Fünf Jahre ist es her, dass die Lehman-Pleite die Weltwirtschaft an den Rand des Abgrunds trieb. Seither ist hat sich einiges getan in der Bankenbranche - zwangsweise. Dass die Regulierer strenge Vorgaben gemacht haben, das kritisiert Anshu Jain, Co-Chef der Deutschen Bank nicht grundsätzlich:
"Wir sehen uns einer nie da gewesenen Regulierung gegenüber, und das zu Recht. Sie ist für unsere Branche die größte Herausforderung. Ich kritisiere jedoch den mangelnden Zusammenhang der Regulierung - ein sehr wichtiger Unterschied. Genauso wie Regulierer von Banken ein bestimmtes Verhalten erwarten, so erwarten wir das auch von der G20, die während der Krise in der Regulierung hervorragend zusammengearbeitet haben. Nun haben wir fast einen Wettbewerb zwischen unterschiedlichen Vorgaben. Das ist nicht das Beste fürs System."
Anshu Jain gab sich zwar heute Morgen einsichtig, aber er verwies auch darauf, dass die Zahl der Banken in Europa seit 2007 um ein Sechstel geschrumpft sei. Es finde also eine deutliche Konsolidierung statt und eine Vereinfachung der Geschäftsmodelle, von der starke Banken profitieren könnten - organisch oder durch den Kauf schwächerer Wettbewerber. Auch die Deutsche Bank? Darauf antwortet Jain vorsichtig:
"Wir haben verstanden, dass das, was vor fünf Jahren geschehen ist, erschreckend war. Wir lassen uns auch dafür zur Rechenschaft ziehen. Und wir wissen, dass wir noch viele Hausaufgaben erledigen müssen. Wenn das geschehen ist, dann könnten sich wieder spannende Gelegenheiten bieten. Derzeit sehen wir diese, aber sind noch sehr konzentriert auf unsere Hausaufgaben. Die haben wir eben noch nicht erledigt."
Die Sparkassen beobachten diesen Trend mit Sorge. Georg Fahrenschon, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands, argwöhnt, dass die Rettungspolitik bisher nur den Großen helfe, die Abhängigkeit zwischen Banken und Staaten nicht verringere, sondern zu einem Teufelskreis werden lasse. Er verwies auf die Folgen der Niedrigzinspolitik für die Sparkassen. Auch die kleinen Sparer leiden darunter, die keine größeren Risiken bei ihrer Geldanlage eingehen möchten. Dass deren Einlagen nun womöglich auch zur Sicherung maroder Banken in Europa herangezogen werden könnten, dagegen verwahrt sich der Sparkassenpräsident einmal mehr.
Jörg Asmussen, Mitglied des EZB-Direktoriums, hält diese Gefahr für nicht mehr so groß, wenn die EZB erst einmal die Aufsicht über die größten 130 Kreditinstitute im Euroraum übernommen habe. Die Notenbank als Aufseher müsste dann aber auch entscheiden können, wann eine Bank abgewickelt werden müsse:
"Die finanziellen Lasten sollen gespeist werden durch einen Fonds, der gespeist wird durch Beiträge der Industrie. Und wenn wir die Bankenaufsicht und die -Abwicklung auf die europäische Ebene gehoben haben, das bedeutet dann auch, dass eine gemeinsame, europäische Einlagensicherung weniger dringlich ist."
"Wir sehen uns einer nie da gewesenen Regulierung gegenüber, und das zu Recht. Sie ist für unsere Branche die größte Herausforderung. Ich kritisiere jedoch den mangelnden Zusammenhang der Regulierung - ein sehr wichtiger Unterschied. Genauso wie Regulierer von Banken ein bestimmtes Verhalten erwarten, so erwarten wir das auch von der G20, die während der Krise in der Regulierung hervorragend zusammengearbeitet haben. Nun haben wir fast einen Wettbewerb zwischen unterschiedlichen Vorgaben. Das ist nicht das Beste fürs System."
Anshu Jain gab sich zwar heute Morgen einsichtig, aber er verwies auch darauf, dass die Zahl der Banken in Europa seit 2007 um ein Sechstel geschrumpft sei. Es finde also eine deutliche Konsolidierung statt und eine Vereinfachung der Geschäftsmodelle, von der starke Banken profitieren könnten - organisch oder durch den Kauf schwächerer Wettbewerber. Auch die Deutsche Bank? Darauf antwortet Jain vorsichtig:
"Wir haben verstanden, dass das, was vor fünf Jahren geschehen ist, erschreckend war. Wir lassen uns auch dafür zur Rechenschaft ziehen. Und wir wissen, dass wir noch viele Hausaufgaben erledigen müssen. Wenn das geschehen ist, dann könnten sich wieder spannende Gelegenheiten bieten. Derzeit sehen wir diese, aber sind noch sehr konzentriert auf unsere Hausaufgaben. Die haben wir eben noch nicht erledigt."
Die Sparkassen beobachten diesen Trend mit Sorge. Georg Fahrenschon, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands, argwöhnt, dass die Rettungspolitik bisher nur den Großen helfe, die Abhängigkeit zwischen Banken und Staaten nicht verringere, sondern zu einem Teufelskreis werden lasse. Er verwies auf die Folgen der Niedrigzinspolitik für die Sparkassen. Auch die kleinen Sparer leiden darunter, die keine größeren Risiken bei ihrer Geldanlage eingehen möchten. Dass deren Einlagen nun womöglich auch zur Sicherung maroder Banken in Europa herangezogen werden könnten, dagegen verwahrt sich der Sparkassenpräsident einmal mehr.
Jörg Asmussen, Mitglied des EZB-Direktoriums, hält diese Gefahr für nicht mehr so groß, wenn die EZB erst einmal die Aufsicht über die größten 130 Kreditinstitute im Euroraum übernommen habe. Die Notenbank als Aufseher müsste dann aber auch entscheiden können, wann eine Bank abgewickelt werden müsse:
"Die finanziellen Lasten sollen gespeist werden durch einen Fonds, der gespeist wird durch Beiträge der Industrie. Und wenn wir die Bankenaufsicht und die -Abwicklung auf die europäische Ebene gehoben haben, das bedeutet dann auch, dass eine gemeinsame, europäische Einlagensicherung weniger dringlich ist."