Der Stiftungsrat des Kunstmuseums Bern hatte festgelegt, so Nina Zimmer, dass durch die Übernahme des Gurlitt-Nachlassses dem Haus keine Kosten entstehen sollen. Um anwaltliche Beratung, Provenienzforschung und Restaurierungen zu bezahlen, sei ein Verkauf notwendig geworden.
"Provenienz ist bereits erforscht"
Man habe sich für ein Bild entschieden, dessen Provenienz bereits erforscht und das nicht signifikant für die eigene Sammlung sei. "Wichtig ist aber auch, dass wenn wir schon ausnahmsweise ein Werk abgeben, dass wir es in eine andere öffentliche Sammlung überführen", so Zimmer. Indem es nun in das Tokioter Museum of Western Art gehe, kehre es gewissermaßen zurück, denn es war bis zum Zweiten Weltkrieg Teil der dort ansässigen Matsukata-Sammlung.
"Keine Raubkunst"
Aus der Matsukata-Sammlung war es in den 1940er-Jahren in Paris verkauft worden, was sich nicht lückenlos, aber sehr gut nachvollziehen lasse. Schließlich sei das Bild von Hildebrand Gurlitt mit großer Sicherheit legal erworben worden. Es handele sich nicht um Nazi-Raubkunst. Weitere Verkäufe zur Finanzierung der durch die Betreuung des Nachlasses enstehenden Kosten seien nicht geplant.