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Die Dirigentin Speranza Scappucci
Eine Maestra für die Scala

Sie ist auf dem Sprung, eine der bedeutenden Operndirigentinnen unserer Zeit zu werden. 2022 hat Speranza Scappucci als erste Frau eine Premiere in der Mailänder Scala dirigiert. Eine Newcomerin ist sie aber keineswegs.

Von Robert Jungwirth | 02.08.2022
Eine Frau mit Locken steht vor einer Wand, die mit Noten plakatiert ist. Sie trägt einen schwarzen Anzug und hält einen Taktstock.
"Für mich ist die Oper Theater in seiner vollkommensten und komplexesten Form", sagt die 1973 in Rom geborene Dirigentin Speranza Scappucci im Dlf. (Dario Acosta)
Da hat sich der legendäre Operntempel nun wirklich nicht mit Ruhm bekleckert. Erst am 18. Januar 2022 leitete zum ersten Mal eine Frau eine Premiere in der Mailänder Scala: die 49-jährige Speranza Scappucci. In Liège in Belgien leitet sie seit 2017 als Musikdirektorin das Opernhaus und hat auch bereits an der Wiener Staatsoper, der Züricher Oper oder der Oper Barcelona dirigiert. Eigentlich wollte die gebürtige Italienerin Pianistin werden, aber nach ihrer Tätigkeit als Korrepetitorin an der New York City Opera, beim Glyndebourne-Festival und als Assistentin von Riccardo Muti bei den Salzburger Festspielen, erwachte in ihr der Wunsch, selbst vor dem Orchester zu stehen. In diesem Jahr gibt sie ihre Debüts unter anderem an der Berliner Staatsoper und der Covent Garden Opera London.