Archiv


Ein Mann und sein Urknall

Heute vor 95 Jahren kam im englischen Gilstead Fred Hoyle zur Welt, einer der bedeutendsten Kosmologen des 20. Jahrhunderts. Die meiste Zeit seines Lebens war er an der Universität Cambridge tätig.

Von Dirk Lorenzen | 24.06.2010
    In den 40er-Jahren entwickelte er gemeinsam mit einigen Kollegen die Theorie, wie Elemente, die schwerer sind als Helium, in Sternen entstehen und was bei der Explosion am Ende eines Sternenlebens passiert. Am bekanntesten sind seine Arbeiten über den Kosmos als Ganzes.

    Dass sich das Universum ausdehnt, wie es der US-Astronom Edwin Hubble Ende der 20er-Jahre entdeckt hatte, fand er höchst faszinierend. Allerdings lehnte er ab, wie die meisten seiner Kollegen diese Beobachtung interpretierten. Die große Mehrheit der Astronomen meint, das Universum sei aus einem dichten und sehr heißen Zustand hervorgegangen und dehne sich seitdem aus.

    Fred Hoyle spottete, das Universum habe wohl mit einem Big Bang begonnen, dem Urknall. Damit hatte er – ohne es zu wollen – das griffige Schlagwort für die heute populärste Theorie zum Aufbau der Welt geprägt.

    Dagegen war Fred Hoyle überzeugt, dass das Universum schon immer existiert habe und stets im gleichen Zustand bleibe. Nach dieser "Steady-State"-Theorie verdünnt sich die Materie im Kosmos nicht, weil während der Expansion des Raumes ständig neue Materie entsteht. Demnach bleiben Sterne und Galaxien im All stets gleich dicht gepackt.

    Anfangs sehr populär, verlor diese Theorie im Laufe der Zeit die meisten Anhänger. Fred Hoyle blieb ihr zeitlebens treu. 2001 ist er im Alter von 86 Jahren gestorben.

    Informationen zum Urknall

    Nachruf für Fred Hoyle in der New York Times