Er trägt nur schwarze Anzüge, sucht sich in jeder Opern-Stadt einen frischen Callboy, wohnt auf seiner Jagd nach der ultimativen Don-Giovanni-Inszenierung in den luxuriösesten Hotels und ist notorisch überheblich.
"Ich finde, der Protagonist ist ein aufgeblasenes Arschloch", sagt Mac Rollinger im Film über sich selbst. Eine passende Selbsteinschätzung. Ein Narzisst, meint Regisseurin Angela Christlieb, die den Luxemburger begleitet hat.
"Das ist keine Beleidigung, ich glaube, der hatte Lust, sich selber ein Denkmal zu setzen, weil er sich und sein Leben sehr spannend findet, dem macht das Spaß."
Marc Rollinger - ein betuchter Herr, Ende 30 - wirkt wie Mitte 50 - , der das Leben zu genießen weiß, meint man - auf den ersten Blick.
In Venedig zelebriert er auf der Piazza die untergehende Sonne mit Champagner, in Luxemburg diniert er mit Freunden. Bilder der Weltstädte ziehen im Zeitraffer über die Leinwand, Aufnahmen von Museen- und Opernbesuchen, kurze Abstecher in die Schwulen-Szene. Ein Leben in Saus und Braus - oder eher der Versuch die Realität nur "schöner" zu inszenieren. Denn Marc leidet an einer lebensbedrohlichen Krankheit.
"Er spielt sich selbst, sogar so sehr selbst, dass: Wir durften ja nur in den ganz schicken Hotels drehen, er wohnt aber auch in anderen, aber da durften wir nicht drehen, und gestern hat er zum ersten Mal erzählt, dass er dieses ganz pompöse Zimmer in Venedig, dass er da die Rezeption überredet hat, dass wir da drehen dürfen und woanders wohnte. Ich wusste das gar nicht!"
"Zuerst dachte ich, ich würde nicht 33 werden, jetzt bin ich schon 36. Meine Eltern haben das gesagt bekommen, als ich noch ein Kleinkind war, dass ich nicht alt werden würde."
Regisseurin Angela Christlieb hat ihren Dokumentation als Film im Film aufgebaut, mit vielen Standbildern, die an Museen erinnern, mit Montagen, mit unmittelbaren Verbindungen zu Ausschnitten aus der Don-Giovanni-Verfilmung. Denn das ist Marc, er sucht nicht nur nach der perfekten Aufführung der Mozart-Oper, sondern auch nach der ultimativen Inszenierung seines Lebens. Auch den Film wollte er dominieren, erzählt Christlieb.
"Mittlerweile klappt das zwischen uns, und wir haben viel Spaß, aber das war gar nicht lustig. Er hat mir viel erzählt, aber kaum war die Kamera an, hat er sich mir verweigert, um ein Spiel zu spielen mit mir, dem ganzen Team. Irgendwann hab ich gedacht, es geht nicht mehr um Marc und sein Leben, darum geht es auch, aber es geht um die Machart, ein Machtspiel zwischen mir und ihm."
"Ich habe heute Abend noch keine Verabredung zum Dinner, also wenn du noch nichts vorhast? - Schauen wir mal, was die da jetzt vorhaben – Nein, nein, nein, ich habe bis 20 Uhr hier Verpflichtung, danach streike ich wieder, weil ich nämlich eine Diva bin und unberechenbar!"
Die Rollen vertauschen sich, die Regisseurin wird zum ungewollten Darsteller, der Protagonist zum Regisseur. Christlieb vergisst für Momente, dass sie alles in der Hand hat, lässt mit einer gewissen Selbstironie Blicke hinter die Kamera zu. Und Rollinger wird weich, ehrlich und zugänglich, vor allem durch die Tatsache, dass er sich in einen Pornodarsteller verliebt.
"Es ist etwas Übermenschliches, was ich bei wenigen Leuten bislang festgestellt habe."
Am Ende versteht man Marc Rollinger, mag ihn sogar. Er sagt: "Ich mag Pinguine, sie sind unbeholfen an Land, aber in ihrem Element lacht keiner mehr über sie." Ein außergewöhnlicher Dokumentarfilm, ein Spiel mit Realität und Fantasie auf allen Ebenen.
"Ich habe Bock auf 'anders', das ist nicht so einfach in Deutschland, ein Dokumentarfilm muss immer 'so' sein. Aber wir haben das in Luxemburg gemacht, und da hat uns gar niemand reingeredet. Wenn der Zuschauer offen ist, dann lässt er sich darauf ein und erlebt Überraschungen."
"Ich finde, der Protagonist ist ein aufgeblasenes Arschloch", sagt Mac Rollinger im Film über sich selbst. Eine passende Selbsteinschätzung. Ein Narzisst, meint Regisseurin Angela Christlieb, die den Luxemburger begleitet hat.
"Das ist keine Beleidigung, ich glaube, der hatte Lust, sich selber ein Denkmal zu setzen, weil er sich und sein Leben sehr spannend findet, dem macht das Spaß."
Marc Rollinger - ein betuchter Herr, Ende 30 - wirkt wie Mitte 50 - , der das Leben zu genießen weiß, meint man - auf den ersten Blick.
In Venedig zelebriert er auf der Piazza die untergehende Sonne mit Champagner, in Luxemburg diniert er mit Freunden. Bilder der Weltstädte ziehen im Zeitraffer über die Leinwand, Aufnahmen von Museen- und Opernbesuchen, kurze Abstecher in die Schwulen-Szene. Ein Leben in Saus und Braus - oder eher der Versuch die Realität nur "schöner" zu inszenieren. Denn Marc leidet an einer lebensbedrohlichen Krankheit.
"Er spielt sich selbst, sogar so sehr selbst, dass: Wir durften ja nur in den ganz schicken Hotels drehen, er wohnt aber auch in anderen, aber da durften wir nicht drehen, und gestern hat er zum ersten Mal erzählt, dass er dieses ganz pompöse Zimmer in Venedig, dass er da die Rezeption überredet hat, dass wir da drehen dürfen und woanders wohnte. Ich wusste das gar nicht!"
"Zuerst dachte ich, ich würde nicht 33 werden, jetzt bin ich schon 36. Meine Eltern haben das gesagt bekommen, als ich noch ein Kleinkind war, dass ich nicht alt werden würde."
Regisseurin Angela Christlieb hat ihren Dokumentation als Film im Film aufgebaut, mit vielen Standbildern, die an Museen erinnern, mit Montagen, mit unmittelbaren Verbindungen zu Ausschnitten aus der Don-Giovanni-Verfilmung. Denn das ist Marc, er sucht nicht nur nach der perfekten Aufführung der Mozart-Oper, sondern auch nach der ultimativen Inszenierung seines Lebens. Auch den Film wollte er dominieren, erzählt Christlieb.
"Mittlerweile klappt das zwischen uns, und wir haben viel Spaß, aber das war gar nicht lustig. Er hat mir viel erzählt, aber kaum war die Kamera an, hat er sich mir verweigert, um ein Spiel zu spielen mit mir, dem ganzen Team. Irgendwann hab ich gedacht, es geht nicht mehr um Marc und sein Leben, darum geht es auch, aber es geht um die Machart, ein Machtspiel zwischen mir und ihm."
"Ich habe heute Abend noch keine Verabredung zum Dinner, also wenn du noch nichts vorhast? - Schauen wir mal, was die da jetzt vorhaben – Nein, nein, nein, ich habe bis 20 Uhr hier Verpflichtung, danach streike ich wieder, weil ich nämlich eine Diva bin und unberechenbar!"
Die Rollen vertauschen sich, die Regisseurin wird zum ungewollten Darsteller, der Protagonist zum Regisseur. Christlieb vergisst für Momente, dass sie alles in der Hand hat, lässt mit einer gewissen Selbstironie Blicke hinter die Kamera zu. Und Rollinger wird weich, ehrlich und zugänglich, vor allem durch die Tatsache, dass er sich in einen Pornodarsteller verliebt.
"Es ist etwas Übermenschliches, was ich bei wenigen Leuten bislang festgestellt habe."
Am Ende versteht man Marc Rollinger, mag ihn sogar. Er sagt: "Ich mag Pinguine, sie sind unbeholfen an Land, aber in ihrem Element lacht keiner mehr über sie." Ein außergewöhnlicher Dokumentarfilm, ein Spiel mit Realität und Fantasie auf allen Ebenen.
"Ich habe Bock auf 'anders', das ist nicht so einfach in Deutschland, ein Dokumentarfilm muss immer 'so' sein. Aber wir haben das in Luxemburg gemacht, und da hat uns gar niemand reingeredet. Wenn der Zuschauer offen ist, dann lässt er sich darauf ein und erlebt Überraschungen."