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Ein Sonnensturm und seine Folgen
Die Sonne schlägt Starlink 40:9

Anfang Februar hat das Unternehmen SpaceX 49 Satelliten zur Verstärkung seines Starlink-Netzes im Weltraum ausgesetzt. Dann hat ein Sonnensturm die meisten aus der Umlaufbahn gefegt.

Von Dirk Lorenzen | 28.03.2022
Die Sonne ist ein sehr aktiver Stern und schleudert immer wieder riesige Wolken mit energiereichen Teilchen in den Weltraum
Die Sonne ist ein sehr aktiver Stern und schleudert immer wieder riesige Wolken mit energiereichen Teilchen in den Weltraum (NASA/SDO)
Die Starlinks, die an jedem Ort der Erde eine schnelle Internetverbindung ermöglichen sollen, flogen zunächst auf einer nur gut 220 Kilometer hohen Bahn. Von dort sollten sie mit ihrem Ionen-Triebwerk gut 500 Kilometer hohe Bahnen ansteuern.
Das Aussetzen in niedriger Höhe hat zwei Vorteile: Eine Rakete kann mehr Satelliten ins All tragen. Und erweist sich ein Satellit nach dem Aussetzen als defekt, so ist das in 220 Kilometern Höhe kein Problem. Denn die Reibung an der Atmosphäre sorgt binnen Monaten dafür, dass er abstürzt. Dagegen stellt Weltraummüll in 500 Kilometern Höhe für Jahrzehnte eine Gefahr dar.

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SpaceX hat sein umsichtiges Verhalten jetzt bitter büßen müssen. Kurz nach dem Aussetzen traf ein Sonnensturm die Erde, eine Wolke energiereicher Teilchen. Dadurch dehnte sich unsere Atmosphäre aus und für die neuen Starlinks war der Luftwiderstand gut 50 Prozent höher als erwartet.
Nach Angaben des Unternehmens war dies für etwa 40 von ihnen zu viel. Sie erreichten nicht ihre geplante Bahn und stürzten ab. Die Satelliten sind angeblich so gebaut, dass sie komplett verglühen und keine Trümmer auf der Erde einschlagen.
Künftig wird man bei SpaceX sicher noch genauer auf das Weltraumwetter achten – und lieber am Boden bleiben, wenn es auf der Sonne wieder einmal stürmt.