Johnson hatte an ihrem Arbeitsplatz mit rassistischen Vorurteilen zu kämpfen, obwohl sie eine überaus begabte Mathematikerin war. Als Kind hatte sie mehrere Klassen übersprungen und war von Eltern und Lehrern gezielt gefördert worden.
Das Langley-Zentrum wurde schließlich der neu gegründeten NASA zugeschlagen – und plötzlich arbeitete Kathy Johnson für das bemannte Raumfahrtprogramm, gemeinsam mit ausschließlich weißen Männern. Die konnten auf ihr Talent nicht verzichten. Schnell war sie nicht mehr nur Rechnerin, sondern entwickelte aufgrund ihrer exzellenten analytischen Fähigkeiten die entscheidenden Verfahren, um Raumflüge sicher durchzuführen.
John Glenn, der als erster US-Amerikaner die Erde umkreist hat, bat vor seinem Start Kathy Johnson, die Bahn des Raumschiffs noch einmal zu überprüfen – er traute der Mathematikerin mehr als den inzwischen genutzten elektronischen Computern. Auch am Apollo-Programm war Kathy Johnson entscheidend beteiligt.
Der Film "Unerkannte Heldinnen" hat ihr kürzlich ein Denkmal gesetzt. Vor anderthalb Jahren hat US-Präsident Barack Obama die damals siebenundneunzigjährige Kathy Johnson mit der Freiheitsmedaille ausgezeichnet. Zudem hat die NASA ein neues Rechenzentrum nach Katherine Johnson benannt, der brillanten Mathematikerin für die bemannten Raumflüge.