Während der Geburt seines Sohnes ist der Vater auf dem Sportplatz und sagt anschließend über den Neugeborenen, er sehe aus wie ein Weihnachtspudding. Seine Mutter bekommt der Kleine kaum zu Gesicht, denn sie ist häufig auf Dienstreise. Lediglich die Oma vergöttert den kleinen Charles. Heute ist der britische Thronfolger 65, und hat sein Berufsziel noch immer nicht erreicht, sagen Zyniker. Auch wenn sein Titel bald so lang sei wie ein Rosenkranz, und seine Orden und Auszeichnungen einen halben Ballsaal schmücken könnten, so müsse er weiterhin den Lehrling spielen. Aber eigentlich hat Prinz Charles recht viel zu tun.
Als Opa sei es ihm wichtiger denn je, für ökologische Belange zu kämpfen, erklärt der grüne Prinz nach der Geburt seines ersten Enkelkindes. Schließlich wolle er der neuen Generation keine vergiftete Umwelt hinterlassen.
Jahrzehntelang wurde Prinz Charles als Kind der 60er Jahre abgetan. Ein verträumter Spinner, der mit Pflanzen kommuniziert und seine Gemüsebeete in Harmonie mit den Mondphasen anbaut. Es war leicht, sich über den privilegierten Thronanwärter zu mokieren. Inzwischen hat Charles über zwei Dutzend karitative Stiftungen gegründet, darunter der viel gelobte "Prince‘s Trust". Um traditionelle Kunstgewerbe zu fördern, benachteiligte Jugendliche zu unterstützen, und Biobauern auf die Beine zu helfen. Seine eigenen Ländereien werden längst nach ökologischen Prinzipien bewirtschaftet. Die Produkte – die unter der Duchy Marke verkauft werden sind ein Riesenerfolg.
Nun ist er also Rentner. Im Gegensatz zur wachsenden Anzahl notleidender Altersgenossen wird der Prinz in diesem Winter allerdings nicht zwischen Essen und Heizen wählen müssen, sagt Barbara Myerson, ebenfalls 65. Sie arbeitet im "House of Friendship", einem karitativen Seniorentreff in Lewes, südlich von London.
"Wir haben jeden Vormittag offen, und bieten Tee und Biscuits und gesunde Mittagskost zu Niedrigpreisen an", erzählt Barbara. "Viele Senioren kommen einfach nur, um sich aufzuwärmen ".
Wie zum Beispiel Bunty, 86. Sie sitzt ganz nahe am offenen Kaminfeuer. Bunty bekommt die volle Staatsrente. 110 Pfund, umgerechnet 130 Euro pro Woche. Damit kommt sie nicht weit. Oft hat sie so wenig im Geldbeutel, dass sie sich nur die Suppe leisten kann.
Aber trotz aller Schwierigkeiten lassen sich die Rentner - jedenfalls im "House of Friendship" - keine Verbitterung anmerken. Und keinen Neid auf den privilegierten Prinzen. Vor allem die Gentlemen im Billardzimmer bewahren Haltung.
"Die Lage ist ernst, aber wir kommen klar." "Natürlich hätte ich gerne sein Geld. Aber mit ihm tauschen wollen? Und ständig von der Presse zerrissen werden. Niemals."
Keith, 68, sitzt bereits im Esszimmer - vor ihm eine Gratiszeitung mit der Überschrift: "Lichter aus, bis zum Jahr 2030! Die Strom- und Wasserpreise ziehen an - Stillstand bei den Renten."
Keith schimpft in erster Linie auf die Regierung. Lauter Millionäre, die in einer anderen Welt lebten. Auch Keith ist Monarchist. Erstens aus Tradition, und zweitens, weil die Alternativen nicht besser seien, sagt er. Er kennt mehrere Jugendliche, denen Prinz Charles im Rahmen seines Princes Trust geholfen hat. Er bewundert Prinz Charles. Dennoch wäre es ihm lieber, wenn Prinz William den Thron bestiege. Der junge Mann habe mehr Volksnähe als sein Vater Charles und könne vielleicht sogar die jungen Briten inspirieren.
Prinz Charles wird seine staatliche Rente an eine Stiftung für arme Rentner weitergeben. Auch wenn er zahlreiche Residenzen zu beheizen hat - auf diese Zulage kann er schmerzlos verzichten. Allein der Verkauf seiner Duchy Bio-Produkte bringt ihm jedes Jahr Millionen von Euro ein. Theoretisch könnte er ab heute auch seinen Rentnerpass beantragen, um umsonst Bus zu fahren. Aber wahrscheinlich sind ihm seine Limousinen und Hubschrauber lieber.
Als Opa sei es ihm wichtiger denn je, für ökologische Belange zu kämpfen, erklärt der grüne Prinz nach der Geburt seines ersten Enkelkindes. Schließlich wolle er der neuen Generation keine vergiftete Umwelt hinterlassen.
Jahrzehntelang wurde Prinz Charles als Kind der 60er Jahre abgetan. Ein verträumter Spinner, der mit Pflanzen kommuniziert und seine Gemüsebeete in Harmonie mit den Mondphasen anbaut. Es war leicht, sich über den privilegierten Thronanwärter zu mokieren. Inzwischen hat Charles über zwei Dutzend karitative Stiftungen gegründet, darunter der viel gelobte "Prince‘s Trust". Um traditionelle Kunstgewerbe zu fördern, benachteiligte Jugendliche zu unterstützen, und Biobauern auf die Beine zu helfen. Seine eigenen Ländereien werden längst nach ökologischen Prinzipien bewirtschaftet. Die Produkte – die unter der Duchy Marke verkauft werden sind ein Riesenerfolg.
Nun ist er also Rentner. Im Gegensatz zur wachsenden Anzahl notleidender Altersgenossen wird der Prinz in diesem Winter allerdings nicht zwischen Essen und Heizen wählen müssen, sagt Barbara Myerson, ebenfalls 65. Sie arbeitet im "House of Friendship", einem karitativen Seniorentreff in Lewes, südlich von London.
"Wir haben jeden Vormittag offen, und bieten Tee und Biscuits und gesunde Mittagskost zu Niedrigpreisen an", erzählt Barbara. "Viele Senioren kommen einfach nur, um sich aufzuwärmen ".
Wie zum Beispiel Bunty, 86. Sie sitzt ganz nahe am offenen Kaminfeuer. Bunty bekommt die volle Staatsrente. 110 Pfund, umgerechnet 130 Euro pro Woche. Damit kommt sie nicht weit. Oft hat sie so wenig im Geldbeutel, dass sie sich nur die Suppe leisten kann.
Aber trotz aller Schwierigkeiten lassen sich die Rentner - jedenfalls im "House of Friendship" - keine Verbitterung anmerken. Und keinen Neid auf den privilegierten Prinzen. Vor allem die Gentlemen im Billardzimmer bewahren Haltung.
"Die Lage ist ernst, aber wir kommen klar." "Natürlich hätte ich gerne sein Geld. Aber mit ihm tauschen wollen? Und ständig von der Presse zerrissen werden. Niemals."
Keith, 68, sitzt bereits im Esszimmer - vor ihm eine Gratiszeitung mit der Überschrift: "Lichter aus, bis zum Jahr 2030! Die Strom- und Wasserpreise ziehen an - Stillstand bei den Renten."
Keith schimpft in erster Linie auf die Regierung. Lauter Millionäre, die in einer anderen Welt lebten. Auch Keith ist Monarchist. Erstens aus Tradition, und zweitens, weil die Alternativen nicht besser seien, sagt er. Er kennt mehrere Jugendliche, denen Prinz Charles im Rahmen seines Princes Trust geholfen hat. Er bewundert Prinz Charles. Dennoch wäre es ihm lieber, wenn Prinz William den Thron bestiege. Der junge Mann habe mehr Volksnähe als sein Vater Charles und könne vielleicht sogar die jungen Briten inspirieren.
Prinz Charles wird seine staatliche Rente an eine Stiftung für arme Rentner weitergeben. Auch wenn er zahlreiche Residenzen zu beheizen hat - auf diese Zulage kann er schmerzlos verzichten. Allein der Verkauf seiner Duchy Bio-Produkte bringt ihm jedes Jahr Millionen von Euro ein. Theoretisch könnte er ab heute auch seinen Rentnerpass beantragen, um umsonst Bus zu fahren. Aber wahrscheinlich sind ihm seine Limousinen und Hubschrauber lieber.