verwesenden Kadavern." Fahrig wühlt er in einer Tasche, zieht eine Video-Kassette heraus, legt sie ins Abspielgerät.
Hier sehen Sie einen Wildhund, der tot in einer Drahtschlinge hängt. – Der afrikanische Wildhund ist vom Aussterben bedroht; eine internationale Gruppe von Wissenschaftlern forschte über ihn auf meiner Farm. – Da, noch zwei tote Wildhunde. Von den 30 Tieren in drei Rudeln sind höchstens noch vier, vielleicht gar keines mehr übrig. Alle vernichtet in weniger als drei Jahren. Sehen Sie den jungen Elefanten, dem ein Draht den halben Rüssel abgerissen hat? Und der andere dort überlebte nur, weil er sich von einem Baum losreißen konnte. Aber höchstens zehn Prozent der in eine Falle geratenen Tiere schaffen es, sich zu befreien; die anderen sterben unbemerkt im Busch – so wie die Löwin dort, die in einer Drahtschlinge verendete.
Am frühen Morgen hasten entlang der zerbröselnden 13. Straße Bulawayos Tausende Männer und Frauen westwärts, ins Industriegebiet. Zehn, 15 Kilometer laufen sie zur Arbeit und abends zurück, weil ihr Monatslohn von umgerechnet 15 Euro für den Bus nicht reicht. Ein Liter Milch kostet zwölf, ein Laib Brot 40 Cent.
Immerhin: diese Arbeiter haben ein Einkommen. 500.000 vertriebene Farmarbeiter und deren Familien, über zwei Millionen Menschen also, haben gar nichts mehr, keine Arbeit, kein Zuhause.
Zehntausende haben von ihrem letzten Geld Utensilien zum Goldschürfen gekauft: Schaufel, Sieb und Chemikalien. Nun zerfressen sie wie Termiten die Uferböschung Gold führender Flüsse wie die des Usumgwani, fällen Bäume für provisorische Hütten, brennen Gras nieder, vernichten mit Zyanid reiche Fischbestände. In atemberaubendem Tempo - berichten Ökologen - erodieren die Uferhänge; hunderttausende Tonnen Sand wurden bereits flussabwärts in Stauseen gespült, mit denen einst weiße Farmer Simbabwes Mais bewässerten. Mehrere Dämme haben inzwischen 50 Prozent ihrer Kapazität eingebüßt.
Hungernde und Geschäftemacher aller Art plündern überdies die Nationalparks des Landes. Aus dem weltberühmten Hwange-Park ist ein Großteil der Wildbestände bereits verschwunden, täglich werden Teak- und Mahagonistämme illegal nach Südafrika geschafft.
Einige hundert vertriebene Arbeiter sind auf der Müllkippe jenseits des Industriegebiets gestrandet, Aus Brettern, Plastik- und Eternitplatten haben sie an den Hängen der Kippe Verschläge errichtet. In der Hütte des bärtigen Tifkin Ispanda steht ein Bett für die siebenköpfige Familie; daneben Kleiderhaufen, scharrende Hühner, auf einem Karton Kämme und Zahnpasta. Beißender Rauch zieht von draußen herein – so dass die im Bett liegende, fiebernde Frau fast nicht zu sehen ist.
Sehen Sie meine Frau. Sie ist krank, weil wir so furchtbar viele Mücken haben. Außerdem müssen wir ständig Qualm einatmen – von dort drüben. Da verbrennt die Stadtverwaltung Reifen; und der ganze Rauch zieht zu uns.
Wie Tifkin, der früher Lastwagen fuhr, hat auch die energische Evah Dlamini bessere Tage gesehen; bei ihrer Arbeitgeberin lernte sie ein recht brauchbares Englisch. Hier, am Rande der Kippe, hat Evah ein kleines Warenlager angelegt: Eternit-Rohre, Draht aus Reifenkarkassen, zerrissene Gummistiefel, Kleidungsstücke; alles vom Müll. Das Problem ist, Käufer zu finden.
Manchmal klauben wir leere Flaschen aus dem Müll, tragen sie in die Stadt und versuchen, sie dort zu verkaufen. Werden wir die Flaschen nicht los, werfen wir sie weg – weil es nichts bringt, Flaschen acht Kilometer hin und acht Kilometer zurück zu tragen, wenn sie doch niemand kauft. Tja, ohne Flaschen und ohne Geld kommen wir dann zurück.
"Sadza, Sadza", sagt Evah auf die Frage nach dem täglichen Essen; einmal täglich Maisbrei; an Weihnachten und Ostern vielleicht ein Huhn. Das Wasser des nahen Brunnens sei schlecht; viele Kinder litten an Durchfall, Husten, Malaria.
Zwischen den Hütten sitzen vor Schmutz starrende Kinder mit dickem Bauch und geröteten Augen, Frauen mit völlig apathischem Gesichtsausdruck. – Welche Rolle spielt Aids?
Ja, einige hier haben Aids. Aber sie wollen es nicht zugeben. Sie klagen nur "Mein Bauch, mein Bauch!". – Wir sehen, dass sie HIV-positiv sind. Aber was bringt das? Hier hat eh niemand Geld fürs Krankenhaus. Wir bleiben in unseren Hütten und sterben dort – auch wenn der Kopf zerspringt vor Schmerz. – Im Krankenhaus wollen sie doch zuerst Geld sehen. Dass man kein Geld hat und auf der Müllkippe lebt, juckt die überhaupt nicht. "Tut uns leid. Wir können nichts für sie tun", sagen sie nur. Und hier schreit der Kranke dann vor Schmerz. "Mein Bauch tut weh. Bitte, helft mir. Mein Kopf, mein Bein. Er schreit, bis er stirbt.
Es gibt wenige Orte in Simbabwe, an denen Schwerkranke noch Hilfe bekommen. Einer dieser Orte ist das St. Lukes-Hospital 140 Kilometer nördlich von Bulawayo, ein katholisches Missionskrankenhaus.
In der Ambulanz warten rund hundert Patienten – Frauen in geblümten Kleidern, Männer mit Schlips und Stock, dem Zeichen ihrer Würde. Im Rollstuhl eine hohlwangige, bis auf die Knochen abgemagerte junge Frau – in einem blütenweißen Kleid. – Chefarzt Hans Schales, der 30 Jahre lang ein deutsches Krankenhaus leitete, nimmt kein Blatt vor den Mund.
Die meisten Frauen sterben hier zwischen 18 und 30 Jahren. Sehr junge Frauen, die ein, zwei Kinder haben. Sie kommen mit ihren Kindern noch ins Krankenhaus. Oft stirbt die Mutter hier. Die Kinder bleiben uns zurück. Wir müssen sie betreuen, bis die Angehörigen sie nach Hause holen. Einmal hatten wir auch Kinder, die bis zu sechs Monate bei uns blieben, weil wir die Angehörigen nicht auffinden konnten. Und die tote Mutter, die lag sechs Monate in der Leichenhalle bei uns.
"Wir hier können Aids-Patienten nur symptomatisch behandeln", sagt der gelernte Gynäkologe Schales, "mit Infusionen gegen Durchfälle, mit der Operation von Abszessen, mit Antibiotika gegen Lungenentzündungen und Tuberkulose. An antiretrovirale Medikamente denken wir nicht einmal."
Immerhin: Dank tatkräftiger Unterstützung durch das deutsche katholische Hilfswerk "Misereor" und einen von Schales’ Kindern gegründeten Förderverein kann das Krankenhaus seine 250 stationären Patienten ernähren; Labor, Röntgen- und Ultraschallgeräte funktionieren; die nötigsten Medikamente sind vorhanden.
Der Andrang jedoch, sagt Schales mit besorgter Miene, werde immer größer – insbesondere seit das staatliche Zentralkrankenhaus Mpilo in Bulawayo praktisch geschlossen ist. Das Personal dort streikt.
In Bulawayo berichtet die Bürgerrechtlerin Jenny Williams, eine schmale, asketisch wirkende Mulattin, über das Mädchen Deborah.
Deborah wurde aus einem Supermarkt entführt, als sie gerade für ihre Mutter Gemüse einkaufte. 18 Monate lang hat niemand von ihr gehört. In dieser Zeit machte sie in einem Ausbildungslager der so genannten "Jugendmilizen" die Hölle durch. Zu Dutzenden wurden dort Jungen und Mädchen in Erdlöchern zusammen gepfercht; nachts kam es zu Massenvergewaltigungen. – Als Deborah schließlich fliehen konnte, war sie schwanger; heute hat sie ein Kind, das – wie sie – HIV-positiv ist. – 16 Jahre alt war sie zur Zeit ihrer Entführung. Noch jüngere, elf- bis zwölfjährige Mädchen wurden nachts in Hotels der Umgebung gebracht – wo Minister und andere hohe Politiker sie benutzten.
"Grüne Bomber" heißen Mugabes Jugendmilizen im Volksmund. 2001 gegründet, sollen sie offiziell Jugendliche über Aids aufklären und zu Patrioten erziehen. Neun Monate Dienst sind Pflicht; wer nicht dient, bekommt kein Abschlusszeugnis seiner Schule. In hermetisch abgeriegelten Lagern werden Jungen wie Mädchen auf den Diktator eingeschworen und brutal darauf abgerichtet, auch eigene Verwandte zu foltern und umzubringen.
"Die Grünen Bomber sind Mugabes neue Sturmabteilung", sagt Jenny Williams, "Nachfolger der in die Jahre gekommenen so genannten ‚Kriegsveteranen’. Wie diese sollen sie in erster Linie die politische Opposition terrorisieren."
Politische Versammlungen sind verboten in Simbabwe. Deshalb haben Jenny Williams und ihre Gesinnungsgenossinnen eine – laut Statuten – unpolitische Frauenorganisation gegründet: "Frauen Simbabwes erheben sich", kurz WOZA.
"Wir gehen auf die Straße mit ganz konkreten Anliegen", sagt Jenny. "Wir trommeln auf leeren Töpfen gegen den Mangel an Mais und Speiseöl. Wir prangern an, dass infolge der Inflation alle Arbeitnehmer 45 Prozent Einkommensteuer zahlen. Wir verlangen bezahlbare Schulgebühren für unsere Kinder."
Vor einer Woche reagierte die Polizei einmal mehr nach bekanntem Muster.
Etwa 80 Polizisten stürmten auf uns zu und versuchten, uns – unter Einsatz von Knüppeln und Tränengas – auseinander zu treiben. Sie schlugen blindlings auf uns ein und riefen uns zu: "Rennt! Rennt, ihr dummen Weiber." – Wir weigerten uns aber und gingen ganz ruhig auseinander - auch deshalb, weil wir wussten, dass sie, wenn wir einmal rannten, ihre Hunde auf uns hetzen würden. Mindestens drei Frauen erlitten denn auch schlimme Bissverletzungen von den Hunden. Viele andere von uns wurden an Nieren, Gesäß und Armen grün und blau geschlagen. Dabei waren wir doch nur friedliche Demonstrantinnen.
Stolz zeigt Jenny ihre blauen Flecken. Neunmal wurde sie 2003 unter dem berüchtigten "Public Order Security Act" verhaftet, allerdings nicht einmal verurteilt.
Jennys Freundin Shari Eppel bebt am ganzen Leib, beim Treffen im Hotelzimmer. Ständig hat sie sich umgeschaut, ob ein Auto sie verfolgt; nervös fahren während des Gesprächs ihre Hände durch das lange blonde Haar. – Diesmal, erzählt sie, traktiert das Regime ihre Familie mit Telefonterror. Heute Mittag wollte der elfjährige Sohn gar nicht aufhören zu weinen.
Shari Eppel leitete bis Ende 2002 den "Amani Trust", Simbabwes aktivste Menschenrechtsorganisation. Der "Amani Trust" lüftete, unterstützt vom deutschen Hilfswerk "Misereor", den Mantel des Schweigens über Mugabes Massaker am Volk der Ndebele während der 80er Jahre; er dokumentierte bis zuletzt die Folterpraxis des Regimes und betreute Opfer. Schließlich aber wurde der Druck zu stark.
Im November 2002 mussten wir – nach einem Jahr unablässiger staatlicher Schikanen – unser Büro schließen. Immer wieder waren Mitarbeiter von uns festgenommen und verhört worden; so genannte Kriegsveteranen hatten in unserem Büro randaliert; staatliche Medien hatten uns in endlosen Tiraden als terroristische Organisation dargestellt. Als uns schließlich sogar der Sozialminister vor dem Parlament als illegale Organisation bezeichnete, mussten wir einsehen, dass wir Folteropfern keine sichere Zuflucht mehr bieten konnten. Wer schwere Folter hinter sich hat, kann doch nicht in einem Büro Hilfe suchen, wo ständig Polizei auftaucht, Leute verhaftet und alles auf den Kopf stellt.
Rückschläge musste zuletzt auch David Coltart hinnehmen, Schattenjustizminister der Oppositionspartei MDC. Coltart wirkt im Gespräch übermüdet und zeigt, um die Mundwinkel herum, Züge von Resignation. Sein Haus, das mit seiner reichhaltigen Bibliothek gediegene Bildungsbürgerlichkeit ausstrahlt, ist mittlerweile umgeben von einer fünf Meter hohen, stacheldrahtbewehrten Mauer und einem Elektrozaun; zusätzlich sichern mehrere Hunde das Anwesen.
David Coltart blickt auf ein politisch enttäuschendes 2003 zurück: Das friedliche Bemühen des MDC um internationale Solidarität, das Ausschöpfen des Rechtswegs gegen illegale Maßnahmen Mugabes und eine Kampagne des zivilen Ungehorsams in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres zeitigten keine sichtbaren Erfolge.
Im Gegenteil: Mugabe konnte den Druck auf die Opposition weiter verstärken; seine Paladine plündern ungehemmter denn je die Ressourcen des Landes; die letzte freie Tageszeitung wurde geschlossen.
Lautstark verkündete Sanktionen des Auslands zeigten derweil keine Wirkung; Südafrikas Präsident Thabo Mbeki demonstrierte sogar Solidarität mit dem Diktator des Nachbarlandes. – Vereinzelt greifen nun Anhänger des intern zunehmend zerstrittenen MDC zur Gewalt:
Wir haben in den vergangenen Jahren immer wieder unsere Anhänger zur Gewaltlosigkeit aufgerufen. In einem von extremen politischen Spannungen geprägten Umfeld jedoch ist es unmöglich, Ausbrüche von Gewalt völlig zu vermeiden. – Sie müssen sehen, dass MDC-Anhänger und die Jugend dieses Landes insgesamt maßloser Provokation seitens der Staatsmacht ausgesetzt sind. Und, ja, sporadisch haben MDC-Anhänger in letzter Zeit zur Gewalt gegriffen. Wir versuchen, das zu minimieren; aber die Tragödie dieses Landes ist, dass das Regime alle Wege gewaltfreien Widerstands systematisch blockiert. – Das stärkt die "Falken" im MDC, wenngleich die "Tauben" bislang das Sagen haben. Da jedoch Mugabe von Tag zu Tag drakonischer agiert, wird der Tag kommen, an dem entweder die "Falken" im MDC die Oberhand gewinnen oder eine dritte Kraft entsteht – eine Kraft, die bereit ist, das Regime mit Waffengewalt zu bekämpfen.