Im Foyer der Fakultät für Mathematik an der TU München bereitet sich Martin Seltmann zusammen mit seinen Kommilitonen auf ein Seminar vor. Er studiert Physik und Mathe im dritten Semester. Seit diesem Monat bekommt er Geld vom Bildungsfonds.
Es gab eine Einmalzahlung von 2500 Euro zu Beginn der Förderung und jetzt monatlich 225 Euro.
Insgesamt wird Martin während des Studiums mit etwas mehr als 12.000 Euro gefördert. Welchen Anteil seines Gehalts er später zurückzahlen muss, wurde schon bei Vertragsabschluss festgelegt. In seinem Fall sind es knapp zehn Prozent für die Dauer von vier Jahren. Das heißt: Bei einem Verdienst von 4000 Euro im Monat muss er deutlich mehr zurückzahlen als er bekommen hat, nämlich rund 18.000 Euro. Verdient er sehr viel weniger, spart er sich effektiv Geld. Und sollte er erstmal gar keinen Job finden, hat er auch keine finanzielle Belastung.
Das war ein entscheidendes Kriterium, dass ich mich für diese Förderung entschieden habe, weil ich wusste, wenn ich mal kein Einkommen habe, dann habe ich keine Schulden auf mir lasten, und sobald ich einsteige, zahle ich meinen Anteil und dann tun mir die zehn Prozent nicht weh.
Mittlerweile bekommen an der TU München schon über 150 Studenten diesen einkommensabhängigen Kredit. Und wahrscheinlich wird das Interesse jetzt gewaltig steigen, da in Bayern angekündigt hat, schon im kommenden Wintersemester Studiengebühren einzuführen.
Ich werde drüber nachdenken müssen, über den Fonds, weil im Moment komm ich grad so aus.
Wir haben in der Einführungsveranstaltung mal davon gehört. So richtig Gedanken hat man sich noch nicht gemacht. Irgendwie war es noch nicht so an einen heran getreten. Erst seit Mittwoch ist das Thema aktuell.
Da hatte ich mich auch schon beworben, bin aber abgelehnt worden. Bislang war das noch nicht so bekannt, aber ich denke, dass es jetzt schon einen Run geben wird.
Momentan ist Kapital für knapp 500 Studierende vorhanden, das heißt, es können ohnehin mehr gefördert werden als bisher. Der Kanzler der Technischen Universität, Ludwig Kronthaler, gibt aber zu Bedenken, dass der Bildungsfonds nicht für alle Studenten in Frage kommt:
Ich sehe den Bildungsfonds als Erfolgsmodell für arbeitsnahe Studiengänge, für alle anderen ist es weniger geeignet. Es ist eine private Initiative, die private Interessen verfolgt und nicht mäzenatisch, sondern erfolgsorientiert arbeitet.
Entwickelt wurde das Modell von der Münchner Firma Career Concept, die auch die Verträge mit den Geldgebern aushandelt. Damit für sie die Rechnung aufgeht und sie ihr Kapital inklusive Zinsen zurück bekommen, werden nur besonders leistungsbereite Studenten mit guten Jobaussichten gefördert, so Rolf Zipf von Career Concept. Besonders häufig sind BWLer, Maschinenbaustudenten oder Elektrotechniker vertreten.
Ich würde es mal so formulieren, dass wir unter Umständen bei Studiengängen mit einer weniger guten Jobaussicht höhere Anforderungen an den einzelnen Bewerber stellen als bei einem anderen Studiengang, das heißt aber nicht dass jemand mit schlechteren Verdienstaussichten nicht gefördert werden kann.
Wer aufgenommen werden will, braucht gute Noten und muss ein Online-Bewerbungsverfahren bestehen, in dem auch soziale und unternehmerische Fähigkeiten getestet werden. Ein interessanter Lebenslauf ist auch von Vorteil, so wie bei Martin Seltmann.
Ich habe mich während der Schulzeit außerschulisch engagiert, zum Beispiel bei Jugend forscht, und einige Preise errungen, nach dem Abi war ich ein Jahr in Brasilien und habe einen Freiwilligendienst geleistet und diese Erfahrungen haben vielleicht den Ausschlag gegeben.
Das Einkommen der Eltern spielt keine Rolle. Auch Bafög-Empfänger können sich für den Bildungsfonds bewerben. Rolf Zipf von Career Concept:
Es gibt keine soziale Selektion, wir fragen nicht mal nach dem Einkommen der Eltern, weil wir überzeugt sind, dass eine Leistungsorientierung der richtige Weg ist.
Career Concept ist bereits mit anderen Universitäten im Gespräch. Vielleicht können also schon bald mehr Studenten die Gebühren mit solch einem Kredit finanzieren.
Es gab eine Einmalzahlung von 2500 Euro zu Beginn der Förderung und jetzt monatlich 225 Euro.
Insgesamt wird Martin während des Studiums mit etwas mehr als 12.000 Euro gefördert. Welchen Anteil seines Gehalts er später zurückzahlen muss, wurde schon bei Vertragsabschluss festgelegt. In seinem Fall sind es knapp zehn Prozent für die Dauer von vier Jahren. Das heißt: Bei einem Verdienst von 4000 Euro im Monat muss er deutlich mehr zurückzahlen als er bekommen hat, nämlich rund 18.000 Euro. Verdient er sehr viel weniger, spart er sich effektiv Geld. Und sollte er erstmal gar keinen Job finden, hat er auch keine finanzielle Belastung.
Das war ein entscheidendes Kriterium, dass ich mich für diese Förderung entschieden habe, weil ich wusste, wenn ich mal kein Einkommen habe, dann habe ich keine Schulden auf mir lasten, und sobald ich einsteige, zahle ich meinen Anteil und dann tun mir die zehn Prozent nicht weh.
Mittlerweile bekommen an der TU München schon über 150 Studenten diesen einkommensabhängigen Kredit. Und wahrscheinlich wird das Interesse jetzt gewaltig steigen, da in Bayern angekündigt hat, schon im kommenden Wintersemester Studiengebühren einzuführen.
Ich werde drüber nachdenken müssen, über den Fonds, weil im Moment komm ich grad so aus.
Wir haben in der Einführungsveranstaltung mal davon gehört. So richtig Gedanken hat man sich noch nicht gemacht. Irgendwie war es noch nicht so an einen heran getreten. Erst seit Mittwoch ist das Thema aktuell.
Da hatte ich mich auch schon beworben, bin aber abgelehnt worden. Bislang war das noch nicht so bekannt, aber ich denke, dass es jetzt schon einen Run geben wird.
Momentan ist Kapital für knapp 500 Studierende vorhanden, das heißt, es können ohnehin mehr gefördert werden als bisher. Der Kanzler der Technischen Universität, Ludwig Kronthaler, gibt aber zu Bedenken, dass der Bildungsfonds nicht für alle Studenten in Frage kommt:
Ich sehe den Bildungsfonds als Erfolgsmodell für arbeitsnahe Studiengänge, für alle anderen ist es weniger geeignet. Es ist eine private Initiative, die private Interessen verfolgt und nicht mäzenatisch, sondern erfolgsorientiert arbeitet.
Entwickelt wurde das Modell von der Münchner Firma Career Concept, die auch die Verträge mit den Geldgebern aushandelt. Damit für sie die Rechnung aufgeht und sie ihr Kapital inklusive Zinsen zurück bekommen, werden nur besonders leistungsbereite Studenten mit guten Jobaussichten gefördert, so Rolf Zipf von Career Concept. Besonders häufig sind BWLer, Maschinenbaustudenten oder Elektrotechniker vertreten.
Ich würde es mal so formulieren, dass wir unter Umständen bei Studiengängen mit einer weniger guten Jobaussicht höhere Anforderungen an den einzelnen Bewerber stellen als bei einem anderen Studiengang, das heißt aber nicht dass jemand mit schlechteren Verdienstaussichten nicht gefördert werden kann.
Wer aufgenommen werden will, braucht gute Noten und muss ein Online-Bewerbungsverfahren bestehen, in dem auch soziale und unternehmerische Fähigkeiten getestet werden. Ein interessanter Lebenslauf ist auch von Vorteil, so wie bei Martin Seltmann.
Ich habe mich während der Schulzeit außerschulisch engagiert, zum Beispiel bei Jugend forscht, und einige Preise errungen, nach dem Abi war ich ein Jahr in Brasilien und habe einen Freiwilligendienst geleistet und diese Erfahrungen haben vielleicht den Ausschlag gegeben.
Das Einkommen der Eltern spielt keine Rolle. Auch Bafög-Empfänger können sich für den Bildungsfonds bewerben. Rolf Zipf von Career Concept:
Es gibt keine soziale Selektion, wir fragen nicht mal nach dem Einkommen der Eltern, weil wir überzeugt sind, dass eine Leistungsorientierung der richtige Weg ist.
Career Concept ist bereits mit anderen Universitäten im Gespräch. Vielleicht können also schon bald mehr Studenten die Gebühren mit solch einem Kredit finanzieren.