"Ich trete in dein Leben und Du drehst durch" - mit diesem Satz begann 1999 die Karriere von Zemfira. Der Sound, die Stimme, die witzigen, schlagfertigen, nervösen Texte - Zemfira war eine Sensation.
"Ich trat in dein Leben und Du bist durchgedreht" war eine prophetische Ankündigung: Zemfira brachte tatsächlich umgehend Hunderttausende zum Durchdrehen. Vor allem aber wies der Satz die Richtung für vieles, was kommen würde. Wenn im Russischen jemand sagt "Du bist durchgedreht", dann weiß man, ob dieses Du eine Frau oder ein Mann ist. Bei Zemfira war es eine Frau. Mit dem kühl kalkulierten Schulmädchen-Pseudo-Lesben-Getue des Designer-Pop-Duos t.a.t.u. hatte das nichts zu tun. Zemfira war von Anfang an sie selbst, vor allem in ihren Texten. Und sie war anders als alles, was es im russischen Rock zuvor gab.
"Was ich an Zemfira so spannend finde, ist, dass sie eins der jedenfalls für russische Musik sehr seltenen Beispiele einer Self-Made-Woman ist."
Yurij Gurzhy, Kopf der Band Rotfront und nebenher landauf landab bekannt als Partner von Wladimir Kaminer in der Russendisko.
"Sie spielt Klavier und Gitarre, schreibt und arrangiert ihre Songs selbst und - wie es sich aus ihren Interviews vermuten lässt - versteht sie auch ganz viel vom Aufnahmeprozess."
Im russischen Showbusiness gab und gibt es viele Frauen: Fabelhaft schöne Sexobjekte aller Art und Haarfarben, aber auch wahrhaft umwerfende Sängerinnen wie Larisa Mondrus, Edita Pecha oder Maja Kristalinskaja - legendäre Pop-Diven der 60er und 70er-Jahre. Doch im russischen Rock gab es vor Zemfira nur eine wirklich wichtige Frau.
"Ganz am Anfang konnte man ihre Stimme noch mit der von Zhanna Agusarowa vergleichen, von der Band Bravo."
Doch Zhanna Agusarowas große Jahre waren die späten 80er, die Jahre der untergehenden Sowjetunion. Zemfiras Karriere begann 1999, als eine Demo CD der in Ufa geborenen Sängerin einflussreichen Moskauer Produzenten in die Hände fällt. Der Rest ist Geschichte: Millionen verkaufte CDs, heavy Rotation im russischen Musikfernsehen und im Radio, ausverkaufte Konzerte im gesamten postsowjetischen Raum.
Dass Zemfira sich den gängigen Spielregeln des russischen Showbusiness seit Jahren verweigert, scheint ihr eher zu nützen, als zu schaden. Zemfira gibt ungern Interviews, spricht nie über ihr Privatleben und entscheidet über jeden Schritt ihrer Karriere selbst. CDs und Konzerttickets verkauft sie ohne Label und Agenturen direkt.
"Es macht ihr auch nichts aus, nach langer Arbeit mit einem angesagten Produzenten das komplette Album neu aufzunehmen, weil sie den Sound nicht mag. Sie macht grundsätzlich den Eindruck, dass sie nur Sachen macht, die ihr Spaß machen. Ein ziemlich untypischer Star!"
Die musikalischen Einflüsse in Zemfiras Musik reichen kreuz und quer durch die Musikgeschichte. Aber es ist nicht die musikalische Genialität, die Zemfiras Popularität erklärt, es sind die Texte, es ist der banale Fakt, dass sie das seltene Talent hat, in einfachen russischen Sätzen Lieder zu schreiben, in denen sich eine ganze Generation wiederfindet. Lieder wie AIDS, auf Russisch SPID. Millionen Russen haben bis heute Zemfiras verwirrend fröhliches "Du hast AIDS - wir werden also sterben" im Ohr.
"Ich trat in dein Leben und Du bist durchgedreht" war eine prophetische Ankündigung: Zemfira brachte tatsächlich umgehend Hunderttausende zum Durchdrehen. Vor allem aber wies der Satz die Richtung für vieles, was kommen würde. Wenn im Russischen jemand sagt "Du bist durchgedreht", dann weiß man, ob dieses Du eine Frau oder ein Mann ist. Bei Zemfira war es eine Frau. Mit dem kühl kalkulierten Schulmädchen-Pseudo-Lesben-Getue des Designer-Pop-Duos t.a.t.u. hatte das nichts zu tun. Zemfira war von Anfang an sie selbst, vor allem in ihren Texten. Und sie war anders als alles, was es im russischen Rock zuvor gab.
"Was ich an Zemfira so spannend finde, ist, dass sie eins der jedenfalls für russische Musik sehr seltenen Beispiele einer Self-Made-Woman ist."
Yurij Gurzhy, Kopf der Band Rotfront und nebenher landauf landab bekannt als Partner von Wladimir Kaminer in der Russendisko.
"Sie spielt Klavier und Gitarre, schreibt und arrangiert ihre Songs selbst und - wie es sich aus ihren Interviews vermuten lässt - versteht sie auch ganz viel vom Aufnahmeprozess."
Im russischen Showbusiness gab und gibt es viele Frauen: Fabelhaft schöne Sexobjekte aller Art und Haarfarben, aber auch wahrhaft umwerfende Sängerinnen wie Larisa Mondrus, Edita Pecha oder Maja Kristalinskaja - legendäre Pop-Diven der 60er und 70er-Jahre. Doch im russischen Rock gab es vor Zemfira nur eine wirklich wichtige Frau.
"Ganz am Anfang konnte man ihre Stimme noch mit der von Zhanna Agusarowa vergleichen, von der Band Bravo."
Doch Zhanna Agusarowas große Jahre waren die späten 80er, die Jahre der untergehenden Sowjetunion. Zemfiras Karriere begann 1999, als eine Demo CD der in Ufa geborenen Sängerin einflussreichen Moskauer Produzenten in die Hände fällt. Der Rest ist Geschichte: Millionen verkaufte CDs, heavy Rotation im russischen Musikfernsehen und im Radio, ausverkaufte Konzerte im gesamten postsowjetischen Raum.
Dass Zemfira sich den gängigen Spielregeln des russischen Showbusiness seit Jahren verweigert, scheint ihr eher zu nützen, als zu schaden. Zemfira gibt ungern Interviews, spricht nie über ihr Privatleben und entscheidet über jeden Schritt ihrer Karriere selbst. CDs und Konzerttickets verkauft sie ohne Label und Agenturen direkt.
"Es macht ihr auch nichts aus, nach langer Arbeit mit einem angesagten Produzenten das komplette Album neu aufzunehmen, weil sie den Sound nicht mag. Sie macht grundsätzlich den Eindruck, dass sie nur Sachen macht, die ihr Spaß machen. Ein ziemlich untypischer Star!"
Die musikalischen Einflüsse in Zemfiras Musik reichen kreuz und quer durch die Musikgeschichte. Aber es ist nicht die musikalische Genialität, die Zemfiras Popularität erklärt, es sind die Texte, es ist der banale Fakt, dass sie das seltene Talent hat, in einfachen russischen Sätzen Lieder zu schreiben, in denen sich eine ganze Generation wiederfindet. Lieder wie AIDS, auf Russisch SPID. Millionen Russen haben bis heute Zemfiras verwirrend fröhliches "Du hast AIDS - wir werden also sterben" im Ohr.