Salie sitzt in Straßburg vor dem Fernseher und verfolgt die Europameisterschaft im Fußball, damit sie anschließend mit Madické im Senegal am Telefon fachsimpeln kann. Ihr kleiner Bruder träumt davon, in Europa ein Fußballstar zu werden. Der Fotograf Nev macht eine Porträtaufnahme von Aurelia Mashilo, einer erfolgreichen Geschäftsfrau, neben ihrem Briefkasten in Nymphengestalt. Das Bild ist Teil einer Serie über die neuen Reichen, die "Black Diamonds", die im Norden von Johannesburg ihre Domizile errichtet haben. Salie und Nev sind Romanfiguren und stammen aus Afrika. Sie nehmen ihr Publikum mit in afrikanische Welten jenseits von Hunger, Krieg und Katastrophen. Schriftstellerinnen und Autoren aus Afrika erzählen Geschichten voller Spannung und Witz, aus ungewöhnlichen Blickwinkeln und mit überraschenden Auflösungen, aus Soweto, von der Atlantikinsel Niodior und aus Kliprand in der Kapprovinz. Sie sind neue, starke Stimmen auf der Bühne der Weltliteratur.
Zoe Wicomb und Fatou Diome. Beide tragen Afrika im Herzen. Ihr neues Zuhause betrachten sie mit einem in der alten Heimat geprägten Blick. Davon, von dem Leben in und zwischen zwei Welten, erzählen ihre Romane.
Die südafrikanische Schriftstellerin Zoe Wicomb
Literaturhinweis
Zoe Wicomb: October. Bisher nicht übersetzt. The New Press, New York 2014
Zoe Wicomb: October. Bisher nicht übersetzt. The New Press, New York 2014
Mehr über die südafrikanische Schriftstellerin bei Wikipedia: Zoe Wicomb
Zoe Wicomb lebt in Glasgow
in einem Reihenhaus an einem kleinen, begrünten Platz. Die schmale Frau mit Afrofrisur erinnert sich an das Jahr 1970, als sie zum Studium nach Europa ging.
in einem Reihenhaus an einem kleinen, begrünten Platz. Die schmale Frau mit Afrofrisur erinnert sich an das Jahr 1970, als sie zum Studium nach Europa ging.
Zoe Wicomb: "Ich kam nach London und fand es extrem aufregend. Die Hippie-Bewegung war ungeheuer lebendig, es war so befreiend. Ich wusste, ich hatte das Richtige getan."
Zoe Wicomb verließ Südafrika zur finstersten Apartheid-Zeit. Sie war als "Farbige" einsortiert, denn in ihrer Familie gab es dunkel- und hellhäutige Vorfahren. Zoe wächst in der Kapprovinz auf, in einem kleinen Dorf weit entfernt von der glänzenden Metropole Kapstadt. Die Eltern sind sehr streng und sehr christlich.
Zoe Wicomb: "Religion war immer sehr stark in Südafrika. Sie spielte auch eine Rolle bei der Unterdrückung wegen des Geschlechts und wegen der Hautfarbe. Die Kirche hatte eine große Bedeutung im System der Apartheid. All diese Dinge kamen zusammen zu dem einen Gefühl: "Ich will weg!"
Zoes Eltern ist immerhin wichtig, dass ihre Tochter eine gute Bildung erhält. Sie schicken das Mädchen zur Tante nach Kapstadt, dort kann sie eine englischsprachige Schule besuchen - wenn auch eine Schule für "Farbige". Englisch ist Weltsprache, dagegen gilt die an den Schulen auf dem Land übliche Unterrichtssprache Afrikaans als Sprache der Apartheid. Mit Anfang zwanzig hat Zoe Wicomb endlich die Möglichkeit, Südafrikas Enge und seinen Rassismus hinter sich zu lassen. Sie entscheidet sich für Großbritannien, die einstige Kolonialmacht.
Zoe Wicomb: "Ich musste in ein englischsprachiges Land gehen, denn es war sehr wichtig für mich, mit den Leuten reden zu können. Ich wollte nicht den Nachteil haben, eine fremde Sprache lernen zu müssen. Deshalb war klar, dass ich nach England gehe. Warum ich damals nicht anderswohin in Afrika gegangen bin? Ich hatte es nicht im Blick. Man hatte mich ganz ohne Zweifel einer Gehirnwäsche unterzogen, sodass ich dachte, dort würde ich überhaupt nicht leben können. Ich wollte, was die Medien mir nahelegten. Sie versprachen aufregende Dinge, neue Ideen, eine befreite Kultur - alles, was ich verzweifelt suchte."
Zoe Wicomb verließ Südafrika zur finstersten Apartheid-Zeit. Sie war als "Farbige" einsortiert, denn in ihrer Familie gab es dunkel- und hellhäutige Vorfahren. Zoe wächst in der Kapprovinz auf, in einem kleinen Dorf weit entfernt von der glänzenden Metropole Kapstadt. Die Eltern sind sehr streng und sehr christlich.
Zoe Wicomb: "Religion war immer sehr stark in Südafrika. Sie spielte auch eine Rolle bei der Unterdrückung wegen des Geschlechts und wegen der Hautfarbe. Die Kirche hatte eine große Bedeutung im System der Apartheid. All diese Dinge kamen zusammen zu dem einen Gefühl: "Ich will weg!"
Zoes Eltern ist immerhin wichtig, dass ihre Tochter eine gute Bildung erhält. Sie schicken das Mädchen zur Tante nach Kapstadt, dort kann sie eine englischsprachige Schule besuchen - wenn auch eine Schule für "Farbige". Englisch ist Weltsprache, dagegen gilt die an den Schulen auf dem Land übliche Unterrichtssprache Afrikaans als Sprache der Apartheid. Mit Anfang zwanzig hat Zoe Wicomb endlich die Möglichkeit, Südafrikas Enge und seinen Rassismus hinter sich zu lassen. Sie entscheidet sich für Großbritannien, die einstige Kolonialmacht.
Zoe Wicomb: "Ich musste in ein englischsprachiges Land gehen, denn es war sehr wichtig für mich, mit den Leuten reden zu können. Ich wollte nicht den Nachteil haben, eine fremde Sprache lernen zu müssen. Deshalb war klar, dass ich nach England gehe. Warum ich damals nicht anderswohin in Afrika gegangen bin? Ich hatte es nicht im Blick. Man hatte mich ganz ohne Zweifel einer Gehirnwäsche unterzogen, sodass ich dachte, dort würde ich überhaupt nicht leben können. Ich wollte, was die Medien mir nahelegten. Sie versprachen aufregende Dinge, neue Ideen, eine befreite Kultur - alles, was ich verzweifelt suchte."
Die senegalesische Schriftstellerin Fatou Diome
Informationen über die sengalesische Schriftstellerin bei Wikipedia
Informationen über die sengalesische Schriftstellerin bei Wikipedia
Literaturhinweis:
Fatou Diome: Der Bauch des Ozeans. Original: Le ventre de l´Atlantique. Aus dem Französischen von Brigitte Große Diogenes Verlag, Zürich 2004
Fatou Diome: Der Bauch des Ozeans. Original: Le ventre de l´Atlantique. Aus dem Französischen von Brigitte Große Diogenes Verlag, Zürich 2004
Das Leben in Afrika und Europa, das Leben auf - oder zwischen - zwei Kontinenten:
Darum geht es auch im Roman "Der Bauch des Ozeans" der gebürtigen Senegalesin Fatou Diome. Das Buch wurde vor bald fünfzehn Jahren veröffentlicht. Fatou Diome ist damit eine frühe Schriftstellerin der Migration aus Afrika in die vermeintlich bessere Welt, nach Europa. Ihre Hauptfigur ist Salie, geboren auf einer Insel vor der senegalesischen Küste im Atlantik und nun in Straßburg zu Hause.
"Er läuft, tackelt, dribbelt, schießt, fällt, steht wieder auf und rennt weiter. Schneller! Da kriegen die Italiener Gegenwind. Wehe, der Ball geht durch die Beine von Toldo ins Netz! Großer Gott, so tu doch was! Ich schreie nicht, ich flehe dich an. Tu etwas, wenn du tatsächlich allmächtig bist! Ah! Da ist ja Maldini wieder, er tänzelt über den Rasen. Ich springe vom Fernsehsofa auf und trete zu. Aua, das war der Tisch! Ich wollte den Ball weiter nach vorne bringen, Maldini zuspielen und ihn abschirmen, damit er aus der Tiefe des Raums den Ball im gegnerischen Tor versenkt. Doch ich habe mit meinem Tritt bloß den kalten Tee verschüttet. In diesem Moment ist wahrscheinlich ganz Italien vor Schreck versteinert wie die Bewohner von Pompeji.
"Maldini! Jaaaa! Großartiger Rückpass von Maldini zu seinem Keeper! Toldo klärt! Maldini ist ein Genie!" Der Reporter hatte zu einer Hymne auf Maldini angehoben, doch in der Hektik der EM-Berichterstattung reimten sich dann doch bloß die Ausrufezeichen.
Warum ich euch das erzähle? Weil ich ein Fußballfan bin? Nicht unbedingt. Und weshalb sonst? Weil ich für Maldini schwärme? Unsinn! Ich bin nicht so dumm, dass ich den Stars nachlaufe und mir den Hals nach den Sternen verrenke. Als ich ein kleines Mädchen war, hat meine Großmutter mir gezeigt, wie man die Sterne vom Himmel holt: Du stellst nachts eine Schüssel mit Wasser in den Hof, schon liegen sie dir zu Füßen ....
An diesem 29. Juni 2000 läuft das Europameisterschafts-Halbfinale Italien gegen Holland im Fernsehen. Meine Augen starren auf den Bildschirm, doch mein Herz sieht in die Ferne. Dort, auf der Insel Niodior, gibt es Menschen, die seit Jahrhunderten an ihrem Stückchen Land hängen wie Krümel am Maul des Ozeans. Sie warten ergeben, ob die nächste Welle sie verschlingt oder verschont. Daran muss ich immer denken, wenn mein Gedächtnis mich zurückführt zum Minarett der in ihren Gewissheiten erstarrten Moschee und zu den Kokospalmen, die ihre Mähnen wiegen in einem rätselhaften, heidnischen Tanz. Vielleicht ist es ein Begräbnistanz, der einst die Rückkehr der Toten zu den Ahnen weihte. Oder einer der vielen Hochzeitstänze am Ende der Regenzeit, nach der Ernte. Oder ein Sturmtanz, in dem sie sich schütteln wie junge Mädchen, die sich gegen die Heirat mit einem ungeliebten Mann sträuben ....
Bald zehn Jahre ist es her, dass ich den Schatten der Kokospalmen hinter mir ließ. Meine gefangenen, vom Asphalt geschundenen Füße erinnern sich noch an ihre einstige Freiheit, als der Sand sie liebkoste, Muscheln sie kratzten und manchmal ein Dorn sie stach, um das Leben in ihnen wachzukitzeln. So betrat ich den Boden Europas, mit Füßen, die von der afrikanischen Erde geformt und gezeichnet waren. Ich setze einen vor den andern, wie jeder Mensch. Aber ich weiß, dass ich im Westen andere Schritte mache als jene, mit denen ich die Gassen, Strände, Pfade und Felder meiner Heimat erkundet habe. Die Bewegung ist überall die gleiche, nur der Horizont wechselt. In Afrika folgte ich der Spur des Schicksals, die aus Zufall und aus unendlicher Hoffnung bestand. In Europa marschiere ich durch den langen Tunnel der Leistung auf wohldefinierte Ziele zu. Zufälle gibt´s nicht, jeder Schritt hat ein Ziel, und die Hoffnung ist nur so groß wie dein Kampfgeist ...
So gehe ich durch das Grau, in das nur selten ein Sonnenstrahl fällt, und zähle meine Schritte, die kümmerlichen Meter auf dem Weg zur Verwirklichung meines Traums. Doch wie viele Kilometer, wie viele arbeitsame Tage und schlaflose Nächte trennen mich noch von dem ungewissen Erfolg, den die Meinen so selbstverständlich erwarten, seit ich sagte, dass ich nach Frankreich gehe? Meine Schritte sind schwer von ihren Träumen, mein Kopf ist voll von meinen. Ich taste mich vorwärts, ohne zu wissen, in welche Richtung. Es ist kein Mast in Sicht, an dem ich die Siegesfahne hissen könnte, und kein Wasser, um die Schande des Scheiterns abzuwaschen ...
Der Fernseher holt mich in die Wirklichkeit zurück. Wenn die Reporter "Maldini" brüllen, taucht ein Gesicht vor mir auf. Tausende von Kilometern entfernt, auf einer Insel in Senegal, die kaum groß genug für ein Stadion ist, sitzt ein junger Mann wie angewurzelt vor einem klapprigen Gerät und sieht dasselbe Spiel wie ich. Ich bin ihm ganz nah."
Der junge Mann heißt Madické, er ist Salies kleiner Bruder. Er verehrt den italienischen Fußballstar Maldini. Madické träumt davon, einmal so zu werden wie sein Held. Dafür muss er nach Europa gehen und dort Profifußballer werden. Seine Schwester Salie, die schon seit Jahren in Europa lebt, soll ihm helfen, seinen Traum zu verwirklichen. Unbedingt. Fatou Diome, die Schöpferin von Salie und Madické, erzählt, wie solche Träume entstehen.
Fatou Diome: "In Afrika, vor allem in den Dörfern, idealisieren sie Europa. Das ist das Eldorado, davon träumen sie. Dafür sorgen auch die Fernsehbilder, die sie sehen. Und weil es entwickelte Länder sind, denken sie, dass alles einfach ist, wegen des Reichtums dort.
Darum geht es auch im Roman "Der Bauch des Ozeans" der gebürtigen Senegalesin Fatou Diome. Das Buch wurde vor bald fünfzehn Jahren veröffentlicht. Fatou Diome ist damit eine frühe Schriftstellerin der Migration aus Afrika in die vermeintlich bessere Welt, nach Europa. Ihre Hauptfigur ist Salie, geboren auf einer Insel vor der senegalesischen Küste im Atlantik und nun in Straßburg zu Hause.
"Er läuft, tackelt, dribbelt, schießt, fällt, steht wieder auf und rennt weiter. Schneller! Da kriegen die Italiener Gegenwind. Wehe, der Ball geht durch die Beine von Toldo ins Netz! Großer Gott, so tu doch was! Ich schreie nicht, ich flehe dich an. Tu etwas, wenn du tatsächlich allmächtig bist! Ah! Da ist ja Maldini wieder, er tänzelt über den Rasen. Ich springe vom Fernsehsofa auf und trete zu. Aua, das war der Tisch! Ich wollte den Ball weiter nach vorne bringen, Maldini zuspielen und ihn abschirmen, damit er aus der Tiefe des Raums den Ball im gegnerischen Tor versenkt. Doch ich habe mit meinem Tritt bloß den kalten Tee verschüttet. In diesem Moment ist wahrscheinlich ganz Italien vor Schreck versteinert wie die Bewohner von Pompeji.
"Maldini! Jaaaa! Großartiger Rückpass von Maldini zu seinem Keeper! Toldo klärt! Maldini ist ein Genie!" Der Reporter hatte zu einer Hymne auf Maldini angehoben, doch in der Hektik der EM-Berichterstattung reimten sich dann doch bloß die Ausrufezeichen.
Warum ich euch das erzähle? Weil ich ein Fußballfan bin? Nicht unbedingt. Und weshalb sonst? Weil ich für Maldini schwärme? Unsinn! Ich bin nicht so dumm, dass ich den Stars nachlaufe und mir den Hals nach den Sternen verrenke. Als ich ein kleines Mädchen war, hat meine Großmutter mir gezeigt, wie man die Sterne vom Himmel holt: Du stellst nachts eine Schüssel mit Wasser in den Hof, schon liegen sie dir zu Füßen ....
An diesem 29. Juni 2000 läuft das Europameisterschafts-Halbfinale Italien gegen Holland im Fernsehen. Meine Augen starren auf den Bildschirm, doch mein Herz sieht in die Ferne. Dort, auf der Insel Niodior, gibt es Menschen, die seit Jahrhunderten an ihrem Stückchen Land hängen wie Krümel am Maul des Ozeans. Sie warten ergeben, ob die nächste Welle sie verschlingt oder verschont. Daran muss ich immer denken, wenn mein Gedächtnis mich zurückführt zum Minarett der in ihren Gewissheiten erstarrten Moschee und zu den Kokospalmen, die ihre Mähnen wiegen in einem rätselhaften, heidnischen Tanz. Vielleicht ist es ein Begräbnistanz, der einst die Rückkehr der Toten zu den Ahnen weihte. Oder einer der vielen Hochzeitstänze am Ende der Regenzeit, nach der Ernte. Oder ein Sturmtanz, in dem sie sich schütteln wie junge Mädchen, die sich gegen die Heirat mit einem ungeliebten Mann sträuben ....
Bald zehn Jahre ist es her, dass ich den Schatten der Kokospalmen hinter mir ließ. Meine gefangenen, vom Asphalt geschundenen Füße erinnern sich noch an ihre einstige Freiheit, als der Sand sie liebkoste, Muscheln sie kratzten und manchmal ein Dorn sie stach, um das Leben in ihnen wachzukitzeln. So betrat ich den Boden Europas, mit Füßen, die von der afrikanischen Erde geformt und gezeichnet waren. Ich setze einen vor den andern, wie jeder Mensch. Aber ich weiß, dass ich im Westen andere Schritte mache als jene, mit denen ich die Gassen, Strände, Pfade und Felder meiner Heimat erkundet habe. Die Bewegung ist überall die gleiche, nur der Horizont wechselt. In Afrika folgte ich der Spur des Schicksals, die aus Zufall und aus unendlicher Hoffnung bestand. In Europa marschiere ich durch den langen Tunnel der Leistung auf wohldefinierte Ziele zu. Zufälle gibt´s nicht, jeder Schritt hat ein Ziel, und die Hoffnung ist nur so groß wie dein Kampfgeist ...
So gehe ich durch das Grau, in das nur selten ein Sonnenstrahl fällt, und zähle meine Schritte, die kümmerlichen Meter auf dem Weg zur Verwirklichung meines Traums. Doch wie viele Kilometer, wie viele arbeitsame Tage und schlaflose Nächte trennen mich noch von dem ungewissen Erfolg, den die Meinen so selbstverständlich erwarten, seit ich sagte, dass ich nach Frankreich gehe? Meine Schritte sind schwer von ihren Träumen, mein Kopf ist voll von meinen. Ich taste mich vorwärts, ohne zu wissen, in welche Richtung. Es ist kein Mast in Sicht, an dem ich die Siegesfahne hissen könnte, und kein Wasser, um die Schande des Scheiterns abzuwaschen ...
Der Fernseher holt mich in die Wirklichkeit zurück. Wenn die Reporter "Maldini" brüllen, taucht ein Gesicht vor mir auf. Tausende von Kilometern entfernt, auf einer Insel in Senegal, die kaum groß genug für ein Stadion ist, sitzt ein junger Mann wie angewurzelt vor einem klapprigen Gerät und sieht dasselbe Spiel wie ich. Ich bin ihm ganz nah."
Der junge Mann heißt Madické, er ist Salies kleiner Bruder. Er verehrt den italienischen Fußballstar Maldini. Madické träumt davon, einmal so zu werden wie sein Held. Dafür muss er nach Europa gehen und dort Profifußballer werden. Seine Schwester Salie, die schon seit Jahren in Europa lebt, soll ihm helfen, seinen Traum zu verwirklichen. Unbedingt. Fatou Diome, die Schöpferin von Salie und Madické, erzählt, wie solche Träume entstehen.
Fatou Diome: "In Afrika, vor allem in den Dörfern, idealisieren sie Europa. Das ist das Eldorado, davon träumen sie. Dafür sorgen auch die Fernsehbilder, die sie sehen. Und weil es entwickelte Länder sind, denken sie, dass alles einfach ist, wegen des Reichtums dort.
Salie denkt nicht so, denn sie hat in Europa festgestellt, dass man diskriminiert wird, wenn man schwarz ist. Man muss Arbeit unterhalb der eigenen Qualifikation annehmen, das ist nicht angenehm. All das wissen die Leute im Dorf nicht. Es ist diese Unwissenheit, die Unkenntnis der anderen Kultur, die Fremde an den Rand drängt und ihre Eingliederung in Europa sehr schwierig macht!"
Viele Menschen, die versuchen, nach Europa zu gelangen, kommen aus Westafrika: aus dem Senegal und den südlich angrenzenden Küstenstaaten. Manche brechen auf, weil sie "nur" von einem besseren Leben träumen. Weil sie Verwandte haben oder Leute aus der Nachbarschaft kennen, die es nach Europa geschafft haben und die nun vom Leben in der Ferne schwärmen und jede Menge Geschenke mitbringen, wenn sie zu Besuch kommen. Andere machen sich auf den beschwerlichen, gefährlichen Weg nach Norden, weil das Leben zu Hause unerträglich geworden ist. Fischer fangen nichts mehr, denn Fabrikschiffe aus Europa haben den Ozean leer geräumt.
Wieder andere fliehen vor der Gewalt in ihrem Land und weil ein Ende der Gräuel nicht abzusehen ist.
Viele Menschen, die versuchen, nach Europa zu gelangen, kommen aus Westafrika: aus dem Senegal und den südlich angrenzenden Küstenstaaten. Manche brechen auf, weil sie "nur" von einem besseren Leben träumen. Weil sie Verwandte haben oder Leute aus der Nachbarschaft kennen, die es nach Europa geschafft haben und die nun vom Leben in der Ferne schwärmen und jede Menge Geschenke mitbringen, wenn sie zu Besuch kommen. Andere machen sich auf den beschwerlichen, gefährlichen Weg nach Norden, weil das Leben zu Hause unerträglich geworden ist. Fischer fangen nichts mehr, denn Fabrikschiffe aus Europa haben den Ozean leer geräumt.
Wieder andere fliehen vor der Gewalt in ihrem Land und weil ein Ende der Gräuel nicht abzusehen ist.
In der zweiten und dritten Stunden begeben wir uns an die Südspitze des Kontinents.
Wir besuchen Ivan Vladislavic, den literarischen Chronisten des Umbruchs in Johannesburg. Und, gerade einmal zwanzig Kilometer von Jo´burgs Innenstadt entfernt und doch in einer anderen Welt, treffen wir den Romanautor Niq Mhlongo - in Soweto, dem größten Township Südafrikas.
Ivan Vladislavic, Schriftsteller aus Pretoria
Ivan Vladislavic: Johannesburg. Insel aus Zufall. Original: Portrait with Keys. Joburg & what-what Aus dem Englischen. von Thomas Brückner. A1 Verlag, München 2008
Ivan Vladislavic: Double Negative. Aus dem Englischen von Thomas Brückner. A1 Verlag, München 2015
Ivan Vladislavic: Double Negative. Aus dem Englischen von Thomas Brückner. A1 Verlag, München 2015
Die Website von Ivan Vladislavic und Informationen bei Wikipedia
Ivan presst die Lippen zusammen, als er auf Hillbrow zusteuert.
Ich kenne Ivan eigentlich als zugewandten Menschen, er lacht gerne. Hier, in Johannesburgs berüchtigtem Innenstadtbezirk, würde er auf keinen Fall aus dem Auto steigen, erklärt er nun und umklammert das Lenkrad, während wir im dichten Strom von japanischen Mittelklassewagen und deutschen Premiumkarossen die Straßen entlang rollen. Durch die geschlossenen Scheiben sehe ich munteres Treiben auf den Gehwegen. Ladentüren stehen offen, Imbisse präsentieren ihre Gerichte auf Klebefolien. Am Straßenrand wird ein Pick-up mit einer wuchtigen Sitzgarnitur beladen, daneben poliert ein Mann die Familienkutsche. An einer Kreuzung gerät für Sekunden der Ponte Tower ins Blickfeld.
Ivan, der wie alle hier gleich zum Vornamen übergegangen ist und mit Nachnamen Vladislavic heißt, blickt konzentriert auf die Fahrbahn. Mit seinen präzise beobachteten, intelligent weiter gesponnenen Geschichten ist er Johannesburgs literarische Stimme nach dem Ende der Rassentrennung. Die weiße Stimme, genauer gesagt.
Johannesburgs schwarze Stimme heißt Niq Mhlongo und kommt, streng genommen, gar nicht aus Johannesburg, sondern aus Soweto, dem größten südafrikanischen Township, etwa zwanzig Kilometer von Jo´burgs Innenstadt entfernt. Niq Mhlongo erzählt ganz andere Geschichten. Wir werden ihn in der dritten Stunde dieser Langen Nacht über Literatur aus Afrika kennenlernen.
Ivan Vladislavic ist Jahrgang 1957 und hat irisch-kroatische Wurzeln. Für Weiße wie ihn war es ein bedrückender Verlust, als er sich ab den 1990er Jahren nicht mehr frei im Stadtzentrum bewegen konnte. Er lernte nun das Gefühl kennen, wie es früher für Menschen mit dunkler Haut selbstverständlich war: Johannesburgs Innenstadt als verbotene Zone, außer zum Arbeiten. Nicht dass die neue, erstmals demokratisch gewählte Regierung den Weißen untersagt hätte, Jo´burgs Innenstadt aufzusuchen, nein: Die Hellhäutigen hatten einfach Angst. Räuber und Drogendealer machten weite Teile der Stadt zur No-go-Area für alle, die so aussahen, als gäbe es bei ihnen etwas zu holen. Und dazu gehörten automatisch alle Weißen. Oder fast alle - denn nun gab es auch weiße Bettler.
Ivan Vladislavic konnte nicht einmal mehr unbeschwert vor die eigene Haustür treten - Kriminalität schien allgegenwärtig.
Ivan Vladislavic:"Macht man einem Haus Angst, indem man es mit einer Alarmanlage sichert, dann benimmt es sich ziemlich aggressiv. Mehrmals täglich muss man es scharf schalten. Oder aber unscharf. Steht es, nachdem man ein paar Tasten auf einem Nummernfeld gedrückt hat, sozusagen unter Waffen, gibt es ein Winseln von sich, das die Bewohner unter lautem Türenschlagen aufs Eiligste hinaustreibt. Vorbei sind die Zeiten gelassenen Fortgehens: Nicht ein Augenblick bleibt mehr, etwas noch einmal zu überdenken, vom Haken hinter der Tür einen Schal mitzunehmen, nachzusehen, ob der Anrufbeantworter angestellt ist, oder auf dem Weg durch den Flur einen letzten Blick in den Spiegel zu werfen. Auch die Zeit, da man das Heimkommen genießt, ist ein für allemal vorüber: Ein solches Haus betritt man nicht entspannt, indem man die Schuhe von sich schleudert und die vertraute Luft atmet. Jedes Fortgehen geschieht in Eile, jede Heimkehr ist ruhelose Rückkehr. Manchmal wacht man in so einem alarmbewehrten Haus mitten in der Nacht auf und bemerkt, dass es im Zimmer unnatürlich hell ist. Wie ein Nachtlicht, das Kindern die Angst vor der Dunkelheit vertreiben soll, glimmen die Tasten auf dem Nummernfeld in leuchtendem Krankenhausgrün."
Ivan Vladislavic war nie ein Rassist, er freute sich über das Ende der Apartheid. Aber die nun einsetzende Welle von Einbrüchen und Gewalttaten traf ihn hart, auch wenn ihm die Ursachen völlig klar waren: Nach dem Ende der Rassentrennung zogen Nichtweiße in großer Zahl ins Stadtzentrum, das ihnen so lange verwehrt war. Weil sie Johannesburg Jahrzehnte lang nicht betreten durften, außer um dort zu arbeiten, strahlte die Metropole nun um so heller, um so verlockender. Jo´burg erlebte einen ungeheuren Ansturm. Die Menschen kamen aus den Townships, vom Land, aus dem afrikanischen Ausland. Sie hofften auf Ausbildung und Arbeit, für sie war Johannesburg das gelobte Land, wo Milch und Honig fließt, und zugleich ein großes Abenteuer.
Aber es gab viel zu wenig Platz. Die Wohnungen waren bald überfüllt, von Weißen verlassene Apartments wurden gekapert. Besetzte Häuser wurden zum Gangster-Stützpunkt, zum Umschlagplatz für Drogen, zum Bordell. Das Sinnbild für Johannesburgs gewaltgeladenen Niedergang war der Ponte Tower: ein kreisrunder Wohnturm mit über fünfzig Stockwerken, grau und massiv. Alle Wohnungen mit Fenstern zur Außenseite und fantastischen Ausblicken auf die Stadt. Oben, wie ein rotes Stirnband, die Werbung für eine Handyfirma. Bei seiner Eröffnung Mitte der 1970er Jahre war der Ponte Tower das höchste Wohnhaus der Südhalbkugel und galt als gute Adresse - vor allem bei weißen Ausländern. Zwanzig Jahre später mutierte Ponte zum Hort des Verbrechens.
Als Hillbrow hinter uns liegt, entspannt Ivan sich langsam. Er hat in seinem Buch "Johannesburg. Insel aus Zufall" in 138 Miniaturen die Zeit des Umbruchs beschrieben, in der die Weißen das Wort Angst buchstabieren lernten, und alle, Schwarze und Weiße, von Kriminalität erschüttert wurden. Ivan Vladislavics Geschichten fokussieren sich nicht auf die Rohheit, die Johannesburg überwältigte. Sie sind vielmehr fein gesponnen und werfen einen schrägen Blick auf das, was das Verbrechen und die Angst vor dem Verbrechen mit den Menschen macht, die sich davor zu schützen suchen.
Ich kenne Ivan eigentlich als zugewandten Menschen, er lacht gerne. Hier, in Johannesburgs berüchtigtem Innenstadtbezirk, würde er auf keinen Fall aus dem Auto steigen, erklärt er nun und umklammert das Lenkrad, während wir im dichten Strom von japanischen Mittelklassewagen und deutschen Premiumkarossen die Straßen entlang rollen. Durch die geschlossenen Scheiben sehe ich munteres Treiben auf den Gehwegen. Ladentüren stehen offen, Imbisse präsentieren ihre Gerichte auf Klebefolien. Am Straßenrand wird ein Pick-up mit einer wuchtigen Sitzgarnitur beladen, daneben poliert ein Mann die Familienkutsche. An einer Kreuzung gerät für Sekunden der Ponte Tower ins Blickfeld.
Ivan, der wie alle hier gleich zum Vornamen übergegangen ist und mit Nachnamen Vladislavic heißt, blickt konzentriert auf die Fahrbahn. Mit seinen präzise beobachteten, intelligent weiter gesponnenen Geschichten ist er Johannesburgs literarische Stimme nach dem Ende der Rassentrennung. Die weiße Stimme, genauer gesagt.
Johannesburgs schwarze Stimme heißt Niq Mhlongo und kommt, streng genommen, gar nicht aus Johannesburg, sondern aus Soweto, dem größten südafrikanischen Township, etwa zwanzig Kilometer von Jo´burgs Innenstadt entfernt. Niq Mhlongo erzählt ganz andere Geschichten. Wir werden ihn in der dritten Stunde dieser Langen Nacht über Literatur aus Afrika kennenlernen.
Ivan Vladislavic ist Jahrgang 1957 und hat irisch-kroatische Wurzeln. Für Weiße wie ihn war es ein bedrückender Verlust, als er sich ab den 1990er Jahren nicht mehr frei im Stadtzentrum bewegen konnte. Er lernte nun das Gefühl kennen, wie es früher für Menschen mit dunkler Haut selbstverständlich war: Johannesburgs Innenstadt als verbotene Zone, außer zum Arbeiten. Nicht dass die neue, erstmals demokratisch gewählte Regierung den Weißen untersagt hätte, Jo´burgs Innenstadt aufzusuchen, nein: Die Hellhäutigen hatten einfach Angst. Räuber und Drogendealer machten weite Teile der Stadt zur No-go-Area für alle, die so aussahen, als gäbe es bei ihnen etwas zu holen. Und dazu gehörten automatisch alle Weißen. Oder fast alle - denn nun gab es auch weiße Bettler.
Ivan Vladislavic konnte nicht einmal mehr unbeschwert vor die eigene Haustür treten - Kriminalität schien allgegenwärtig.
Ivan Vladislavic:"Macht man einem Haus Angst, indem man es mit einer Alarmanlage sichert, dann benimmt es sich ziemlich aggressiv. Mehrmals täglich muss man es scharf schalten. Oder aber unscharf. Steht es, nachdem man ein paar Tasten auf einem Nummernfeld gedrückt hat, sozusagen unter Waffen, gibt es ein Winseln von sich, das die Bewohner unter lautem Türenschlagen aufs Eiligste hinaustreibt. Vorbei sind die Zeiten gelassenen Fortgehens: Nicht ein Augenblick bleibt mehr, etwas noch einmal zu überdenken, vom Haken hinter der Tür einen Schal mitzunehmen, nachzusehen, ob der Anrufbeantworter angestellt ist, oder auf dem Weg durch den Flur einen letzten Blick in den Spiegel zu werfen. Auch die Zeit, da man das Heimkommen genießt, ist ein für allemal vorüber: Ein solches Haus betritt man nicht entspannt, indem man die Schuhe von sich schleudert und die vertraute Luft atmet. Jedes Fortgehen geschieht in Eile, jede Heimkehr ist ruhelose Rückkehr. Manchmal wacht man in so einem alarmbewehrten Haus mitten in der Nacht auf und bemerkt, dass es im Zimmer unnatürlich hell ist. Wie ein Nachtlicht, das Kindern die Angst vor der Dunkelheit vertreiben soll, glimmen die Tasten auf dem Nummernfeld in leuchtendem Krankenhausgrün."
Ivan Vladislavic war nie ein Rassist, er freute sich über das Ende der Apartheid. Aber die nun einsetzende Welle von Einbrüchen und Gewalttaten traf ihn hart, auch wenn ihm die Ursachen völlig klar waren: Nach dem Ende der Rassentrennung zogen Nichtweiße in großer Zahl ins Stadtzentrum, das ihnen so lange verwehrt war. Weil sie Johannesburg Jahrzehnte lang nicht betreten durften, außer um dort zu arbeiten, strahlte die Metropole nun um so heller, um so verlockender. Jo´burg erlebte einen ungeheuren Ansturm. Die Menschen kamen aus den Townships, vom Land, aus dem afrikanischen Ausland. Sie hofften auf Ausbildung und Arbeit, für sie war Johannesburg das gelobte Land, wo Milch und Honig fließt, und zugleich ein großes Abenteuer.
Aber es gab viel zu wenig Platz. Die Wohnungen waren bald überfüllt, von Weißen verlassene Apartments wurden gekapert. Besetzte Häuser wurden zum Gangster-Stützpunkt, zum Umschlagplatz für Drogen, zum Bordell. Das Sinnbild für Johannesburgs gewaltgeladenen Niedergang war der Ponte Tower: ein kreisrunder Wohnturm mit über fünfzig Stockwerken, grau und massiv. Alle Wohnungen mit Fenstern zur Außenseite und fantastischen Ausblicken auf die Stadt. Oben, wie ein rotes Stirnband, die Werbung für eine Handyfirma. Bei seiner Eröffnung Mitte der 1970er Jahre war der Ponte Tower das höchste Wohnhaus der Südhalbkugel und galt als gute Adresse - vor allem bei weißen Ausländern. Zwanzig Jahre später mutierte Ponte zum Hort des Verbrechens.
Als Hillbrow hinter uns liegt, entspannt Ivan sich langsam. Er hat in seinem Buch "Johannesburg. Insel aus Zufall" in 138 Miniaturen die Zeit des Umbruchs beschrieben, in der die Weißen das Wort Angst buchstabieren lernten, und alle, Schwarze und Weiße, von Kriminalität erschüttert wurden. Ivan Vladislavics Geschichten fokussieren sich nicht auf die Rohheit, die Johannesburg überwältigte. Sie sind vielmehr fein gesponnen und werfen einen schrägen Blick auf das, was das Verbrechen und die Angst vor dem Verbrechen mit den Menschen macht, die sich davor zu schützen suchen.
Niq Mhlongo, Journalist und Schriftsteller aus Soweto
Informationen bei Wikipedia
Informationen bei Wikipedia
Literaturhinweise:
Niq Mhlongo: Dog eat Dog. Bisher nicht übersetzt. Kwela Books, Cape Town 2004
Niq Mhlongo: After Tears. Bisher nicht übersetzt. Kwela Books, Cape Town 2007
Niq Mhlongo: Way Back Home. Aus dem Englischen von Gunther Geltinger Wunderhorn Verlag, Heidelberg 2015
Niq Mhlongo: Dog eat Dog. Bisher nicht übersetzt. Kwela Books, Cape Town 2004
Niq Mhlongo: After Tears. Bisher nicht übersetzt. Kwela Books, Cape Town 2007
Niq Mhlongo: Way Back Home. Aus dem Englischen von Gunther Geltinger Wunderhorn Verlag, Heidelberg 2015
Im Deutschlandfunk Kultur:
Niq Mhlongo: "Way back home". Die offenen Wunden Südafrikas.
Niq Mhlongo: "Way back home". Die offenen Wunden Südafrikas.
In Südafrika ist nach dem offiziellen Ende der Rassentrennung vor über zwanzig Jahren eine neue Art von Literatur entstanden.
Sie erzählt vom Leben im Township und ist geschrieben von Leuten, die in den Siedlungen für Schwarze aufgewachsen sind. Ihre Figuren sind verstrickt in den täglichen Existenzkampf, hungrig nach Insignien des Wohlstands, laut und gewitzt. Die Literatur ist drastisch, schnörkellos - und oft sehr unterhaltsam. Manche nennen die neuen Bücher aus und über Südafrikas Townships "Kwaito-Literatur" - nach dem Musikstil, bei dem zu elektronisch hämmernden Bässen in verschiedenen südafrikanischen Sprachen gerappt wird. Oder in Mischungen aus diesen Sprachen. Sie entstehen in den Townships, wo sich Leute verständigen müssen, die unterschiedliche Muttersprachen haben. Die zu Hause Zulu, Xhosa, Venda oder Shangaan sprechen - um nur einige zu nennen.
Niq Mhlongo ist ein Mitbegründer der Township-Literatur. Seine Eltern kamen vom Land nach Soweto, er wurde dort geboren. 2004 veröffentlichte Niq Mhlongo sein furioses Romandebüt "Dog Eat Dog" - das heißt: "Jeder gegen Jeden". Hauptfigur ist Ich-Erzähler Dingz. Es ist das Jahr 1994, die Apartheid ist am Ende, die erste demokratische Wahl steht bevor. Mit seinem Kumpel Dunga ist Dingz in Soweto unterwegs.
"Wir standen an der Hauptstraße durch Orlando West, in der Nähe vom Hector Peterson Gedenkstein und Onkel Tom´s Veranstaltungshalle. Dungas Zeigefinger deutete nach unten, um ein Taxi anzuhalten, das zum Bara Krankenhaus fuhr. So machen wir das im Township. Die Finger sind das einzige Verständigungsmittel zwischen den Fahrern der Minibus-Taxis und den Fahrgästen auf der Straße. Wenn man in Soweto vier Finger nach oben hält, heißt das, man will nach Johannesburg. Zeigefinger und Mittelfinger nach oben bedeutet Highgate-Mall. Fünf Finger bedeutet, dass du dich wahrscheinlich verirrt hast, denn es heißt Lenasia, und das liegt in der entgegengesetzten Richtung.
Das Mittagssammeltaxi war leer und wir setzten uns vorne zum Fahrer, der alle Fußgänger am Straßenrand auf der Suche nach Passagieren anhupte, um sein Taxi zu füllen. Durch die Windschutzscheibe beobachtete ich, wie der Juliwind im ganzen Tal den roten Staub der unbefestigten Seitenstraßen von Orlando East aufwirbelte.
Als wir über die Brücke fuhren, die Eisenbahngleise überquert und den Westteil von Orlando mit dem Ostteil verbindet, kamen wir an einer riesigen, rot-weißen Reklametafel am Straßenrand vorbei: Pepsi heißt dich in Orlando East willkommen.
"Nächste links!", schrie Dunga den Fahrer vor der Polizeiwache an. So bringt man in Soweto ein Taxi zum Halten; "Nächste links" heißt einfach, dass du an der nächsten Querstraße, die nach links abzweigt, aussteigen möchtest.
Dunga und ich gingen langsam an der Polizeiwache vorbei und überquerten Cook Street, bevor wir das Postamt erreichten. Vor uns bildete eine Menschenmenge einen Kreis. "Was ist denn da los?", sagte Dunga.
"Das frage ich mich auch. Guck mal! Siehst du die Polizei da drüben?", sagte ich und zeigte auf drei Polizeiautos neben der Menschenansammlung.
Wir drängten uns durch die Menge, um die Situation selber in Augenschein zu nehmen. In der Mitte lagen drei Leute regungslos, mit tiefen Schnittwunden am ganzen Körper. Ihre Kleidung war blutgetränkt, und eines der Opfer würgte noch ein Todesröcheln heraus. Neben den Opfern lagen alle möglichen Waffen, die die wütende Menge aus Männern, Frauen und Kindern benutzt hatte. Ich sah Macheten, Spaten, Spitzhacken, Äxte und Forken. Aus irgendeinem Grund fühlte ich mich sofort an einen Bibelfilm erinnert, den ich mit ungefähr fünf Jahren gesehen hatte und in dem Stefan zu Tode gesteinigt wurde, weil er das Wort Gottes verkündet hatte.
"So ist das Township nun mal", sagte Dunga, wie um sich selber daran zu erinnern. "Ein Leben ist billig und der Tod ist absolut kostenlos."
"Aber es ist grausam, ein Menschenleben so zu beenden", sagte ich, als wüsste ich, wie man besser stirbt.
"Was haben sie gemacht?", fragte Dunga eine der Frauen von Bürgerwehr.
"Sie waren Diebe", antwortete sie und warf Dunga einen kurzen, uninteressierten Blick zu. "Aber wo war die Polizei?"
"Erzähl mir nichts von diesen Scheißkerlen - das Einzige, was sie können, ist Bestechungsgelder kassieren und gestohlene Sachen selber verkaufen", sagte die Frau von der Bürgerwehr ärgerlich."
Dingz, der Junge aus Soweto, kennt seit kurzem auch Johannesburg: Diese Welt aus Licht und Hochhäusern, die gerade einmal zwanzig Kilometer von Soweto entfernt liegt - und doch so weit weg ist. Dort studiert er neuerdings an der berühmten Wits Universität. Aber Dingz fremdelt im Kosmos höherer Bildung, der bisher den Weißen vorbehalten war.
Niq Mhlongo ist Mitte vierzig. Er trägt ein rotes T-Shirt mit dem Schriftzug des tansanischen Ngorongoro-Nationalparks samt Nashorn-Applikation, blaue Windjacke, Jeans und eine Schiebermütze auf dem kahl rasierten Schädel. Er will mir das Haus zeigen, in dem er die ersten Jahre seines Lebens verbracht hat, und in dem heute noch Familienmitglieder leben. Ein sogenanntes Streichholzschachtel-Haus, wie es der Apartheidstaat für schwarze Familien weit außerhalb von Johannesburg hinstellen ließ. In solch einem Haus wohnen auch Dingz´ Familie und viele andere von Niq Mhlongos Romanfiguren.
Niq Mhlongo: "This is an ordinary four roomed house in Soweto, asbestos roofed. We called it a four roomed house but in actual fact it´s two bedrooms and then a dining room and a kitchen. Around ten people live in this small space. They are forced to live in this small space."
Niq Mhlongo zeigt mir die vier kleinen Räume, die Küche eingerechnet. Das Dach ist aus Asbestwellblech, es gibt keine Zwischendecke, im Sommer wird es hier brüllend heiß und im Winter klirrend kalt - das High Veld, die südafrikanische Hochebene, ist berüchtigt für seine starken Temperaturunterschiede.
In den Streichholzschachtelhäusern lebten nicht selten zehn Leute. Als Niq Mhlongos Eltern in den 1960er-Jahren vom Land nach Jo´burg kamen, wurde ihnen ein solches Haus zugewiesen. Niq wurde 1973 geboren, als achtes Kind. Die Toilette ist ein Holzverschlag in dem kleinen, unbefestigten Hof hinter dem Haus.
Niq Mhlongo:"As you can see, there is no toilet inside the house itself, so the toilet is outside for everyone."
In solch einem Streichholzschachtelhaus wohnt auch Bafana Kuzwayo aus Niq Mhlongos Roman "After Tears" - Nach den Tränen. Der Titel spielt auf die in Südafrika üblichen Parties nach Beerdigungen an, mit denen die Trauernden ins Leben zurückgeholt werden sollen. Bafana ist zum Jura-Studium nach Kapstadt gegangen, nun ist er zurückgekehrt nach Soweto, in "seinen" Stadtteil Chiawelo, kurz Chi - und alle sind stolz.
"Seit ich mit dem Jurastudium an der Universität in Kapstadt begonnen hatte, hörte mein Onkel auf, mich mit meinem richtigen Namen anzusprechen, also Bafana, und begann mich Advo zu nennen, kurz für Advokat. Mama hatte auch ihre Erwartungen. Ihr zufolge war 1999 mein letztes Jahr an der Universität und im Jahr darauf würde ich anfangen, als Rechtsanwalt zu arbeiten. Ihre einfache Rechnung war, dass man für einen Abschluss in Jura nur vier Jahre braucht und deshalb wäre ich schon in meinem letzten Jahr ... Sie selber hatte die Hauptschule verlassen, als sie mit mir schwanger war, aber sie war ehrgeizig, wie sie mir immer wieder sagte, und wollte eigentlich Rechtsanwältin werden. Nachdem ich angefangen hatte Jura zu studieren, prahlte sie gegenüber ihrer Freundin, Schwester Zinhle, ich würde Sowetos jüngster Anwalt werden."
Stolz und Freude sind bei Bafanas Verwandten auch deshalb groß, weil sie wissen: Wenn Advo erfolgreich ist, werden sie davon profitieren. Wegen der Gemeinschaft. So funktioniert das Township, erklärt Bafanas Schöpfer Niq Mhlongo:
Niq Mhlongo: "Wenn man arbeiten geht, arbeitet man nicht für sich selber. Man arbeitet, um der Gemeinschaft zu helfen und sie zu fördern."
Noch ein besonderer Tipp der Autorin
Etwas Besonderes: Aus einer deutsch-südafrikanische Koproduktion entstanden, kann man literarische Streifzüge durch Südafrikas drittgrößte Stadt Durban am Indischen Ozean und die Provinz KwaZulu Natal machen:
Niq Mhlongo ist ein Mitbegründer der Township-Literatur. Seine Eltern kamen vom Land nach Soweto, er wurde dort geboren. 2004 veröffentlichte Niq Mhlongo sein furioses Romandebüt "Dog Eat Dog" - das heißt: "Jeder gegen Jeden". Hauptfigur ist Ich-Erzähler Dingz. Es ist das Jahr 1994, die Apartheid ist am Ende, die erste demokratische Wahl steht bevor. Mit seinem Kumpel Dunga ist Dingz in Soweto unterwegs.
"Wir standen an der Hauptstraße durch Orlando West, in der Nähe vom Hector Peterson Gedenkstein und Onkel Tom´s Veranstaltungshalle. Dungas Zeigefinger deutete nach unten, um ein Taxi anzuhalten, das zum Bara Krankenhaus fuhr. So machen wir das im Township. Die Finger sind das einzige Verständigungsmittel zwischen den Fahrern der Minibus-Taxis und den Fahrgästen auf der Straße. Wenn man in Soweto vier Finger nach oben hält, heißt das, man will nach Johannesburg. Zeigefinger und Mittelfinger nach oben bedeutet Highgate-Mall. Fünf Finger bedeutet, dass du dich wahrscheinlich verirrt hast, denn es heißt Lenasia, und das liegt in der entgegengesetzten Richtung.
Das Mittagssammeltaxi war leer und wir setzten uns vorne zum Fahrer, der alle Fußgänger am Straßenrand auf der Suche nach Passagieren anhupte, um sein Taxi zu füllen. Durch die Windschutzscheibe beobachtete ich, wie der Juliwind im ganzen Tal den roten Staub der unbefestigten Seitenstraßen von Orlando East aufwirbelte.
Als wir über die Brücke fuhren, die Eisenbahngleise überquert und den Westteil von Orlando mit dem Ostteil verbindet, kamen wir an einer riesigen, rot-weißen Reklametafel am Straßenrand vorbei: Pepsi heißt dich in Orlando East willkommen.
"Nächste links!", schrie Dunga den Fahrer vor der Polizeiwache an. So bringt man in Soweto ein Taxi zum Halten; "Nächste links" heißt einfach, dass du an der nächsten Querstraße, die nach links abzweigt, aussteigen möchtest.
Dunga und ich gingen langsam an der Polizeiwache vorbei und überquerten Cook Street, bevor wir das Postamt erreichten. Vor uns bildete eine Menschenmenge einen Kreis. "Was ist denn da los?", sagte Dunga.
"Das frage ich mich auch. Guck mal! Siehst du die Polizei da drüben?", sagte ich und zeigte auf drei Polizeiautos neben der Menschenansammlung.
Wir drängten uns durch die Menge, um die Situation selber in Augenschein zu nehmen. In der Mitte lagen drei Leute regungslos, mit tiefen Schnittwunden am ganzen Körper. Ihre Kleidung war blutgetränkt, und eines der Opfer würgte noch ein Todesröcheln heraus. Neben den Opfern lagen alle möglichen Waffen, die die wütende Menge aus Männern, Frauen und Kindern benutzt hatte. Ich sah Macheten, Spaten, Spitzhacken, Äxte und Forken. Aus irgendeinem Grund fühlte ich mich sofort an einen Bibelfilm erinnert, den ich mit ungefähr fünf Jahren gesehen hatte und in dem Stefan zu Tode gesteinigt wurde, weil er das Wort Gottes verkündet hatte.
"So ist das Township nun mal", sagte Dunga, wie um sich selber daran zu erinnern. "Ein Leben ist billig und der Tod ist absolut kostenlos."
"Aber es ist grausam, ein Menschenleben so zu beenden", sagte ich, als wüsste ich, wie man besser stirbt.
"Was haben sie gemacht?", fragte Dunga eine der Frauen von Bürgerwehr.
"Sie waren Diebe", antwortete sie und warf Dunga einen kurzen, uninteressierten Blick zu. "Aber wo war die Polizei?"
"Erzähl mir nichts von diesen Scheißkerlen - das Einzige, was sie können, ist Bestechungsgelder kassieren und gestohlene Sachen selber verkaufen", sagte die Frau von der Bürgerwehr ärgerlich."
Dingz, der Junge aus Soweto, kennt seit kurzem auch Johannesburg: Diese Welt aus Licht und Hochhäusern, die gerade einmal zwanzig Kilometer von Soweto entfernt liegt - und doch so weit weg ist. Dort studiert er neuerdings an der berühmten Wits Universität. Aber Dingz fremdelt im Kosmos höherer Bildung, der bisher den Weißen vorbehalten war.
Niq Mhlongo ist Mitte vierzig. Er trägt ein rotes T-Shirt mit dem Schriftzug des tansanischen Ngorongoro-Nationalparks samt Nashorn-Applikation, blaue Windjacke, Jeans und eine Schiebermütze auf dem kahl rasierten Schädel. Er will mir das Haus zeigen, in dem er die ersten Jahre seines Lebens verbracht hat, und in dem heute noch Familienmitglieder leben. Ein sogenanntes Streichholzschachtel-Haus, wie es der Apartheidstaat für schwarze Familien weit außerhalb von Johannesburg hinstellen ließ. In solch einem Haus wohnen auch Dingz´ Familie und viele andere von Niq Mhlongos Romanfiguren.
Niq Mhlongo: "This is an ordinary four roomed house in Soweto, asbestos roofed. We called it a four roomed house but in actual fact it´s two bedrooms and then a dining room and a kitchen. Around ten people live in this small space. They are forced to live in this small space."
Niq Mhlongo zeigt mir die vier kleinen Räume, die Küche eingerechnet. Das Dach ist aus Asbestwellblech, es gibt keine Zwischendecke, im Sommer wird es hier brüllend heiß und im Winter klirrend kalt - das High Veld, die südafrikanische Hochebene, ist berüchtigt für seine starken Temperaturunterschiede.
In den Streichholzschachtelhäusern lebten nicht selten zehn Leute. Als Niq Mhlongos Eltern in den 1960er-Jahren vom Land nach Jo´burg kamen, wurde ihnen ein solches Haus zugewiesen. Niq wurde 1973 geboren, als achtes Kind. Die Toilette ist ein Holzverschlag in dem kleinen, unbefestigten Hof hinter dem Haus.
Niq Mhlongo:"As you can see, there is no toilet inside the house itself, so the toilet is outside for everyone."
In solch einem Streichholzschachtelhaus wohnt auch Bafana Kuzwayo aus Niq Mhlongos Roman "After Tears" - Nach den Tränen. Der Titel spielt auf die in Südafrika üblichen Parties nach Beerdigungen an, mit denen die Trauernden ins Leben zurückgeholt werden sollen. Bafana ist zum Jura-Studium nach Kapstadt gegangen, nun ist er zurückgekehrt nach Soweto, in "seinen" Stadtteil Chiawelo, kurz Chi - und alle sind stolz.
"Seit ich mit dem Jurastudium an der Universität in Kapstadt begonnen hatte, hörte mein Onkel auf, mich mit meinem richtigen Namen anzusprechen, also Bafana, und begann mich Advo zu nennen, kurz für Advokat. Mama hatte auch ihre Erwartungen. Ihr zufolge war 1999 mein letztes Jahr an der Universität und im Jahr darauf würde ich anfangen, als Rechtsanwalt zu arbeiten. Ihre einfache Rechnung war, dass man für einen Abschluss in Jura nur vier Jahre braucht und deshalb wäre ich schon in meinem letzten Jahr ... Sie selber hatte die Hauptschule verlassen, als sie mit mir schwanger war, aber sie war ehrgeizig, wie sie mir immer wieder sagte, und wollte eigentlich Rechtsanwältin werden. Nachdem ich angefangen hatte Jura zu studieren, prahlte sie gegenüber ihrer Freundin, Schwester Zinhle, ich würde Sowetos jüngster Anwalt werden."
Stolz und Freude sind bei Bafanas Verwandten auch deshalb groß, weil sie wissen: Wenn Advo erfolgreich ist, werden sie davon profitieren. Wegen der Gemeinschaft. So funktioniert das Township, erklärt Bafanas Schöpfer Niq Mhlongo:
Niq Mhlongo: "Wenn man arbeiten geht, arbeitet man nicht für sich selber. Man arbeitet, um der Gemeinschaft zu helfen und sie zu fördern."
Noch ein besonderer Tipp der Autorin
Etwas Besonderes: Aus einer deutsch-südafrikanische Koproduktion entstanden, kann man literarische Streifzüge durch Südafrikas drittgrößte Stadt Durban am Indischen Ozean und die Provinz KwaZulu Natal machen:
Musik in der Langen Nacht
Kwaito-Musik
Kwaito ist der Name einer in den 1990er Jahren entstandenen südafrikanischen Musikszene bzw. Stilrichtung, die vor allem bei schwarzen Jugendlichen populär ist. Die Musik basiert auf verlangsamten House-Beats und -Akkorden, dazu kommt ein Gesang oder Sprechgesang in isiZulu, Sesotho, Tsotsitaal (bzw. Iscamtho) oder anderen Sprachen oder Soziolekten. Mehr bei Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Kwaito
Kwaito ist der Name einer in den 1990er Jahren entstandenen südafrikanischen Musikszene bzw. Stilrichtung, die vor allem bei schwarzen Jugendlichen populär ist. Die Musik basiert auf verlangsamten House-Beats und -Akkorden, dazu kommt ein Gesang oder Sprechgesang in isiZulu, Sesotho, Tsotsitaal (bzw. Iscamtho) oder anderen Sprachen oder Soziolekten. Mehr bei Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Kwaito
Der südafrikanischer Jazzmusiker Kyle Shepherd
Kyle Shepherd, acclaimed South African jazz pianist, poet and composer extrodinaire - presents the theme and focus of his new album recording (YouTube)
Kyle Shepherd bei Wikipedia (deutsch)
The Kyle Shepherd Trio LIVE in the DSG Hall at the Standard Bank Jazz Festival, Grahamstown, South Africa on 8 July 2014, performing an original composition by Kyle entitled "FLYING WITHOUT LEAVING THE GROUND" bei YouTube
Kyle Shepherd, acclaimed South African jazz pianist, poet and composer extrodinaire - presents the theme and focus of his new album recording (YouTube)
Kyle Shepherd bei Wikipedia (deutsch)
The Kyle Shepherd Trio LIVE in the DSG Hall at the Standard Bank Jazz Festival, Grahamstown, South Africa on 8 July 2014, performing an original composition by Kyle entitled "FLYING WITHOUT LEAVING THE GROUND" bei YouTube
Im Deutschlandfunk Kultur
Cape Jazz - Kapstadts lebendige Jazz-Szene
Afrikas großartigstes Treffen Das Cape Town International Jazz Festival 2013, Deutschlandfunk Kultur
Cape Jazz - Kapstadts lebendige Jazz-Szene
Afrikas großartigstes Treffen Das Cape Town International Jazz Festival 2013, Deutschlandfunk Kultur
Jozi Stories - Das Johannesburg der Künstler (DLF/SWR 2016). Ein Feature von Gaby Mayr & Günter Beyer ist im DeutschlandfunkIn der Sendung werden neben Ivan Vladislavic und Niq Mhlongo beeindruckende bildende Künstler/innen wie William Kentridge und Billie Zangewa vorgestellt.
Ebenfalls in Deutschlandfunk Kultur das Literaturfeature von Gaby Mayr: "Glück, Gewalt und ein grüner Löwe"
Ebenfalls in Deutschlandfunk Kultur das Literaturfeature von Gaby Mayr: "Glück, Gewalt und ein grüner Löwe"
Über die Autorin der Sendung
Gaby Mayr arbeitet als freie Journalistin, vor allem für den Hörfunk. Arbeitsschwerpunkte sind "Afrika" und "Machtfragen".
Gaby Mayr arbeitet als freie Journalistin, vor allem für den Hörfunk. Arbeitsschwerpunkte sind "Afrika" und "Machtfragen".
Produktion der Langen Nacht:
Autorin: Gaby Mayr. Regie: Daniela Herzberg Es sprechen: Anne Weber, Marlen Diekhoff, Julia Wieninger, Nina Petri, Samuel Weiss, Andreas Grötzinger, Paul Herwig, Konstantin Graudus. Redaktion: Dr. Monika Künzel.
Autorin: Gaby Mayr. Regie: Daniela Herzberg Es sprechen: Anne Weber, Marlen Diekhoff, Julia Wieninger, Nina Petri, Samuel Weiss, Andreas Grötzinger, Paul Herwig, Konstantin Graudus. Redaktion: Dr. Monika Künzel.
Musikliste
Titel: Samuel
Interpret: Trio Da Kali
Komponist: Fodé Lassana Diabaté
Label: WORLD CIRCUIT
Best.-Nr: WCD093
Plattentitel: Ladilikan
Titel: Dindela
Interpret: Robbie Jansen
Komponist: Abdullah Ibrahim
Label: WORLD MUSIC NETWORK
Best.-Nr: RGNET1341CD
Plattentitel: Rough Guide to South African Jazz
Titel: Lees Waxul
Interpret: Youssou N'Dour
Komponist: Youssou N'Dour, Habib Faye
Label: Network
Best.-Nr: 58.391
Plattentitel: Senegal - Voices from the heart of Africa. Gainde
Titel: Hey you!
Interpret: Youssou N'Dour
Komponist: Youssou N'Dour, Habib Faye
Label: Virgin
Best.-Nr: 840016-2
Plattentitel: The best of Youssou N'Dour
Titel: Sankanda - Lasset uns den nicht zerteilen
Solist: Clarisse Mouassi (voc)
Ensemble: Ein Perkussionsensemble
Dirigent: Tomas Gubitsch
Komponist: N. N., Johann Sebastian Bach
Label: Sony Classical
Best.-Nr: 106454-2; SK 64542
Titel: Emampondweni
Interpret und Komponist: Batsumi
Label: WORLD MUSIC NETWORK
Best.-Nr: RGNET1341CD
Titel: Prologue
Interpret: Sontonga Quartett & Adam Howard
Komponist: Philip Miller
Label: Art Logic 2007
Plattentitel: Music from William Kentridge´s 9 Drawings for Projection
Titel: Memo
Interpret: Sontonga Quartett & Adam Howard
Komponist: Philip Miller
Label: Art Logic 2007
Plattentitel: Music from William Kentridge´s 9 Drawings for Projection
Titel: Automatic Writing
Interpret: Philip Miller (klavier)
Komponist: Philip Miller
Label: Art Logic 2007
Plattentitel: Music from William Kentridge´s 9 Drawings for Projection
Titel: Stereoscope
Interpret: Sontonga Quartett & Adam Howard
Komponist: Philip Miller
Label: Art Logic 2007
Plattentitel: Music from William Kentridge´s 9 Drawings for Projection
Titel: Langarm
Interpret und Komponist: Kyle Shepherd
Label: Sheer Sound 2012
Best.-Nr: SLCD 220
Plattentitel: South African History IX
Titel: Jikela Emaweni
Interpret: McCoy Mrubata
Komponist: Manhattan Brothers
Label: WORLD MUSIC NETWORK
Best.-Nr: RGNET1341CD
Titel: Dembese
Interpret: Brian Thusi
Komponist: Tete Mbambisa
Label: WORLD MUSIC NETWORK
Best.-Nr: RGNET1341CD
Titel: Cape Genesis, Movement 1, Xam Premonitions
Interpret und Komponist: Kyle Shepherd
Label: Sheer Sound 2012
Best.-Nr: SLCD 220
Plattentitel: South African History IX
Titel: Ebhofolo
Interpret: Zim Ngqawana
Komponist: unbekannt
Label: WORLD MUSIC NETWORK
Best.-Nr: RGNET1341CD
Interpret: Trio Da Kali
Komponist: Fodé Lassana Diabaté
Label: WORLD CIRCUIT
Best.-Nr: WCD093
Plattentitel: Ladilikan
Titel: Dindela
Interpret: Robbie Jansen
Komponist: Abdullah Ibrahim
Label: WORLD MUSIC NETWORK
Best.-Nr: RGNET1341CD
Plattentitel: Rough Guide to South African Jazz
Titel: Lees Waxul
Interpret: Youssou N'Dour
Komponist: Youssou N'Dour, Habib Faye
Label: Network
Best.-Nr: 58.391
Plattentitel: Senegal - Voices from the heart of Africa. Gainde
Titel: Hey you!
Interpret: Youssou N'Dour
Komponist: Youssou N'Dour, Habib Faye
Label: Virgin
Best.-Nr: 840016-2
Plattentitel: The best of Youssou N'Dour
Titel: Sankanda - Lasset uns den nicht zerteilen
Solist: Clarisse Mouassi (voc)
Ensemble: Ein Perkussionsensemble
Dirigent: Tomas Gubitsch
Komponist: N. N., Johann Sebastian Bach
Label: Sony Classical
Best.-Nr: 106454-2; SK 64542
Titel: Emampondweni
Interpret und Komponist: Batsumi
Label: WORLD MUSIC NETWORK
Best.-Nr: RGNET1341CD
Titel: Prologue
Interpret: Sontonga Quartett & Adam Howard
Komponist: Philip Miller
Label: Art Logic 2007
Plattentitel: Music from William Kentridge´s 9 Drawings for Projection
Titel: Memo
Interpret: Sontonga Quartett & Adam Howard
Komponist: Philip Miller
Label: Art Logic 2007
Plattentitel: Music from William Kentridge´s 9 Drawings for Projection
Titel: Automatic Writing
Interpret: Philip Miller (klavier)
Komponist: Philip Miller
Label: Art Logic 2007
Plattentitel: Music from William Kentridge´s 9 Drawings for Projection
Titel: Stereoscope
Interpret: Sontonga Quartett & Adam Howard
Komponist: Philip Miller
Label: Art Logic 2007
Plattentitel: Music from William Kentridge´s 9 Drawings for Projection
Titel: Langarm
Interpret und Komponist: Kyle Shepherd
Label: Sheer Sound 2012
Best.-Nr: SLCD 220
Plattentitel: South African History IX
Titel: Jikela Emaweni
Interpret: McCoy Mrubata
Komponist: Manhattan Brothers
Label: WORLD MUSIC NETWORK
Best.-Nr: RGNET1341CD
Titel: Dembese
Interpret: Brian Thusi
Komponist: Tete Mbambisa
Label: WORLD MUSIC NETWORK
Best.-Nr: RGNET1341CD
Titel: Cape Genesis, Movement 1, Xam Premonitions
Interpret und Komponist: Kyle Shepherd
Label: Sheer Sound 2012
Best.-Nr: SLCD 220
Plattentitel: South African History IX
Titel: Ebhofolo
Interpret: Zim Ngqawana
Komponist: unbekannt
Label: WORLD MUSIC NETWORK
Best.-Nr: RGNET1341CD
Titel: Mai Nozipo (Mutter Nozipo. Mother Nozipo)
Ensemble: Kronos Quartet
Komponist: Dumisani Maraire
Label: NONESUCH
Best.-Nr: 7559-79275-2
Titel: Vuvuzela
Interpret: Bokani Dyer Quintett
Komponist: Bokani Dyer
Label: WORLD MUSIC NETWORK
Best.-Nr: RGNET1341CD
Plattentitel: Rough Guide to South African Jazz
Titel: Mugwanti / Sgwejegweje
Interpret: DJ Mujava
Komponist: Elvis Maswanganyi
Label: out/here rec
Best.-Nr: OH 015
Plattentitel: Ayobaness! The sound of South African House
Titel: Stjwetla
Interpret: Survivor
Komponist: Nkosinathi Njabulo Nxumalo, Sipho Ndlovu, James Mthombeni
Label: out/here rec
Best.-Nr: OH 015
Plattentitel: Ayobaness! The sound of South African House
Titel: Resista
Interpret: L'Vovo Derrango
Komponist: Zakhele Madida
Label: out/here rec
Best.-Nr: OH 015
Plattentitel: Ayobaness! The sound of South African House
Titel: Ayobaness
Interpret: Pastor Mbhobho
Komponist: Donald Tshepo "HOD" Phallang
Label: out/here rec
Best.-Nr: OH 015
Plattentitel: Ayobaness! The sound of South African House
Titel: Xan Do Do
Interpret und Komponist: Kyle Shepherd
Label: Sheer Sound 2012
Best.-Nr: SLCD 220
Plattentitel: South African History IX
Titel: Int'engekhoyo
Interpret: DJ Fresca
Komponist: Mondli Mashinini, Nhlandhla Khumalo
Label: out/here rec
Best.-Nr: OH 015
Plattentitel: Ayobaness! The sound of South African House
Titel: Tilliboyo
Interpret: Foday Musa Suso
Interpret: Kronos Quartet
Komponist: Foday Musa Suso
Label: NONESUCH
Best.-Nr: 979275-2
Plattentitel: Pieces of Africa
Titel: Ekitundu ekisooka
Interpret: Kronos Quartet
Komponist: Justinian Tamusuza
Label: NONESUCH
Best.-Nr: 979275-2
Plattentitel: Pieces of Africa
Ensemble: Kronos Quartet
Komponist: Dumisani Maraire
Label: NONESUCH
Best.-Nr: 7559-79275-2
Titel: Vuvuzela
Interpret: Bokani Dyer Quintett
Komponist: Bokani Dyer
Label: WORLD MUSIC NETWORK
Best.-Nr: RGNET1341CD
Plattentitel: Rough Guide to South African Jazz
Titel: Mugwanti / Sgwejegweje
Interpret: DJ Mujava
Komponist: Elvis Maswanganyi
Label: out/here rec
Best.-Nr: OH 015
Plattentitel: Ayobaness! The sound of South African House
Titel: Stjwetla
Interpret: Survivor
Komponist: Nkosinathi Njabulo Nxumalo, Sipho Ndlovu, James Mthombeni
Label: out/here rec
Best.-Nr: OH 015
Plattentitel: Ayobaness! The sound of South African House
Titel: Resista
Interpret: L'Vovo Derrango
Komponist: Zakhele Madida
Label: out/here rec
Best.-Nr: OH 015
Plattentitel: Ayobaness! The sound of South African House
Titel: Ayobaness
Interpret: Pastor Mbhobho
Komponist: Donald Tshepo "HOD" Phallang
Label: out/here rec
Best.-Nr: OH 015
Plattentitel: Ayobaness! The sound of South African House
Titel: Xan Do Do
Interpret und Komponist: Kyle Shepherd
Label: Sheer Sound 2012
Best.-Nr: SLCD 220
Plattentitel: South African History IX
Titel: Int'engekhoyo
Interpret: DJ Fresca
Komponist: Mondli Mashinini, Nhlandhla Khumalo
Label: out/here rec
Best.-Nr: OH 015
Plattentitel: Ayobaness! The sound of South African House
Titel: Tilliboyo
Interpret: Foday Musa Suso
Interpret: Kronos Quartet
Komponist: Foday Musa Suso
Label: NONESUCH
Best.-Nr: 979275-2
Plattentitel: Pieces of Africa
Titel: Ekitundu ekisooka
Interpret: Kronos Quartet
Komponist: Justinian Tamusuza
Label: NONESUCH
Best.-Nr: 979275-2
Plattentitel: Pieces of Africa