Die Stadt Burg auf Fehmarn. Der Ort lebt augenscheinlich vom Tourismus. Straßencafés, Restaurants, Imbisse wechseln sich ab. Allein die flanierenden Passanten sind jetzt im März noch nicht so zahlreich wie zu Ostern oder während des Sommers. Die Verkäuferin im Fischladen freut sich, dass die Brücke nach Dänemark nun kommt.
"Erstens die Verbindung finde ich besser dadurch, und ich denke mal, dass dadurch auch mehr Arbeitsplätze entstehen. Ich denke nicht, dass der Tourismus darunter leiden wird. Der Tourismus wird genauso gut sein. Was viele auf Fehmarn, die dagegen sind, befürchten, dass das zurückgehen wird. Also ich finde das gut."
Einige Meter weiter, auf dem Marktplatz, genießen zwei ältere Damen die nachmittägliche Sonne. Den Bau der Brücke sehen sie skeptisch: zu viel Verkehr, zu viel Baulärm, durch die Bundesstraße werde Fehmarn in zwei Hälften geteilt.
"Ja, die tut nicht nötig."
"Für die, die in Puttgarden arbeiten, und die Fährschiffe fallen mal weg. Ich weiß nicht, ob das für die Leute gut ist."
Auf der Fähre von Puttgarden ins dänische Rødby verteilen sich die Passagiere langsam an Deck. Eine Dreiviertelstunde dauert die Überfahrt, Zeit genug, um etwas zu essen, im Duty-free-Shop einzukaufen oder einfach den Blick schweifen zu lassen. Wie Siegfried Lachmann aus dem Schwarzwald:
"Ich mache immer diese Tour hier von Puttgarden nach Rødby und wieder zurück. Und ich sage mir, warum braucht ihr eine Brücke? Weil das ist so was von genial gelöst, dieser 20-, 30-Minutentakt, wie das hier läuft. Also, ich weiß nicht, das ist rausgeschmissenes Geld in meinen Augen. Das wird wieder so unpersönlich, dass man hier durchrast und man überhaupt nicht mitbekommt, dass man hier von einem Land aufs andere wechselt. Das ist immer noch eine schöne Abwechslung, auch wenn man nach Skandinavien hoch in den Urlaub fährt, ist das eine wunderbare Geschichte hier."
Noch immer ist unklar, wo genau die Brücke auf dänischer Seite an Land angebunden werden soll. Eine Möglichkeit ist das Feld von Bauer Elling Almegaard. Dort, wo er heute noch pflügt, könnten in einem Jahrzehnt betonierte Fahrbahnen verlaufen.
"Ich meine, die Erwartungen sind übertrieben. Viele meinen, mit der Brücke würden sich Unternehmen ansiedeln. Das mag schon sein, aber ich denke nicht, in dem Maße, dass die Region davon profitiert. Einen großen Unterschied wird das nicht ausmachen."
Viele Bürger teilen diese Einschätzung von Bauer Almegaard nicht. Auf den strukturschwachen Inseln Lolland und Falster gilt die Brücke als Hoffnungsschimmer. Eine Frau sagt:
"Das kann gar nicht schnell genug gehen. Die Brücke bringt Wachstum, auf deutscher wie auf dänischer Seite. Je eher sie kommt, desto besser."
Ein Optimismus, der sich auch bis in die Kommunalverwaltung der Insel Lolland in Maribo erstreckt. Kommunalchef Thomas Knudsen zeigt sich hier verwundert über die Skepsis gerade auf deutscher Seite. Die Brücke werde die gesamte Region beleben. Künftig könne man Hamburg wie Kopenhagen in anderthalb Stunden erreichen, gleichzeitig in idyllischer Natur und am Meer leben:
"Hinzu kommt: Die Fehmarnbrücke wird ja weder für Burg auf Fehmarn, noch für den Hafen von Rødby gebaut. Es geht darum, Skandinavien anzubinden an Europa, eine Region zu schaffen von Hamburg bis nach Stockholm und Oslo. Da ergibt sich für uns hier vor Ort die ein oder andere Möglichkeit. Das große Ganze aber sollte man nicht aus den Augen verlieren. Die Brücke wird nicht um unser Willen gebaut."
Anmerkung der Online-Redaktion: Das dänische Parlament hat dem Vorhaben nach Ausstrahlung des Beitrages mittlerweile zugestimmt. Bis zum Jahre 2018 soll das Bauwerk Rödby mit Puttgarden verbinden. Dänemark hat sich verpflichtet, die auf 4,4 Milliarden Euro veranschlagten Baukosten alleine zu tragen. Auf Deutschland kommen Kosten von knapp einer Milliarde Euro für die Anbindung an Land zu.
"Erstens die Verbindung finde ich besser dadurch, und ich denke mal, dass dadurch auch mehr Arbeitsplätze entstehen. Ich denke nicht, dass der Tourismus darunter leiden wird. Der Tourismus wird genauso gut sein. Was viele auf Fehmarn, die dagegen sind, befürchten, dass das zurückgehen wird. Also ich finde das gut."
Einige Meter weiter, auf dem Marktplatz, genießen zwei ältere Damen die nachmittägliche Sonne. Den Bau der Brücke sehen sie skeptisch: zu viel Verkehr, zu viel Baulärm, durch die Bundesstraße werde Fehmarn in zwei Hälften geteilt.
"Ja, die tut nicht nötig."
"Für die, die in Puttgarden arbeiten, und die Fährschiffe fallen mal weg. Ich weiß nicht, ob das für die Leute gut ist."
Auf der Fähre von Puttgarden ins dänische Rødby verteilen sich die Passagiere langsam an Deck. Eine Dreiviertelstunde dauert die Überfahrt, Zeit genug, um etwas zu essen, im Duty-free-Shop einzukaufen oder einfach den Blick schweifen zu lassen. Wie Siegfried Lachmann aus dem Schwarzwald:
"Ich mache immer diese Tour hier von Puttgarden nach Rødby und wieder zurück. Und ich sage mir, warum braucht ihr eine Brücke? Weil das ist so was von genial gelöst, dieser 20-, 30-Minutentakt, wie das hier läuft. Also, ich weiß nicht, das ist rausgeschmissenes Geld in meinen Augen. Das wird wieder so unpersönlich, dass man hier durchrast und man überhaupt nicht mitbekommt, dass man hier von einem Land aufs andere wechselt. Das ist immer noch eine schöne Abwechslung, auch wenn man nach Skandinavien hoch in den Urlaub fährt, ist das eine wunderbare Geschichte hier."
Noch immer ist unklar, wo genau die Brücke auf dänischer Seite an Land angebunden werden soll. Eine Möglichkeit ist das Feld von Bauer Elling Almegaard. Dort, wo er heute noch pflügt, könnten in einem Jahrzehnt betonierte Fahrbahnen verlaufen.
"Ich meine, die Erwartungen sind übertrieben. Viele meinen, mit der Brücke würden sich Unternehmen ansiedeln. Das mag schon sein, aber ich denke nicht, in dem Maße, dass die Region davon profitiert. Einen großen Unterschied wird das nicht ausmachen."
Viele Bürger teilen diese Einschätzung von Bauer Almegaard nicht. Auf den strukturschwachen Inseln Lolland und Falster gilt die Brücke als Hoffnungsschimmer. Eine Frau sagt:
"Das kann gar nicht schnell genug gehen. Die Brücke bringt Wachstum, auf deutscher wie auf dänischer Seite. Je eher sie kommt, desto besser."
Ein Optimismus, der sich auch bis in die Kommunalverwaltung der Insel Lolland in Maribo erstreckt. Kommunalchef Thomas Knudsen zeigt sich hier verwundert über die Skepsis gerade auf deutscher Seite. Die Brücke werde die gesamte Region beleben. Künftig könne man Hamburg wie Kopenhagen in anderthalb Stunden erreichen, gleichzeitig in idyllischer Natur und am Meer leben:
"Hinzu kommt: Die Fehmarnbrücke wird ja weder für Burg auf Fehmarn, noch für den Hafen von Rødby gebaut. Es geht darum, Skandinavien anzubinden an Europa, eine Region zu schaffen von Hamburg bis nach Stockholm und Oslo. Da ergibt sich für uns hier vor Ort die ein oder andere Möglichkeit. Das große Ganze aber sollte man nicht aus den Augen verlieren. Die Brücke wird nicht um unser Willen gebaut."
Anmerkung der Online-Redaktion: Das dänische Parlament hat dem Vorhaben nach Ausstrahlung des Beitrages mittlerweile zugestimmt. Bis zum Jahre 2018 soll das Bauwerk Rödby mit Puttgarden verbinden. Dänemark hat sich verpflichtet, die auf 4,4 Milliarden Euro veranschlagten Baukosten alleine zu tragen. Auf Deutschland kommen Kosten von knapp einer Milliarde Euro für die Anbindung an Land zu.