Archiv


Ein Zelt für Fukushima

In Fukushima hat man dieser Tage begonnen, eine Schutzhülle um den havarierten Atommeiler 1 zu errichten, der am schwersten zerstört wurde. Statt auf Stahl und Beton - wie damals in Tschernobyl - setzen die Krisenkräfte in Japan allerdings auf eine provisorische Zeltkonstruktion aus Stahlgerüsten und Plastikplanen.

Sven Dokter im Gespräch mit Ralf Krauter |
    Aber lässt sich die strahlende Reaktorruine auf diese Weise überhaupt luftdicht einhüllen? Weitgehend luftdicht schon, sagt Sven Dokter von der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) in Köln. Er ist zuversichtlich, dass die Abdeckung dicht genug ist, die unmittelbare Ausbreitung radioaktiver Stoffe durch Luft und Wasser zu verhindern. Dennoch glaubt er, die Entscheidung für ein Zelt sei vor allem dem Zeitdruck geschuldet, der den Bau eines massiven Gebäudes wie in Tschernobyl zurzeit nicht zulasse. "Das ist einfach als Zwischenlösung gedacht", schätzt Sven Dokter. Eine Abschirmung der radioaktiven Direktstrahlung sei ohnehin nicht das Ziel des Zeltes. "Hier geht es wirklich mehr darum, zu verhindern, dass die radioaktiven Stoffe selber, also die diese Strahlung aussenden, in die Umwelt gelangen."

    Sie können das Interview mit Sven Dokter in ganzer Länge bis mindestens zum Januar 2012 in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.