Köln, Krankenhaus Porz am Rhein, Zentrum für Reproduktionsmedizin. Eine Patientin wird in den Operationssaal geschoben. In wenigen Minuten entnimmt der Leiter des Zentrums Professor Karl-Heinz Broer ihren Eierstöcken sieben reife Eizellen.
...ein bisschen zwickt, ein bisschen Schmerz macht, das merken Sie aber kaum. Sie bekommen ein Schmerzmittel, dass Sie das also gar nicht richtig spüren, keine richtige Narkose, aber ein Schmerzmittel, Sie spüren gar nichts,...
Ich heiße Manuela, bin 30 Jahre alt, wünsche mir seit jetzt mittlerweile acht Jahren ein eigenes Kind, was aber bisher leider noch nicht geklappt hat.
Ich bin Werner, bin 47 Jahre alt, und wünsche mir genau wie meine Frau ein Kind seit acht Jahren.
...die Stimulation ist gut gelungen, Sie haben viele Eibläschen, so dass wir gute Hoffnung haben, viele Eibläschen zu bekommen, die dann mit den Spermien des Mannes befruchtet werden,..
Die Geschichte der Retortenbabys begann am 25. Juli 1978 in einer britischen Privatklinik, als Louise Brown das Licht der Welt erblickte: Gesund, munter, wohlauf – nur eben nicht auf natürlichem Wege gezeugt. Weltweit mehr als 400.000 Kinder haben Mediziner und Bioingenieure bislang auf diese Weise "produziert". Tendenz: steigend! Gründe für diese Entwicklung gibt es viele, zum Beispiel die stetig steigenden Zahlen unfruchtbarer Paare.
Es gibt Ursachen beim Mann und bei der Frau, die verteilen sich ungefähr 40 zu 60 Prozent, etwas mehr bei der Frau als beim Mann, es gibt natürlich auch kombinierte Störungen, das macht etwa 15 bis 20 Prozent aus. Die häufigsten Störungen bei der Frau sind Zyklusstörungen durch eine Einschränkung der Eierstockfunktionen oder Beeinträchtigung der Eileiter. Beim Mann natürlich die Beeinträchtigung der Samenqualität.
Je nach Störung – sagt Hans van der Ven, Professor für Frauenheilkunde und Leiter des Zentrums für Reproduktionsmedizin am Universitätsklinikum Bonn – werden unterschiedliche Methoden der künstlichen Befruchtung eingesetzt: Die In-Vitro-Fertilisation, kurz IVF, oder ICSI, die Intracytoplasmatische Spermieninjektion.
Die In-Vitro-Fertilisation, also die Reagenzglasbefruchtung, wird typischerweise dann durchgeführt, wenn ein Eileiterschaden der Frau vorliegt, der durch eine Operation nicht wieder hergestellt werden kann, denn bei der künstlichen Befruchtung, der In-Vitro-Fertilisation, wird die Befruchtung ins Reagenzglas verlegt, also vom Eileiter ins Reagenzglas, und damit wird eben die Funktion des Eileiters übernommen. Bei der zweiten Methode, der ICSI – das ist eine Abkürzung für Spermieninjektion in das Zytoplasma der Eizelle hinein, das ist eine Methode, bei der Spermien direkt in die Eizelle injiziert werden und dem Spermien die Arbeit, in die Eizelle einzudringen abgenommen wird. Das ist also eine Methode, die speziell dann genommen, wenn eine schlechte Samenqualität bei dem Mann vorliegt.
Von 100 künstlichen Befruchtungen führen allerdings nur 20 zu einer Schwangerschaft! Bei den 35- bis 43jährigen sinkt die Quote sogar bis auf fünf Prozent – in genau diesem Alterspektrum bewegen sich aber die meisten der Hilfe suchenden Frauen samt Partner. Die Gründe für den rapiden Rückgang der Fruchtbarkeit sind weitgehend bekannt. So wissen die Mediziner beispielsweise,...
...dass viele Eizellen schon mit chromosomalen Fehlverteilungen behaftet sind, das heißt, die Eizellen sind chromosomal nicht mehr in Ordnung, und das betrifft bei einer 40jährigen Frau immer 50 bis 70 Prozent ihrer Eizellen, dass ein Chromosom zu viel oder zu wenig da ist,...
...erläutert Dr. Markus Montag, Gynäkologe am Universitätsklinikum Bonn. Hilfe erhoffen sich die Mediziner von der Polkörperdiagnostik: Nach der Injektion des Spermiums in die Eizelle schneidet man mit einem Laserstrahl ein kleines Loch in die Hülle der Zelle und entnimmt mit einer Mikropipette das Polkörperchen – einem Zellteil, der über einen kompletten Chromosomensatz verfügt, später aber verkümmert.
Und wenn man das macht, und das mussten wir feststellen, kommen wir durchaus, dass bei vielen Eizellen – diese 50 Prozent – speziell bei älteren Frauen diese chromosomale Fehlverteilung anzutreffen ist Und wenn diese Eizellen praktisch schon von der Befruchtung ausgeschlossen werden können, dann ist für die Patientin doch eine ganz klare Chancenerhöhung zu verzeichnen.
Vor kurzem brachte eine Patientin ein gesundes Mädchen zur Welt, fünf weitere Frauen sind inzwischen schwanger – darunter eine 43jährige.
...jetzt gibt es einen leichten Pieks,... Sie können jetzt am Monitor sehen, wie die Nadel direkt in einen,... so, bitte sauge,... jetzt sehen Sie wie der Follikel sich entleert, kommt was?,... schön, man sieht schön im Bild wie der Follikel leer wird,...
Drei Follikel hat Karl-Heinz Broer schon "geerntet", der Rest ist Routine.
...Achtung,... saugen!,... ok, ja, bitte das mal rüber geben, damit die Biologin feststellt, ob wir schon Eizellen drin haben und wie viele,... saugen!,... ich wieder Mitten im Follikel drin,... kommt da was?,...
Die Eizellen werden mit der ICSI-Methode befruchtet und anschließend in die Gebärmutter implantiert. Anschließend heißt es: Warten! Und für die Ärzte: "Der Nächste, bitte!"
Beitrag als Real-Audio
030722-reproduktionsmedizin.ram
...ein bisschen zwickt, ein bisschen Schmerz macht, das merken Sie aber kaum. Sie bekommen ein Schmerzmittel, dass Sie das also gar nicht richtig spüren, keine richtige Narkose, aber ein Schmerzmittel, Sie spüren gar nichts,...
Ich heiße Manuela, bin 30 Jahre alt, wünsche mir seit jetzt mittlerweile acht Jahren ein eigenes Kind, was aber bisher leider noch nicht geklappt hat.
Ich bin Werner, bin 47 Jahre alt, und wünsche mir genau wie meine Frau ein Kind seit acht Jahren.
...die Stimulation ist gut gelungen, Sie haben viele Eibläschen, so dass wir gute Hoffnung haben, viele Eibläschen zu bekommen, die dann mit den Spermien des Mannes befruchtet werden,..
Die Geschichte der Retortenbabys begann am 25. Juli 1978 in einer britischen Privatklinik, als Louise Brown das Licht der Welt erblickte: Gesund, munter, wohlauf – nur eben nicht auf natürlichem Wege gezeugt. Weltweit mehr als 400.000 Kinder haben Mediziner und Bioingenieure bislang auf diese Weise "produziert". Tendenz: steigend! Gründe für diese Entwicklung gibt es viele, zum Beispiel die stetig steigenden Zahlen unfruchtbarer Paare.
Es gibt Ursachen beim Mann und bei der Frau, die verteilen sich ungefähr 40 zu 60 Prozent, etwas mehr bei der Frau als beim Mann, es gibt natürlich auch kombinierte Störungen, das macht etwa 15 bis 20 Prozent aus. Die häufigsten Störungen bei der Frau sind Zyklusstörungen durch eine Einschränkung der Eierstockfunktionen oder Beeinträchtigung der Eileiter. Beim Mann natürlich die Beeinträchtigung der Samenqualität.
Je nach Störung – sagt Hans van der Ven, Professor für Frauenheilkunde und Leiter des Zentrums für Reproduktionsmedizin am Universitätsklinikum Bonn – werden unterschiedliche Methoden der künstlichen Befruchtung eingesetzt: Die In-Vitro-Fertilisation, kurz IVF, oder ICSI, die Intracytoplasmatische Spermieninjektion.
Die In-Vitro-Fertilisation, also die Reagenzglasbefruchtung, wird typischerweise dann durchgeführt, wenn ein Eileiterschaden der Frau vorliegt, der durch eine Operation nicht wieder hergestellt werden kann, denn bei der künstlichen Befruchtung, der In-Vitro-Fertilisation, wird die Befruchtung ins Reagenzglas verlegt, also vom Eileiter ins Reagenzglas, und damit wird eben die Funktion des Eileiters übernommen. Bei der zweiten Methode, der ICSI – das ist eine Abkürzung für Spermieninjektion in das Zytoplasma der Eizelle hinein, das ist eine Methode, bei der Spermien direkt in die Eizelle injiziert werden und dem Spermien die Arbeit, in die Eizelle einzudringen abgenommen wird. Das ist also eine Methode, die speziell dann genommen, wenn eine schlechte Samenqualität bei dem Mann vorliegt.
Von 100 künstlichen Befruchtungen führen allerdings nur 20 zu einer Schwangerschaft! Bei den 35- bis 43jährigen sinkt die Quote sogar bis auf fünf Prozent – in genau diesem Alterspektrum bewegen sich aber die meisten der Hilfe suchenden Frauen samt Partner. Die Gründe für den rapiden Rückgang der Fruchtbarkeit sind weitgehend bekannt. So wissen die Mediziner beispielsweise,...
...dass viele Eizellen schon mit chromosomalen Fehlverteilungen behaftet sind, das heißt, die Eizellen sind chromosomal nicht mehr in Ordnung, und das betrifft bei einer 40jährigen Frau immer 50 bis 70 Prozent ihrer Eizellen, dass ein Chromosom zu viel oder zu wenig da ist,...
...erläutert Dr. Markus Montag, Gynäkologe am Universitätsklinikum Bonn. Hilfe erhoffen sich die Mediziner von der Polkörperdiagnostik: Nach der Injektion des Spermiums in die Eizelle schneidet man mit einem Laserstrahl ein kleines Loch in die Hülle der Zelle und entnimmt mit einer Mikropipette das Polkörperchen – einem Zellteil, der über einen kompletten Chromosomensatz verfügt, später aber verkümmert.
Und wenn man das macht, und das mussten wir feststellen, kommen wir durchaus, dass bei vielen Eizellen – diese 50 Prozent – speziell bei älteren Frauen diese chromosomale Fehlverteilung anzutreffen ist Und wenn diese Eizellen praktisch schon von der Befruchtung ausgeschlossen werden können, dann ist für die Patientin doch eine ganz klare Chancenerhöhung zu verzeichnen.
Vor kurzem brachte eine Patientin ein gesundes Mädchen zur Welt, fünf weitere Frauen sind inzwischen schwanger – darunter eine 43jährige.
...jetzt gibt es einen leichten Pieks,... Sie können jetzt am Monitor sehen, wie die Nadel direkt in einen,... so, bitte sauge,... jetzt sehen Sie wie der Follikel sich entleert, kommt was?,... schön, man sieht schön im Bild wie der Follikel leer wird,...
Drei Follikel hat Karl-Heinz Broer schon "geerntet", der Rest ist Routine.
...Achtung,... saugen!,... ok, ja, bitte das mal rüber geben, damit die Biologin feststellt, ob wir schon Eizellen drin haben und wie viele,... saugen!,... ich wieder Mitten im Follikel drin,... kommt da was?,...
Die Eizellen werden mit der ICSI-Methode befruchtet und anschließend in die Gebärmutter implantiert. Anschließend heißt es: Warten! Und für die Ärzte: "Der Nächste, bitte!"
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